Gerhard Hirsch Nachf., D-München

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Antike Kunstobjekte bei Hirsch

Die Auktion 360 des Auktionshauses Gerhard Hirsch Nachf. ist den antiken Kunstobjekten des europäischen und asiatischen Raums gewidmet und umfasst über 700 Lose. Sie beginnt mit einer attraktiven Serie von Objekten aus Glas, an deren Anfang eine große Schnabelkanne steht. Die römische Arbeit (wohl 1./2. Jh. n. Chr.) aus leicht grünlichem Glas mit einem blauen Zierfaden ist mit EUR 2.000,- taxiert. Im östlichen Mittelmeerraum entstand im 5./6. Jh. ein Vielhenkeltopf auf 3 Füßen aus leicht gelblichem Glas, dieser soll ebenfalls EUR 2.000,- erzielen.

Lot 1048: Frauenkopf capite velato. Heller Marmor. Römisch, 1.-3. Jh. H: 27,3 cm. Taxe: € 12.000.

Die Objekte aus Stein beginnen mit einem Mosaik aus spätrömischer-byzantinischer Zeit, das ein weidendes Pferd zeigt (Taxe EUR 8.600,-). Attraktiv ist auch ein Frauenkopf capite velato aus hellem Marmor, der wohl den Kopf einer Göttin – Juno oder Pietas – darstellt. Die römische Arbeit aus dem 1.-3. Jh. n. Chr. gelangt mit einer Taxe von € 12.000,- unter den Hammer. Unter den Asiatica ist ein indisches Relieffragment aus dem 12. Jh. n. Chr. hervorzuheben. Dieses zeigt die vierarmige Göttin Lakshmi mit prachtvollem Kopf- und Ohrschmuck und ist mit EUR 7.500,- geschätzt.

Ebenfalls zur Auktion gelangt ein Objekt aus Holz, das den Hl. Georg zu Ross im Kampf mit dem Drachen darstellt (Süddeutschland, 1. Hälfte 18. Jh.), dieses ist auf EUR 4.600,- taxiert.

Lot 1183: Togatus capite velato. Bronzehohlguss. Römisch, 1. Jh. v. Chr. -1. Jh. n. Chr. H: 19,6 cm. Taxe: € 32.500.

Unter den Objekten aus Ton ragt eine Hydria heraus, deren rotfigurige Bemalung Amazonen zu Ross im Kampf zeigt. Die attische Arbeit des 4. Jh. v. Chr. gelangt mit einer Taxe von EUR 17.500,- zum Ausruf. Schon im späten 6.-frühen 5. Jh. v. Chr. entstand in Athen eine schwarzfigurige Oinochoe in Form eines bekränzten Frauenkopfes. Die Arbeit nimmt wohl Bezug zu den Koren auf der Akropolis und soll EUR 2.000,- bringen.

Nach einer Serie von islamischen Schalen und Öllampen mit z.T. erotischen Motiven beginnen die Objekte aus Metall mit einem Togatus capite velato mit aufwendig gearbeitetem Gewand. Die römische Arbeit aus der späten Republik oder frühen Kaiserzeit gelangt mit einer Taxe von EUR 32.500,- zur Auktion. Ein figürlicher Pateragriff aus Bronze, der in einem Widderkopf endet, entstand im späten 6./frühen 5. Jh. v. Chr. und ist mit EUR 7.500,- geschätzt. Attraktiv ist auch ein bronzener Löwe mit flammenartiger Mähne der Khmerkultur (12./13. Jh.), der mit einer Taxe von EUR 3.500,- zur Auktion kommt. Besonders naturalistisch ist die Bronzefigur einer stehenden Bache; die niederländische Arbeit des 18. Jh. soll EUR 2.500,- erzielen.

Lot 1503: Paar halbmondförmiger Schläfenanhänger. Mittelbyzantinisch, ca. 11./12. Jh. L: 4,6 cm. Taxe: € 10.000.

Im Anschluss gelangt eine Serie von dekorativen Buddhafiguren aus Bronze zum Ausruf, so z.B. ein stehender Buddha Sakyamuni mit dem Handgestus der Furchtlosigkeit mit einer Taxe von EUR 5.000,- (Khmerkultur, 12./13. Jh. n. Chr.). Es folgen Waagen und Gewichte, Schlösser und Schlüsseln, Kreuze, Plaketten, Spiegel und Kosmetikutensilien, Gürtelschließen, Nadeln sowie eine Partie von über 35 Fibeln mit vielen figürlichen Darstellungen.

Aus der ausgewählten Serie von Antikem Schmuck ist ein goldener Kreuzanhänger mit Einfassungen für Granate zu erwähnen. Die byzantinische oder postbyzantinische Arbeit ist mit EUR 1.750,- taxiert.

Herausragend ist auch ein Paar halbmondförmiger Schläfenanhänger aus mittelbyzantinischer Zeit (ca. 11./12. Jh.). Die sogenannten Kolty waren bei Mitgliedern der byzantinischen Aristokratie äußerst beliebt und wurden an einer Locke, Haarsträhne oder am Kopfschmuck angebracht, so dass sie im Bereich der Schläfe oder des Kinns pendelten (Taxe EUR 10.000,-).

Nach den Kameen und Intaglien sowie den Stempeln und Siegeln gelangen die Idole unter den Hammer. Ein Violinenidol aus Marmor vom sog. Kusura-Beycesultan-Typus (Vorderasien, 3. Jt. v. Chr.) ist mit EUR 3.350,- taxiert.

Lot 1676: Zweigeteilter Sarkophagdeckel. Holz mit Stuckgrundierung. Spätzeit, wohl 26. Dynastie. H: 91 und 85 cm. Taxe: € 17.500.

Den spektakulären Abschluss der Auktion bilden über 35 Lose von Aegyptiaca, an deren Anfang das Titelstück der Auktion steht. Es handelt sich um einen zweigeteilten Sarkophagdeckel, der die Form einer Mumie nachahmt. Dies stand wohl mit der Verehrung des mumiengestaltigen Totengottes Osiris in Zusammenhang. Auf Holz mit Stuckgrundierung zeigt polychrome Bemalung neben dem eindrucksvollen Gesicht des Verstorbenen die Himmelsgöttin Nut sowie zahlreiche von Hieroglyphen getrennten Metopen; auch der Namen des Toten wird genannt. Das beeindruckende Objekt entstand in der Spätzeit, wohl in der 26. Dynastie und kommt mit einer Taxe von EUR 17.500,- zur Auktion.

 

Auf der Seite von Gerhard Hirsch Nachf. finden Sie den kompletten Auktionskatalog 360.