Sammlung von Kreuzfahrerprägungen bei Münzen & Medaillen GmbH
In Weil am Rhein, 5 km von Basel entfernt, findet am 23. und 24. Mai 2019 die 47. und 48. Auktion der Münzen & Medaillen GmbH statt. Am ersten Tag wird eine bedeutende Sammlung von Münzen der Kreuzfahrerstaaten aufgelöst. Der Sammler Erich Wäckerlin sammelte mehr als 40 Jahre lang intensiv.
Die Sammlung enthält den gesamten Kreuzfahrerbereich, also Jerusalem, Edessa, Antiochia, Tripolis, Zypern, Rhodos mit mehr als 70 Gigliati, aber auch eine lange Reihe Armenien mit z. B. 20 zweisprachigen Tram und auch den seltenen zweisprachigen Halbtram Hetoums I.
Die Prägungen der Gattilusio sind ebenso enthalten wie ein Gigliato der Maona auf Chios und ein Gigliato des Emirs von Aydin. Das Lateinische Kaiserreich und die Deniers tournois des fränkischen Griechenland sind auch vorhanden, aber bei ihnen lag nicht das Hauptinteresse des Sammlers. Erstaunlich ist hingegen die große Menge und gute Qualität der im Königreich Jerusalem von den Kreuzfahrern geprägten Imitationen arabischer Silber- und Goldmünzen in arabischer Sprache, zuerst einfache Nachahmungen der umlaufenden arabischen Münzen, nur etwas leichter und mit verringertem Edelmetallgehalt, und später dann, nachdem der Papst die Verwendung islamischer Glaubensformeln auf Kreuzfahrer-Münzen verboten hatte, mit Kreuzen und christlichen Sprüchen in arabischer Schrift.
In Auktion 48 am folgenden Tag werden Münzen von der Antike über das Mittelalter bis zu Münzen des deutschen Kaiserreiches sowie numismatische Literatur versteigert.
Bei den antiken griechischen Münzen ragen zwei Stücke heraus: Ein Nomos von Kroton zeigt den Kopf der Hera Lakinia fast von vorn und auf der Rückseite eine Darstellung des auf seinem Löwenfell ruhenden Herakles.
Die andere herausragende Münze ist ein Tetradrachmon von Rhegion mit einem Löwenkopf von vorn in sehr hohem Relief und dem Kopf des Apollon auf der Rückseite. Beide Münzen wurden 1980 bzw. 1982 aus dem Lager der Münzen und Medaillen AG Basel gekauft und besitzen damit eine erstklassige Provenienz.
Das Tetradrachmon von Rhegion kann sogar noch weiter verfolgt werden: Es stammt aus der Sammlung Duruflé und der Auktion Feuardent Frères vom 9.5.1910, Nr. 108. Dieses Exemplar ist im Katalog Herzfelder als Nr. 175d aufgeführt.
Nach den 250 antiken griechischen Münzen kommen 100 Münzen der römischen Provinzen und 250 römische Münzen, bei denen der Schwerpunkt bei den Mailänder Prägungen für Gallienus und beim Gallischen Sonderreich liegt.
Es folgen unter anderem kleine Serien aus dem Südwesten Deutschlands, von Breisach, Freiburg, Elsass, Straßburg und der Nordschweiz.09
Die Auktion schließt mit numismatischer Literatur, aus der besonders erwähnenswert die tadellos erhaltene komplette Originalausgabe des Werkes von Georg Habich über die deutschen Schaumünzen des XVI. Jahrhunderts ist, also das selten angebotene Standardwerk zu den deutschen Renaissancemedaillen.
Der Auktionskatalog ist im Internet einzusehen bei Sixbid (Auktion 47, Auktion 48) oder Numisbids (Auktion 47, Auktion 48).
Internet Live Bidding ist für rechtzeitig angemeldete Teilnehmer auf Biddr möglich.
Gedruckte Kataloge sind gegen Einsendung einer Schutzgebühr von 10.- Euro erhältlich von: Münzen & Medaillen GmbH, Hauptstraße 175a, 79576 Weil am Rhein, Tel. 07621 48560, E-Mail.