Erfolgreiche vier Tage SINCONA Frühjahrsauktionen
Vier intensive Tage, so könnte man die Frühjahrsauktionen 75-77 von SINCONA AG 2022 in Zürich bezeichnen. Am Schluss waren sicherlich alle zufrieden, die Bieter und das Auktionshaus und alle anderen Firmen, welche in irgendeiner Form am Ganzen beteiligt sind. Damit soll in Erinnerung gerufen werden, dass eine Versteigerung nicht nur aus diesen vier Tagen besteht, sondern mit monatelanger Vorbereitungszeit, Organisation des eigentlichen Anlasses und im Nachgang mit Rechnungsstellung, Versand und der Bearbeitung aller individuellen Wünsche der Kundschaft, viel Engagement verlangt. Das geht nicht nur SINCONA so, nein, alle Mitarbeiter anderer Auktionshäuser werden diese Zeilen mit Kopfnicken bestätigen und froh sein, dass dies wieder einmal in Erinnerung gerufen wird.
Nun aber schnellstens zu den verschiedenen Katalogen und Versteigerungen:
Auktion 75: SINCONA British Collection – Part 2
Es war ja zu erwarten, dass auch der zweite Teil der SINCONA British Collection den numismatischen Puls in grosse Höhe bringen würde, vor allem nach dem aussergewöhnlichen Erfolg der ersten Abteilung im vergangenen November. Bereits die mittelalterlichen Prägungen faszinierten die Bieter so sehr, dass ganz viele Stücke Ergebnisse erzielten, die das Zehnfache der Schätzung überstiegen.
Aber auch die neuzeitlichen, maschinengeprägten Münzen verführten die Bieter, intensiv mitzubieten, wie die Beispiele zeigen.
Auktion 76: Sammlung Annemarie und Gerd Köhlmoos
In einem weiteren Spezialkatalog präsentierten sich die mit viel Liebe gesammelten Münzen von Annemarie und Gerd Köhlmoos, engagierte Sammler, die bei der Anschaffung der Stücke besonders auf Rarität, Patina und beste Erhaltungen geachtet haben. Ein Highlight folgte auf das andere! Gerade die Länder im Norden Europas scheinen in dieser Zeit besonders beachtet.
Ein weiteres Highlight, das die Schönheit vieler Stücke dieser Sammlung beweist, ist der Schautaler 1528 des österreichischen Kaisers Ferdinand I. (1521-1564) zu seiner Teilnahme am Tiroler Landtag und auf seine Erbhuldigung. Er zeigt, wie viele Details ein talentierter Stempelschneider wie Ulrich Ursentaler d. Ältere auf einer so kleinen Fläche im Stempel hineinschneiden konnte.
Dass auch Schweizermünzen auf der Wunschliste des Ehepaars Köhmoos einen wichtigen Platz einnehmen, beweisen diverse Nummern, hier eines der bedeutendsten Beispiele.
Auktion 77: Münzen und Medaillen – Edelmetall-Auktion – Schweizer Münzen und Medaillen
Der dritte Katalog von SINCONA umfasste ca. 2400 Nummern mit den Hauptkapiteln: Numismatik aus aller Welt vom Mittelalter bis heute, der Edelmetall-Auktion und den Geprägen der Schweiz. Besonders erwähnenswert sind sicherlich die Serie von 138 Goldmünzen aus Indien, aber auch kleinere Sammlungen fanden die Aufmerksamkeit der Käuferschaft, wie etwa die Kolonialprägungen aus Ceylon, das zuerst unter portugiesischer, dann unter niederländischer und schlussendlich unter britischer Hoheit mit Münzen verschiedenster Art versorgt wurde.
Nach einer schönen Serie Italien stiessen vor allem die Gepräge des Römisch Deutschen Reiches/Österreich auf grosses Interesse.
Die Schweizer Münzen nehmen sowieso einen breiten Platz in den Auktionen von SINCONA ein, im Katalog 250 Druckseiten stark, 1150 Nummern beinhaltend. Vom 10-fachen Dukaten von Bern bis zum Angster von Schwyz von 1813, von grossen Basler Goldmedaillen bis zu Glarner Schützenjetons wurde Münzen und Medaillen angeboten. Auch die Spezialsammlung Glarus konnte sich sehen lassen. Von den 266 Nummern wurden 244 verkauft; darunter natürlich die so seltenen Schillinge aus dem 17. Jahrhundert.
Vernissage „Fünfliber“
Über Mittag des letzten Auktionstages, dem Donnerstag, 19. Mai, wartete dann das SINCONA-Team noch mit einem besonderen Anlass auf. Die beliebteste Schweizermünze, das Fünffrankenstück mit dem Hirtenkopf feiert nämlich dieses Jahr ihren 100sten Geburtstag, und zu diesem Jubiläum hat das Auktionshaus in Zürich ein neues Buch herausgegeben. Die Vernissage passte bestens in die Versteigerungen der Schweizermünzen.
Als Fachautor konnte SINCONA Hanspeter Koch gewinnen, langjähriger Experte in der Schweizer Prägestätte „Swissmint“ in Bern. Er beschreibt die Geschichte der Münze von ihrer Entstehung bis heute aus allen historischen Blickwinkeln, recherchierte aber auch das Leben des Bildhauers Paul Burkhard, der sich mit diesem Geldstück ein Denkmal gesetzt hat, welches jedermann in seinem Portemonnaie antreffen kann.
Das betreffende Buch ist in zwei Versionen produziert worden, einer ganz „normalen“ Buchausgabe aber auch als Werk, in welchem sich im Buchumschlag die beiden Originalmünzen, ein Fünfliber von 1922 und einer von 2022 befinden, verständlicherweise in limitierter Auflage.
Hier stellt Ursula Kampmann das Buch ausführlich vor.
Nach diesen vier spannenden Auktionstagen zeigt die Statistik, dass die Schätzung von 7.6 Millionen Franken über alle drei Kataloge, um einen stattlichen Betrag überschritten wurde. Schlussendlich kann SINCONA einen Gesamtzuschlag von mehr als 17.4 Millionen Franken vermelden. Bereits werden die nächsten Auktionen für Oktober vorbereitet, und SINCONA freut sich auf neue Raritäten und außergewöhnliche Münzen, Medaillen, Banknoten und andere numismatische Objekte.
Alle Ergebnisse der Auktionen 75 bis 77 finden Sie im Onlinekatalog.
Weitere Informationen zum Auktionshaus finden Sie auf der SINCONA Website.