Dr. Busso Peus Nachf., D-Frankfurt

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Die Sammlung Seitz als Publikumsmagnet

Die kleine Keltensammlung gleich zu Beginn wurde gut angenommen und mit marktgerechten Zuschlägen bedacht. Bei den griechischen Münzen kam es insgesamt zu soliden Ergebnissen.

Nr. 85. Sizilien. Syrakus. Litra 460/450 v. Chr. Startpreis: 200 Euro; Zuschlag 1.800 Euro.

Die syrakusanische Litra mit der beeindruckenden Tintenfisch-Darstellung (Los Nr. 85), die erst bei 1800 € ihren neuen Besitzer fand, sorgte für besonderes Aufsehen. Das große Interesse an archaischem Elektron bestätigte eine Trite mit geometrischen Darstellungen (Nr. 144), die bei einer Schätzung von 1500 € 3600 € erzielte.

Von der insgesamt gut gelaufenen Römerpartie seien hier nur der prägefrische Augustusdenar (Nr. 223) zu 3200 € und der äußerst seltene Lagertor-Aureus des Maximianus Herculius (Nr. 263) mit 5000 € hervorgehoben.

 

Nr. 452. Fatimid Revolution. Abû ‚Abd-allâh ash-Shî’î, missionary for the Mahdi in Ifrîqiya 296-297H/909-911 AD. Dinar 296 H., al-Qayrawân. Startpreis: 2.500 Euro, Zuschlag: 6.500 Euro.

Ein äußerst seltener Dinar aus der Fatimidischen Revolution (Nr. 452) bildete mit einem Zuschlag von 7000 € (2500) den Höhepunkt der Islam-Partie, von der noch einige Exemplare im Nachverkauf zu erwerben sind.

Bei den sich daran anschließenden ausländischen Münzen zeigte sich naturgemäß die Bedeutung des Online-Livebietens, das den Weltmarkt zunehmend für Verkäufer und Einlieferer öffnet. Zahlreiche Münzen fanden dadurch den Weg in ihre Heimat zurück. Besonders zu erwähnen waren die Ergebnisse einer kleinen Serie norwegischer Münzen, bei denen die Schätzung in einem Fall um ein 20faches überboten wurde (Nr. 633). Die Teilnahme ausländischer Experten machte dort die Bedeutung des Internetbietens eindrucksvoll deutlich.

Bei den darauf folgenden Münzen der Habsburgischen Erblande erzielten vor allem die frühen Tiroler Gepräge Erzherzogs Sigismunds „des Münzreichen“ und König Maximilians gute Ergebnisse. Auch Taler ostmitteleuropäischer Münzstätten, namentlich Böhmens und Ungarns, fanden durch das Internet großes Interesse. Das aktuell große Interesse an tschechischen Münzen zeigte sich bei Los Nr. 869, einem Taler Albrechts von „Wallenstein“ am deutlichsten (SP 15000, Zuschlag 25000,-).

Danach folgten am Donnerstag die altdeutschen Taler, Teilstücke und Medaillen, unter denen zahlreiche Raritäten ihre Abnehmer fanden. Schwerpunkte waren eine Sammlung mecklenburgischer Münzen mit zum Teil lange nicht mehr angebotenen Seltenheiten, die heiß umkämpft wurden. Dort zeigte sich am Beispiel einiger Brakteaten und Kleinmünzen, dass auch „exotische“ Münzen, ohne jeden Katalogpreis, ihre marktgerechten Zuschlagspreise von alleine finden. So brachte ein zunächst unscheinbarer anonymer Pfennig des 13./14. Jhs. (Nr. 1204) durch engagiertes Gegenbieten ein stolzes Ergebnis von 1600 Euro.

Bei der bedeutenden Sammlung Theobald Seitz wurden die mittelalterlichen meißnischen Brakteaten häufig zu einem mehrfachen der moderaten Schätzpreise zugeschlagen. Auch die Taler und Schautaler der kurfürstlich-ernestinischen Linie brachten teilweise Rekordergebnisse ein. Das große Interesse an sächsischen Münzen und Brakteaten im Allgemeinen spiegelte sich hier neben einem gefüllten Auktionssaal in der Anzahl der telefonischen Bieter wider, die sich mit dem Internet lange Bietergefechte lieferten. Im Ganzen wurde der Zeitplan jedoch eingehalten.

Am Freitagvormittag folgten die Reichsmünzen mit einigen schönen Goldmünzen und wie immer die bemerkenswerten und heiß umstrittenen Lots, die z.T. von den Experten zu vierstelligen Resultaten hinaufgesteigert wurden. Im Ganzen ging eine erfolgreiche Auktion zu Ende, die vor allem wegen der Sammlung Seitz in Erinnerung bleiben wird.

Unverkaufte Münzen stehen noch 5 Wochen auf der Website von Peus zum Nachverkauf.