Alte Sammlungen bei Peus in Frankfurt
Vom 15. bis 17. Mai veranstaltet Dr. Busso Peus Nachf. seine Auktion 424. Den Anfang macht eine repräsentative Auswahl keltischer Gepräge, insbesondere attraktiver Regenbogenschüsselchen.
Die griechischen Münzen stammen vorwiegend aus älteren Sammlungen, die liebevoll zusammengetragen wurden. Bei den Römern stellen ein Agrippa-Denar sowie Aurei von guter Provenienz Höhepunkte dar. Von besonderem Interesse dürften die zahlreichen Lots antiker Münzen sein.
Im Bereich der Weltmünzen folgt auf die ausländischen Münzen und Medaillen aus Gold und Silber mit den Münzen der Habsburgischen Erblanden die erste große und bemerkenswerte Serie. Zwei alte Sammlungen ergänzen sich zu einer Reihe von 144 Losen beginnend mit einem halben Guldiner 1484, Hall, und zahlreichen weiteren Raritäten, von denen hier exemplarisch Maximilians I. „Königsguldiner“ o. J. (1500/1506) aus der Mzst. Ensisheim sowie bei den Standesherren der sehr seltene Reichstaler 1631 von Wallenstein genannt werden sollen.
Daran schließen sich im Bereich der altdeutschen Münzen weitere Schwerpunkte dieser Auktion an. Eine Sammlung Mecklenburg aus altem Familienbesitz mit 120 Losen enthält verschiedene, lange nicht mehr angebotene Münzen und Medaillen. Ein äußerst seltener Güstrower Reichstaler 1676, Zellerfeld, auf den Tod von Elisabeth Sophie und ein ebenso rarer 1/6 Taler 1692, Schwaan sollen hier genannt sein.
Die außerordentlich gepflegte Sammlung Theo Seitz sächsisch-meißnischer Münzen von den Anfängen der Markgrafschaft Meißen im hohen Mittelalter bis zum Verlust der Kurwürde für die Ernestinische Linie 1547 bildet den Höhepunkt der Auktion. Hier bildet die Sammlung einen kompletten Überblick auf die Jahrhunderte währende Wettiner Herrschaft in Sachsen und Thüringen inclusive ihrer Nebenlinien ab.
Die Sammlung der Brakteaten nach dem Referenzwerk Schwinkowskis und der Groschen nach Krug sortiert, dürften in ihrer Komplettheit wohl lange nicht erreicht worden sein. Ein „sprechender“ Brakteat Ottos des Reichen aus der Münzstätte Leipzig mit der Inschrift MARCHIO OTTO LIPA, sowie ein stilistisch dazugehörender wohl bislang unedierter Brakteat können hier als künstlerische Höhepunkte der meißnischen Brakteatenzeit betrachtet werden. Unter den Groschen sticht besonders ein Leipziger Turnosgroschen 1457 des Kurfürsten Friedrich, des Sanftmütigen hervor.
Die moderat geschätzten frühneuzeitlichen Münzen der ernestinischen Kurfürsten warten mit einer großen Typenserie der seltenen „Klappmützentaler“ auf, unter denen mit „Schnee 1“, der älteste deutsche Taler in ansprechender Erhaltung noch einmal herausragt. Ein doppelter Goldgulden 1507, Nürnberg, auf die Reichsgeneralstatthalterwürde, ein dreifacher Schautaler 1539 auf die Einlösung der Burggrafschaft Magdeburg sowie ein Guldengroschen 1522, Annaberg verdeutlichen, wie sehr sich ein Blick in den ab dem 15. April erscheinenden Katalog für den Sammler lohnt.
Auch unter den übrigen altdeutschen Münzen finden sich viele Taler und Teilstücke quer durch die Münzstände des Heiligen Römischen Reiches, z. T. in hervorragender Erhaltung. Ein Reichstaler der Grafschaft Fürstenberg 1729, Augsburg, auf die Ausbeute der Grube St. Joseph bei Wittichen, ein Hanau-Münzenbergischer Reichstaler Maria von Englands, 1764, Hanau sowie ein brandenburg-preußischer Dukat des „Großen Kurfürsten“ 1648, in Königsberg geprägt, wohl das einzige Exemplar dieses Jahrgangs, sollen hier einen Vorgeschmack geben.
Nach den altdeutschen Münzen schließt sich das diesmal außergewöhnlich qualitätvolle Angebot der Kaiserreichmünzen in Gold und Silber an. Wiederum beispielhaft sollen hier Reuß ältere Linie, 20 Mark 1875 (J. 254), Sachsen-Coburg-Gotha, 20 Mark 1872 (J.270) in überdurchschnittlicher Erhaltung und ein stempelglänzendes Exemplar Hessens, 2 Mark 1877 (J. 66), erwähnt werden.
Wie üblich runden günstig geschätzte, besichtigenswerte Lots die Auktion mit über 2700 Losen ab.
Die Möglichkeit des Live-Bietens über das Internet ist auch vorhanden. Auf der Seite des Auktionshauses finden Sie den Onlinekatalog.