Der XVI. Internationale Numismatische Kongress (INC) 2022 findet vom 11. bis 16. September 2022 in Warschau statt. Seit nahezu 100 Jahren wird der INC unter der Aufsicht des Internationalen Numismatischen Rates alle sechs Jahre organisiert. Wegen der Pandemie hatte der Kongress zum ersten Mal um ein Jahr verschoben werden müssen. Aber die Organisatoren sind zuversichtlich, dass das Treffen 2022 endlich stattfindet. Zu dem Kongress kommen einerseits Forscher und Akademiker, aber auch Münzsammler und Buchhändler aus der ganzen Welt.
Was Sie über den INC 2022 in Warschau wissen müssen
Die Hauptorganisatoren des Kongresses sind das Nationalmuseum in Warschau, das Museum Warschauer Königsschloss, das Nationalmuseum in Krakau, die Polnische Numismatische Gesellschaft und die Polnische Nationalbank. Die wissenschaftliche Schirmherrschaft liegt wie üblich beim Internationalen Numismatischen Rat, um die gute Zusammenarbeit zwischen Forschern, wissenschaftlichen Einrichtungen und anderen Institutionen der Numismatik und benachbarter Bereiche zu vereinfachen.
Der Kongress wird abgehalten in der Universität Warschau, Polens zweitältester Universität. Dort gibt es sowohl modern ausgestattete Räumlichkeiten als auch eine historische Aula, in der der Begrüßungsvortrag gehalten wird.
Das Logo des Kongresses wurde von dem berühmten Grafikdesigner Aleksander Bąk entworfen. Inspiriert ist es von einer Münze des ersten polnischen Königs Bolesław Chrobry. Dessen Denar zeigt auf der Vorderseite einen Pfau und ist eine der ersten polnischen Münzen überhaupt.
Die INC-Medaille 2022
Jeder Kongress hat üblicherweise eine eigene Medaille, die die Teilnehmer kaufen können. Oft entwickelt sie sich zu einem beliebten Sammelobjekt, da die Auflage stets sehr begrenzt ist. Diesmal wurde die Medaille gestaltet von Robert Kotowicz, der zuvor schon unter anderem mit der Polnischen Nationalbank zusammengearbeitet hatte. Höchstwahrscheinlich wird die Nationalbank die Medaille auch ausgeben.
Das Programm des INC 2022
Das Kongressprogramm ist verfügbar auf der Website des INC 2022. Es umfasst wissenschaftliche Sessions (Vorträge und Posterpräsentationen) und Runde Tische. Beides kann von jedermann organisiert werden, der ein bestimmtes Thema vorstellen möchte. Die Begrüßungsrede wird üblicherweise von einem bekannten Numismatiker oder einer bekannten Numismatikerin gehalten und findet im Auditorium Maximum statt, einer Aula mit historischer Ausstattung, die das Ambiente der alten Universität vermittelt.
Die Stände der Münzsammler und Buchhändler werden aufgebaut in der Säulenhalle, einem der schönsten historischen Interieurs von ganz Warschau. Dieser exklusive Raum ist wunderbar gestaltet mit zwei Reihen klassizistischer Säulen und Skulpturen.
Begleitprogramm
Die Organisatoren planen auch ein Begleitprogramm für die Teilnehmer. Der Höhepunkt wird wie immer das Galadinner sein, das diesmal in Warschaus Kulturpalast stattfindet, einer Ikone des sozialistischen Realismus und dem zweithöchsten Gebäude Warschaus.
Sonderausstellungen: Münzen und mehr
Außerdem sind mehrere Sonderausstellungen geplant. Zum einen „100 Jahre Numismatik in Polen“, direkt am Haupteingang der Universität Warschau. Eine andere im Warschauer Königsschloss zur Sammlung Andre von Bastelaer. Eine dritte Ausstellung gibt es im Emeryk Hutten-Czapski Museum in Krakau. Außerdem möchten auch die Polnische Numismatische Gesellschaft und das Warschauer Nationalmuseum ihre Münzsammlungen zeigen. Das Münzkabinett des Nationalmuseums feiert aktuell sein hundertjähriges Bestehen.
Session zu polnischem Numismatiker Joachim Lelewel
Eine Session ist Joachim Lelewel gewidmet (einem der ersten polnischen Numismatiker), den polnisch-belgischen Beziehungen auf dem Gebiet der Numismatik, die mit Lelewel begannen, dem Münzsammeln und der Geldgeschichte. Diese Session wird am 10. September 2022, also vor Kongressbeginn, abgehalten im Emeryk Hutten-Czapski Museum in Krakau. Organisiert wird sie vom Archäologischen Institut der Jagiellonen-Universität, vom Nationalmuseum Krakau und von der Polnischen Numismatischen Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Königlichen Numismatischen Gesellschaft Belgiens. Das Programm wird bald bekanntgegeben werden.
Reichen Sie Ihre Ideen ein!
Noch können Vorschläge eingereicht werden für Sessions und Runde Tische ebenso wie für Vorträge und Posterpräsentationen. Die Organisatoren laden alle Teilnehmer herzlich ein, Vorschläge einzubringen. Die letztmöglichen Termine für Einreichungen stehen alle auf der INC-Website.
Reisestipendien für Nachwuchswissenschaftler
Die Organisatoren bieten auch Reisestipendien für Nachwuchswissenschaftler. Wie üblich stellt der Internationale Numismatische Rat eine Reihe solcher Stipendien zur Verfügung. Nachwuchsforscher aus Russland und Belarus können Stipendien erhalten vom International Numismatic Club. Reisestipendien für Nachwuchswissenschaftler aus der Ukraine werden bald angekündigt werden. Diese wird das Numismatische Zentrum Warschau stellen.
Nutzen Sie die Gelegenheit: Besuchen Sie Warschau
Die Organisatoren laden alle Besucher ein, diese Gelegenheit zu nutzen, um vor allem Warschau und seine Umgebung näher kennenzulernen. Alle Kongressorte, Museen und Touristenattraktionen in Warschau sind entweder direkt im Zentrum oder nicht entfernt gelegen. Abgesehen von seinem Münzkabinett bietet Warschau auch jede Menge anderer Attraktionen, wie das Museum der Geschichte der polnischen Juden, das Museum des Warschauer Aufstands, das Frédéric-Chopin-Museum, den Wilanów-Palast und den Łazienki-Królewskie-Palast.
Es werden auch mehrere größere Ausflüge für all diejenigen geplant, die gerne mehr von Polen kennenlernen möchten. Darunter wird es ein-, zwei- und dreitägige Unternehmungen geben. All diese Touren und weitere Empfehlungen finden Sie auf der Kongress-Website und in den Social-Media-Kanälen: Facebook, Instagram und Twitter.
Hier können Sie die Universität Warschau virtuell durchschreiten.
Erfahren Sie mehr über den Veranstaltungsort des Kongresses.
Ein Runder Tisch wird diskutieren, wie man Numismatik in einer globalisierten und digitalen Welt promotet.
2018 reiste Ursula Kampmann nach Polen und besuchte Warschau und Krakau. Falls Sie also schon einmal einen Einblick bekommen möchten, was Sie dort erwartet, lesen Sie ihre Artikel über Warschau: Numismatisches Zentrum in Herzen von Europa Teil 1, Teil 2, Teil 3.