Gerhard Hirsch Nachf., D-München

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Antike Münzen in Hirschs Herbstauktion

Die Auktion 361 Antiker Münzen der Firma Gerhard Hirsch Nachf. am 24. September 2020 umfasst knapp 700 Lose. Sie beginnt mit einer interessanten Partie von Geprägen der Kelten, darunter aus Britannien ein rundstabiger Goldring (ca. 1200-100 v. Chr.) mit einer Taxe von EUR 600,-. Die Imitation einer Tetradrachme des Philippos II. der Donaukelten ist mit EUR 1.900,- geschätzt.

Los 2216: Ptolemaios II. für Arsinoe II., 285-246, Dekadrachme. Taxe: € 6.500.

Es folgen die griechischen Münzen, darunter aus Kroton in Bruttium ein Stater (420-370 v. Chr.) mit dem für die Münzprägung der Stadt typischen Dreifuß (Taxe EUR 2.600,-). Im Anschluss gelangen Münzen des Königreichs Makedonien unter den Hammer, darunter ein Gold-Stater des Halbbruders Alexanders des Großen, Philippos III. Arrhidaios mit einer Taxe von EUR 3.250,-. Eine Didrachme (356-342 v. Chr.) aus Larissa in Thessalien verweist auf die berühmte Pferdezucht der Region und soll EUR 3.200,- erzielen. Nach einer Serie von Tetradrachmen aus Athen mit Taxen zwischen EUR 250,- und 2.250,- kommen Münzen aus Asien zum Ausruf. In Kolchis am Schwarzen Meer wurde eine Münze des Lysimachos imitiert, der Au-1/2 Stater ist mit EUR 4.250,- taxiert. Ein Stater aus Tarsos in Kilikien (333-323 v. Chr.) stammt aus der Zeit des Satrapen Balakros, der ein Leibwächter Alexanders des Großen war. Dieser zeigt einen Löwen mit Stier vor den Mauern von Tarsos (Taxe EUR 3.000,-). Nach Gold-Dareiken der persischen Großkönige folgt ein Au-Dinar des gefürchteten Sasanidenherrschers Schapur I. (240-272 n. Chr.) mit einer Taxe von EUR 4.500,-. Unter den Prägungen aus Afrika ist eine Dekadrachme des Ptolemaios II. für Arsinoe II. (285-246 v. Chr.) hervorzuheben, diese soll EUR 6.500,- erzielen. Ein Gold-Tetrobol (308-277 v. Chr.) aus Kyrene in der Kyrenaika zeigt die ausgestorbene Silphiumpflanze, die das Haupthandelsgut der Region war (Taxe EUR 3.750,-).

Los 2248: Bürgerkrieg. Sextus Pompeius. Denar. Taxe: € 2.250.

Im Anschluss gelangen die Römischen Münzen unter den Hammer, an deren Anfang eine Partie von Prägungen der Römischen Republik steht. Unter den Münzen der Bürgerkriegszeit ragt ein Denar des Sextus Pompeius heraus, der in der Zeit 42-40 v. Chr. auf Sizilien geprägt wurde und den Leuchtturm von Messana mit einem Kriegsschiff zeigt (Taxe EUR 2.250,-). Der Gegner Caesars hatte auf der Insel seine Machtbasis und konnte mit seiner starken Flotte die Getreideversorgung Roms empfindlich stören.

Los 2397: Caracalla, 198-217, Aureus. Taxe: € 22.500.

Es folgen die Münzen der Römischen Kaiserzeit mit vielen Raritäten, so z.B. ein Denar des Caligula (37-41 n. Chr.), der den vergöttlichten Augustus auf der Rückseite zeigt (Taxe EUR 1.600,-). Ein Aureus des Titus (79-81 n. Chr.) mit der thronenden Friedensgöttin Pax soll EUR 5.750,- erzielen. Interessant ist auch ein Aureus des Trajan (98-117 n. Chr.), der die Fassade des Trajansforums zeigt (Taxe EUR 5.250,-). Ein Aureus seines Nachfolgers Hadrian (117-138 n. Chr.) bezieht sich in seiner Vorderseiten-Legende auf dessen angebliche Adoption durch Trajan, woran schon in der Antike Zweifel geäußert wurden (Taxe EUR 8.000,-). Das Titelstück der Auktion ist einer von gleich vier Aurei von Antoninus Pius (138-161 n. Chr.), die angeboten werden. Die schön zentrierte Prägung mit hohem Relief zeigt die Siegesgöttin Victoria und gelangt mit einer Taxe von EUR 6.750,- zum Ausruf. Ein Aureus seiner Gemahlin Faustina Maior erinnert an ihre Konsekration und ist mit EUR 5.000,- geschätzt ist. Von großer Seltenheit ist ein Aureus mit der Darstellung des opfernden Caracalla (198-217 n. Chr.) vor dem Tempel der Vesta, dieser kommt mit einer Taxe von EUR 22.500,- unter den Hammer. Unter den Bronzeprägungen ist ein Medaillon des Severus Alexander (222-235 n. Chr.) hervorzuheben, das ihn als erfolgreichen Krieger stilisiert, dieses ist auf EUR 5.000,- taxiert. Überaus interessant ist ein Billontetradrachmon des Achilleus, der 297-298 n. Chr. Usurpator in Alexandria war. Vermutlich wurde in der Renaissance eine tetrarchische Münze umgearbeitet, um eine vollständige Sammlung aller Kaiser zusammenzustellen (Taxe EUR 2.100,-).

Los 2514: Constantinus I., 313-337 n. Chr. Solidus. Taxe: € 22.500.

Mit einer Taxe von EUR 22.500,- kommt ein in Trier geprägter Solidus Constantins des Großen (307-337 n. Chr.) unter den Hammer, der Victoria zwischen zwei Gefangenen zeigt und sich damit auf seine militärischen Erfolge hinweist. Ein Solidus seines Sohnes Constantius II. (337-361 n. Chr.) in stempelglänzender Erhaltung ist mit EUR 3.750,- geschätzt. Ein unter dem Usurpator Magnus Maximus (383-388 n. Chr.) geprägter Solidus zeigt diesen mit Labarum und soll EUR 5.500,- bringen. Von größter Seltenheit ist eine Au-Semissis der Galla Placidia, der Halbschwester des Honorius (393-423 n. Chr.) mit Christogramm und einer Taxe von EUR 6.500,-.

Im Anschluss kommen die Byzantinischen Münzen zur Auktion, unter diesen ist ein Solidus des Leo III. und seines Sohnes Constantinus V. (720-741 n. Chr.) mit einer Taxe von EUR 2.250,- zu erwähnen. Nachfolgend Münzen aus dem Kaiserreich Nicaea sowie eine Au-Tremissis der Visigoten aus der Völkerwanderungszeit, die im Namen des Justinianus I. (527-565 n. Chr.) geprägt wurde. Den Abschluss der Auktion bilden über 90 der äußerst beliebten Mehrfachlots.

 

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