Erste Hirsch-Auktion des Jahres wartet mit antiken Kunstschätzen auf
Die erste Auktion des Jahres 2020 der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger am 11. Februar 2020 in München ist den Kunstobjekten der Antike gewidmet und umfasst 870 Lose. Auktion 354 beginnt mit einer Partie von Objekten aus Glas gefolgt von den Objekten aus Stein. An deren Anfang stehen fünf Mosaike, darunter die Darstellung eines Pfaus zwischen stilisierten Blumen (römisch, kaiserzeitlich; Taxe EUR 25.000,-). Ein weiteres Mosaik mit zwei langhalsigen Vögeln wird mit einer Taxe von EUR 15.000,- angeboten. Im Anschluss kommen Christliche Objekte aus Holz unter den Hammer.
Nachfolgend die Objekte aus Ton, unter denen besonders eine Serie von attischer Keramik des 6./5. Jh. v. Chr. zu erwähnen ist. Eine schwarzfigurige Lekythos mit lagerndem Dionysos soll EUR 2.500,- erzielen. Auf der Randscherbe eines Dinos ist ein Schiff mit Steuermann dargestellt (Taxe EUR 750,-). Es folgen diverse Fragmente, die von ausgezeichneten Malern hergestellt wurden. Eine sog. Kleinmeisterschale mit Palmetten- und Volutenornamenten kommt mit einer Taxe von EUR 2.500,- zum Ausruf. Besonders attraktiv ist eine rotfigurige Kylix, die einen Satyr mit zwei Weinamphoren zeigt, diese ist auf EUR 17.500,- taxiert. Auf einer weiteren Kylix findet sich die Signatur des Malers Epiktetos sowie ein Jüngling im Knielauf mit einem fliehenden Hasen (Taxe EUR 1.250,-). In Lukanien entstand im 1. Viertel des 4. Jh. v. Chr. ein rotfiguriger Glockenkrater, dieser gelangt mit einer Taxe von EUR 5.000,- zum Ausruf.
Nach den Öllampen kommen die Objekte aus Metall zur Auktion, darunter ein Wagenaufsatz mit Jünglingsbüste aus Bronze (römisch, 1.-3. Jh. n. Chr.) mit einer Taxe von EUR 700,-. Ein Hirsch mit ausladendem Geweih aus Bronze aus dem Vorderen Orient oder Kaukasusgebiet (2./1. Jt. v. Chr.) ist mit EUR 1.250,- geschätzt. Auf EUR 25.000,- ist ein Ringhenkelskyphos aus Silber taxiert. In Treibarbeit ist hier das Rennen zwischen zwei Eroten in Bigen zwischen Säulen dargestellt, das Kunstwerk entstand in römischer Zeit (2./3. Jh. n. Chr.).
Nach einer Partie von Waffen gelangen über 70 Lose der beliebten Asiatica zur Auktion, diese beginnen mit dem bronzenen Kopf eines Buddhas mit einer Türkiseinlage auf der Stirn. Dieser entstand in Nepal oder Tibet, wohl im 12.-15. Jh. und ist mit EUR 2.500,- geschätzt. Bereits im 9. Jh. n. Chr. wurde in China oder Korea eine Statue des Boddhisattva Avalokiteshvara aus Bronze gefertigt, diese ist auf EUR 1.000,- taxiert. Ein weiterer Boddhisattva aus Bronze der Ming-Dynastie (China, ca. 16. Jh.) auf Lotusthron soll EUR 2.000,- bringen. Sehr qualitätvoll ist ein Relief aus vergoldeten Bronzen gearbeitet, die einen buddhistischen Heiligen darstellen (Japan, Meiji-Zeit; Taxe EUR 3.000,-).
Im Anschluss folgen Schwertwaffen mit Tsubas und Krise, dann gelangen Waagen und Gewichte, Schlösser und Schlüssel, Kreuze, Plaketten sowie Spiegel und Kosmetikutensilien unter den Hammer, darunter eine kugelige Flasche aus Chalcedon (Vorderasien, 2. Jt. v. Chr.) mit einer Taxe von EUR 2.300,-. In hellenistischer Zeit entstand eine Schale aus Bergkristall, die auf EUR 2.000,- geschätzt ist.
Es folgen Gürtelschließen, Nadeln, über 50 Lose von Fibeln sowie der Antike Schmuck. Dieser beginnt mit einer Kette aus goldenen Hohlperlen, die im 6.-4. Jh. v. Chr. (griechisch oder etruskisch) entstand und EUR 3.200,- erzielen soll. Eine weitere Kette aus Amethyst- und Goldperlen aus Vorderasien (5.-3. Jh. v. Chr.) ist auf EUR 4.000,- taxiert. Unter den Armbändern ist eine römische Arbeit mit rechteckigen Goldgliedern und blauen Glasperlen zu erwähnen (Taxe EUR 4.300,-). Ein hellenistischer Goldarmreif, der in Kalbsköpfen endet, kommt mit einer Taxe von EUR 2.300,- zur Auktion. Ein Paar goldener Bügelohrringe ist mit fein ausgearbeiteten Löwenköpfen verziert (hellenistisch, Taxe EUR 3.250,-).
Nach einer Partie von Kameen und Intaglien folgen Stempel und Siegel sowie Idole und Amulette, unter diesen sind zwei weibliche Tonidole des Tell-Halaf-Typus (ca. 5. Jt. v. Chr.) mit Taxen von EUR 300,- und EUR 200,- zu erwähnen. Eine etruskische Votivstatuette mit breitem Gürtel aus dem 6.-3. Jh. v. Chr. gelangt mit einer Taxe von EUR 2.000,- zum Ausruf.
Den Abschluss der Auktion bilden 80 Lose von Aegyptiaca, darunter befinden sich eine Reihe von bedeutenden Objekten. An deren Beginn steht das Titelstück der Auktion; es handelt sich um einen Reliefausschnitt aus Kalkstein mit Bemalung, der zwei Gabenbringer zeigt. Durch die Inschrift werden sie als Totenpriester bezeichnet. Das Relief stammt aus dem Alten Reich (5. Dynastie) und ist mit EUR 35.000,- taxiert. Beeindruckend ist auch der obere Teil einer Statue eines Stabträgers aus grauem Stein mit zwei Hieroglypheninschriften. Er stammt aus dem Neuen Reich (frühe 19. Dynastie) und soll EUR 50.000,- erzielen. Neben großen Steinobjekten kommen auch Objekte aus Bronze und Fayence zur Auktion, so z.B. ein Uschebti für Tjanehebu, den Aufseher der königlichen Schiffe, aus Fayence mit Inschrift aus der Spätzeit (26. Dynastie), der mit EUR 3.500,- geschätzt ist.
Auf der Website von Gerhard Hirsch Nachf. können Sie den kompletten Auktionskatalog von Auktion 354 online betrachten und direkt bieten.