Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün

[bsa_pro_ad_space id=4]

Eine neue Dimension: Die Top-Ergebnisse der Auktion Heidelberger Münzhandlung

Wer heute in CoinArchives nach dem teuersten Nürnberger Talern sucht, glaubt erst, er habe sich vertippt, denn die ersten sechs teuersten Stücke kommen alle aus derselben Auktion, nämlich aus der Spezialsammlung Nürnberg, die am 11. November 2020 in Heidelberg von der Heidelberger Münzhandlung, Herbert Grün e. K. versteigert wurde. Mit anderen Worten, die Preise für Nürnberger Taler haben eine neue Dimension erreicht, und das gilt nicht nur für Nürnberger Taler. Aus der gleichen Auktion kommt auch der teuerste Nürnberger Pfennig, und den Rekord für den teuersten Nürnberger Goldgulden hätte Herbert Grün fast geknackt. Am gleichen Tag versteigerte die Heidelberger Münzhandlung eine umfassende Sammlung von deutsche Talern, Doppelgulden und Doppeltalern aus der Zeit zwischen 1800 und 1872. Auch hier gibt es Rekorde zu vermelden: So die teuerste Silbermünze des Königreichs Westfalens.

Das hohe Preisniveau ist beachtlich, denn zum ersten Mal hat die Heidelberger Münzhandlung keine Saalauktion durchgeführt, sondern stattdessen auf Live-Bidding gesetzt. Damit zeigt sich, dass virtuelle Auktionen mittlerweile gleich gute, wenn nicht sogar bessere Ergebnisse garantieren. Und dass der Münzmarkt wegen Covid-19 im Moment eine Hausse erlebt, muss man niemandem mehr sagen. Wer also für seine Sammlung beste Preise erzielen will, sollte jetzt verkaufen.

Die Heidelberger Münzhandlung präsentiert in diesem Nachbericht die Top-Ergebnisse der beiden Spezialsammlungen aus Auktion 80, den teuersten Nürnberger Taler, den teuersten Nürnberger Doppeltaler, den teuersten Nürnberger Guldentaler, den teuersten Nürnberger Pfennig und den zweitteuersten Nürnberger Goldgulden. Gefolgt von den Top Five der Auktionsergebnisse zu den deutschen Talern, Doppelgulden und Doppeltalern.

Los 96: Nürnberg. Taler 1628. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000 EUR. Zuschlag 18.000 EUR.

Der teuerste Nürnberger Taler

Im Jahr 1628 entstand der Taler, der sich jetzt mit einem Zuschlag von 18.000 Euro mit dem Etikett des teuersten Nürnberger Talers schmücken darf. Das Stück zeigt Ferdinand II. als Kaiser im vollen Ornat mit Szepter und Kaiserkrone auf dem Höhepunkt seiner Macht. Er reitet auf einem prächtig gezäumten Pferd. Die Münze entstand in dem Jahr, in dem die kaiserlichen Truppen den dänischen König, der versucht hatte, auf Seiten der Protestanten in den 30jährigen Krieg einzugreifen, geschlagen hatten. Auf der Rückseite präsentiert ein kleiner geflügelter Genius die beiden Wappen von Nürnberg.

Los 116: Nürnberg. Taler 1635. Äußerst selten. Gutes vorzüglich. Taxe: 12.500 EUR. Zuschlag: 17.000 EUR.

Dass dieses Ergebnis kein Ausreißer ist, zeigt die Tatsache, dass der zweitteuerste Taler in derselben Auktion mit nur 1.000 Euro weniger, also mit 17.000 Euro zugeschlagen wurde. Das äußerst seltene Stück mit einer prachtvollen Stadtansicht stammt aus dem Jahr 1635.

Los 133: Nürnberg. Guldentaler zu 60 Kreuzer 1640. Prägefrisch. Taxe: 5.000 EUR. Zuschlag: 15.500 EUR.

Der teuerste Nürnberger Guldentaler

Auf mehr als das Dreifache seiner Schätzung, nämlich auf 15.500 Euro stieg der teuerste Guldentaler zu 60 Kreuzer. Das seltene Stück, das in der Sammlung Erlanger fehlt, zeichnete sich durch seine ausgezeichnete Erhaltung und seine gute Prägung aus. Es zeigt auf einer Seite eine Kartusche mit dem Namen der Stadt Nürnberg, darunter zwei Genien, die die beiden Stadtwappen halten. Auf der anderen Seite sehen wir den Reichsadler, der einen Reichsapfel mit der Zahl 60 auf der Brust trägt, zum Zeichen, dass es sich um einen Guldentaler handelt, der mit 60 Kreuzer berechnet wird.

Los 217: Nürnberg. Doppeltaler o. J. (1711). Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 8.000 EUR. Zuschlag: 16.000 EUR.

Der teuerste Nürnberger Doppeltaler

Aus dem Jahr 1711 stammt der teuerste Nürnberger Doppeltaler. Er zeigt auf der Vorderseite eine prachtvolle Barockbüste von Kaiser Karl VI., dem Vater von Maria Theresia. Die Rückseite präsentiert eine wunderbar gestaltete Stadtansicht, über der drei Genien geradezu spielerisch die beiden Nürnberger Stadtwappen und den Doppeladler des Reichs emporhalten. Von seiner Schätzung mit 8.000 Euro kletterte das Stück auf 16.000 Euro.

Los 54: Nürnberg. Pfennig 1615. Vorzüglich. Taxe: 80 EUR. Zuschlag: 310 EUR.

Der teuerste Nürnberger Pfennig

Wer sagt, dass Rekorde sich immer im fünfstelligen Bereich bewegen müssen? Der kleine, unbedeutende Pfennig aus dem Jahr 1615, eine einseitige Prägung, die auf der geprägten Seite die beiden Stadtwappen mit der Jahreszahl zeigt, wurde für 310 Euro verkauft, ein beeindruckendes Ergebnis, fast das Vierfache seiner Schätzung. Obwohl Nürnberger Pfennige in durchschnittlicher Qualität so häufig sind, dass sie im allgemeinen im Lot verkauft werden, ist es sehr schwer, Stücke – vor allem aus seltenen Jahrgängen, wie es der von 1615 ist – in perfekter Qualität zu finden.

Los 34: Nürnberg. Goldgulden 1580. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 7.000 EUR. Zuschlag: 11.750 EUR.

Der teuerste Nürnberger Goldgulden der Auktion

Der teuerste Nürnberger Goldgulden der Auktion ist mit einem Zuschlag von 11.750 Euro nur um 250 Euro günstiger als der bislang teuerste Nürnberger Goldgulden, der im Februar 2016 versteigert wurde. Das bei Grün angebotene Stück zeigt auf der Vorderseite ein ausgezeichnetes Porträt von Kaiser Rudolph II., auf der Rückseite die beiden Nürnberger Wappen.

Platz 5: Los 846: Sachsen. Friedrich August II., 1836-1854. Prämiendoppeltaler 1847 für die Akademie für Forst- und Landwirtschaft in Tharandt. Nur 50 Exemplare geprägt. Fast Stempelglanz / Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 20.000 EUR. Zuschlag: 28.000 EUR.

Die Top Five der deutschen Taler, Doppelgulden und Doppeltaler von 1800 bis 1872

Und damit kommen wir zu den fünf teuersten Münzen des zweiten Teils der Auktion Heidelberger Münzhandlung, der deutsche Taler, Doppelgulden und Doppeltaler aus der Zeit zwischen 1800 und 1872 enthielt.

Platz 5 belegte eine sächsische Rarität, ein in nur 50 Exemplaren geprägter Prämiendoppeltaler, der als Belohnung für besonders herausragende Absolventen des Forstinstituts von Tharandt gedacht war.

Platz 4: Los 732: Nassau. Friedrich Wilhelm zu Weilburg, 1788-1816. Konventionstaler 1815, Gemeinschaftsprägung auf den Münzbesuch in Ehrenbreitstein, glatter Rand. Äußerst selten. Prägefrisch. Taxe: 35.000 EUR. Zuschlag: 35.000 EUR.

Mit 35.000 Euro genau seine Schätzung brachte der Konventionstaler von 1815, der den regierenden Herzog von Nassau Friedrich August und seinen Thronerben Friedrich Wilhelm anlässlich eines gemeinschaftlichen Besuchs in der Münzstätte von Ehrenbreitstein zeigt. Er bekleidete damit den vierten Platz der Schwalbach Top 5.

Platz 3: Los 938: Westfalen. Hieronymus Napoleon, 1807-1813. Konventionstaler 1810 C. Fast Prägefrisch. Taxe: 15.000 EUR. Zuschlag 40.000 EUR.

Mit 40.000 Euro Zuschlag wurde der Konventionstaler des westfälischen Königs von Napoleons Gnaden, Hieronymus, nicht nur das drittteuerste Stück der Sammlung, sondern ist damit gleichzeitig die teuerste Silbermünze des Königreichs Westfalen. Sie zeigt auf der Vorderseite den von Jerome Bonaparte gegründeten Orden der Westphälischen Krone links und den von seinem kaiserlichen Bruder gegründete Orden der Ehrenlegion rechts.

Platz 2: Los 944: Württemberg. Friedrich II. (I.), 1797-1816. Konventionstaler 1806. Prägefrisch. Taxe: 6.000 EUR. Zuschlag: 52.000 EUR.

In herausragender Erhaltung bringt der erste Taler, der von Friedrich I. nach der Erhebung zum König geprägt wurde, immer einen guten Preis. Allerdings noch nie einen so hohen wie dieses Mal. Von seiner Schätzung mit 6.000 Euro – niedrig, aber nicht unrealistisch – kletterte das Stück nach einem heftigen Bietergefecht auf unglaubliche 52.000 Euro. Damit wurde dieses Stück nicht nur zur Überraschung der Auktion, sondern auch zum zweitteuersten der ganzen Sammlung.

Platz 1: Los 538: Bayern. Maximilian IV. (I.) Joseph, 1799-1825. Konventionstaler 1802, Mannheim für die Rheinpfalz. Äußerst selten Vorzüglich. Taxe: 12.500 EUR. Zuschlag: 62.000 EUR.

Kein anderes Stück gibt es von dem Konventionstaler 1802, das vergleichbar gut erhalten wäre. Dies lohnten die Sammler und Anleger mit einem beeindruckenden Zuschlag von 62.000 Euro. Damit wurde der Konventionstaler, den Maximilian IV. Joseph, seit 1799 Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein, im Jahr 1802 prägen ließ zum teuersten Stück nicht nur der Sammlung, sondern der ganzen Auktion. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, welch zentrale Bedeutung heute die Erhaltung bei einer Münze spielt.

Alle in der Auktion angebotenen Prägungen waren von herausragender Erhaltung, häufig mit feiner Patina und alle gut ausgeprägt. Eben genau das Material, auf das man in der Heidelberger Münzhandlung spezialisiert ist. Ob Kleinmünze, Taler oder Münzen des Kaiserreichs, wer Prägungen in feinster Erhaltung sucht, ist bei Herbert Grün am richtigen Platz, und zwar gleichgültig ob er kaufen oder verkaufen will.

Die Heidelberger Münzhandlung sucht jederzeit qualitätvolle Ware. Sie können sich über folgende Adresse mit Herbert Grün in Verbindung setzen: Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün, Gaisbergstr. 40, 69115 Heidelberg; Tel: +49 / 6221 / 65 2970; Fax: +49 / 6221 / 65 297-29; Email.

Auf Sixbid finden Sie alle Ergebnisse der Auktion 80 und Auktion 79.