Die Bank of Ghana hat eine Vereinbarung mit Giesecke+Devrient unterzeichnet, um ein Pilotprojekt als Vorläufer für die Ausgabe einer digitalen Form der Landeswährung (Retail CBDC), des Cedi, durchzuführen. Das Projekt ist Teil der „Digital Ghana Agenda“, die die Digitalisierung des 30-Millionen-Einwohner-Landes und seiner staatlichen Dienstleistungen vorsieht. Der digitale Cedi oder „e-Cedi“ soll als Ergänzung und digitale Alternative zu physischem Bargeld dienen und so die ghanaische Bargeld-Agenda durch die Förderung verschiedener digitaler Zahlungen vorantreiben sowie gleichzeitig eine sichere und robuste Zahlungsinfrastruktur in Ghana gewährleisten. Zudem soll er das Bezahlen auch ohne Bankkonto, Vertrag oder Smartphone ermöglichen und damit die Nutzung digitaler Dienstleistungen und die finanzielle Eingliederung Inklusion aller Bevölkerungsgruppen vorantreiben.
Das Projekt wird in drei Phasen unterteilt: Konzeption, Umsetzung und Pilotierung. In der Konzeptionsphase werden alle Rahmenparameter für das CBDC-Pilotprojekt festgelegt und definiert. Dazu zählen wirtschaftliche, regulatorische und technische Anforderungen des Landes sowie die Definition der Parameter für die Testphase. Entsprechend dieser individuellen Anforderungen wird in der zweiten Phase die CBDC-Lösung von G+D an den ghanaischen Bedingungen angepasst. In der anschließenden Pilotphase testet eine Nutzergruppe mit unterschiedlichem demografischem und sozioökonomischem Hintergrund die Lösung vor Ort über verschiedene Kanäle, mobile Apps und Smart Cards.
Im Zuge des Pilotprojekts wird eine Studie zur Akzeptanz des e-Cedi aus Sicht der Endnutzer durchgeführt. Darüber hinaus werden die IT-Sicherheit der Infrastruktur, die Auswirkungen des Projekts auf die Geldpolitik und das Zahlungssystem sowie die rechtlichen Folgen bewertet. Auf Basis der realen Nutzererfahrungen aus der Testphase können die Bank of Ghana und G+D wertvolle Erkenntnisse für eine landesweite Einführung des e-Cedi ableiten.
Dr. Ernest K.Y. Addision, Gouverneur der Bank of Ghana, bekräftigt: „CBDC bietet eine große Chance, einen robusten, integrativen, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Finanzsektor unter der Führung der Zentralbank aufzubauen. Bereits heute zeichnet sich ab, dass das Konzept eine wichtige Rolle bei der künftigen Bereitstellung von Finanzdienstleistungen weltweit spielen wird. Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt und ermöglicht Ghana, die Vorteile dieses neuen Konzepts voll auszuschöpfen.“
„Weltweit prüfen Zentralbanken die Einführung gesetzlich legitimierten Digitalgeldes. Die ghanaische Regierung ist eines der ersten afrikanischen Länder, das nun in eine Pilotphase eintritt. Wir sind stolz darauf, das Land mit unserer Technologie und Expertise zu unterstützen“, betont Dr. Wolfram Seidemann, CEO von Giesecke+Devrient Currency Technology.
Filia, die CBDC-Lösung von G+D, verbindet die Vorteile des heutigen Bargelds mit den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer in einer zunehmend digitalisierten Welt. Filia garantiert herausragende Sicherheit, hohe Verfügbarkeit und Resilienz sowie die Möglichkeit, Nutzerdaten zu schützen und gleichzeitig die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen. Darüber hinaus ermöglicht die Lösung sichere, aufeinanderfolgende Offline-Zahlungen für den Fall, dass keine Netzwerkverbindung verfügbar ist.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Bank of Ghana und von Giesecke+Devrient.
Ob digitale Währungen aber wirklich alles besser machen? Lesen Sie dazu auch den Artikel „Physisches Bargeld ist unersetzlich“.