E-Auktion 3 der Münzen & Medaillen GmbH
Am 9. Oktober 2022 veranstaltet die Münzen & Medaillen GmbH, Weil am Rhein, ihre 3. elektronische Auktion. Es werden Münzen aus Antike und Neuzeit angeboten, darunter eine Sammlung von Münzen aus Indien, Tibet und Nepal sowie Reihen niederländischer Rechenpfennige und britischer Token.
Unter den antiken Münzen gibt es eine aus Athen zur Römerzeit, auf der Theseus dargestellt ist, der gerade mit einer Keule den Minotaurus erschlägt (Nr. 91). Das antike Indien ist mit einigen Münzen vertreten, die Elefanten abbilden (z. B. Nr. 569). Dann kommen indische Münzen der Moghul-Zeit, der Sultane von Delhi und der vielen Fürstenstaaten aus der Zeit der britischen Herrschaft. Andere orientalische Münzen kommen aus der islamischen Welt, den Umayaden Fatimide, Seldschuken von Rum bis zum Reich der Osmanen und den Schahs von Persien. Besonders interessant ist eine kleine Kupfermünze, die etwa im Jahr 1331 A. D. in Kilwa Kisiwani geprägt wurde, einem Suaheli-Staat und Handelszentrum auf einer Insel vor der Küste des heutigen Tansania (Nr. 318).
Viele der orientalischen Münzen sind Exemplare, die schon seit Jahren im Internet bei Zeno zu sehen sind und dort bereits kommentiert wurden.
Dann werden etwa 50 belgische und niederländische Rechenpfennige des 16. bis 17. Jahrhunderts angeboten, teils mit interessanten historischen und mythologischen Darstellungen. Nr. 836, von Pieter Ferdinand Heymans 1631 herausgegeben, zeigt eine Meerjungfrau, die eine Kiste voll Münzen hält. Andere Stücke beziehen sich auf die politischen Ereignisse der Zeit, so die Vernichtung der Spanischen Armada 1588 vor der Küste Englands (Nr. 855) oder das Attentat auf Wilhelm von Oranien durch Balthasar Gérard am 10. Juli 1584 (Nr. 852). Wilhelm hatte die zweifelhafte Ehre, das erste Staatsoberhaupt zu sein, das einem Attentat mit einer Feuerwaffe zum Opfer fiel. Nr. 859 von 1595 bildet Königin Elisabeth I. von England ab beim Abschluss des Vertrags von Nonsuch zwischen den niederländischen Rebellen und dem spanischen Königreich, das damals große Teile der Niederlande beherrschte. Und noch ein gut bekanntes Ereignis wird auf einem Rechenpfennig dargestellt, nämlich das misslungene „Gunpowder Plot“ von Guy Fawkes und Robert Catesby, die am 5. November 1605 versuchten, das Parlamentsgebäude in die Luft zu sprengen.
Britische Token, die im 18. und 19. Jahrhundert von privaten Geschäftsleuten wegen Mangels an offiziellem Kleingeld herausgebracht wurden, zeigen genau wie die älteren niederländischen Rechenpfennige oft zeitgenössische Persönlichkeiten, aber auch Gebäude oder historische Situationen. Einige beziehen sich auf soziale Probleme ihrer Zeit. Nr. 904 würdigt die Einfuhr von Getreide durch die Regierung wegen der hohen Lebensmittelpreise: „3 ½ Pfund Brot für 1 Shilling 1795-96 – Herr Gott, erlöse uns!“. Nr. 968 ist ein Weißmetall-Abschlag des berühmten Anti-Sklaverei-Tokens „Bin ich nicht ein Mensch und Bruder?“, das eine von Josiah Wedgewood geschaffene Darstellung eines geketteten knienden Schwarzen verwendete. Ein anderes Token, Nr. 972, verspottet den Premierminister Pitt und den Oppositionsführer Fox. Andere Token machen Werbung für Zirkusattraktionen (Nr. 958) oder die Elefanten, Kakadus und Strauße von Pidcocks Menagerie.
Die Auktion findet am Sonntag, 9. Oktober 2022, ab 18 Uhr über Biddr statt.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Website der Münzen & Medaillen GmbH.