Herrnhuter Medaillen – Geprägte Geschichte in edlem Metall

Auf 250 Jahre Herrnhut, Bronze (Guss), 1972 Kat. Schier 31, Entwurf: Gerhard Gruschke-Eichendorf. Heimatmuseum Herrnhut Inv. 4581. Mit einer Auflage von lediglich 15 Exemplaren gilt diese Medaille als die seltenste unter den Herrnhuter Medaillen.
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Vielen Menschen in Deutschland und darüber hinaus ist Herrnhut ein Begriff. Und dies ganz gleich, ob man den Ort nun mit den bekannten Advents- und Weihnachtssternen, den Herrnhuter Losungen oder der Herrnhuter Mission verbindet. Die große Bekanntheit und Strahlkraft Herrnhuts spiegelt sich aber auch in vielen künstlerischen Darstellungen wider. Bereits seit dem 18. Jahrhundert entstanden eine große Zahl an Gemälden, Zeichnungen, Lithografien und Stichen mit Herrnhuter Motiven. Die neue Ausstellung im Herrnhuter Heimatmuseum widmet sich nun einem sehr speziellen und ungewöhnlich reichhaltigem Kapitel der Herrnhuter Ortsgeschichte, den Herrnhuter Medaillen.

Auf die Herrnhuter Niederlassungen in Schlesien, Silber, 1750. Kat. Schier 1b, Medailleur und Herausgeber: Georg Wilhelm Kittel, Breslau, Heimatmuseum Herrnhut Inv. 11667. Dies ist die älteste der Herrnhuter Medaillen.

Dass eine noch nicht einmal 300 Jahre alte Kleinstadt mit derzeit rund 1.300 Einwohnern um die 40 verschiedene Medaillen vorweisen kann, welche sich auf Herrnhut oder Herrnhuter Persönlichkeiten beziehen, ist tatsächlich bemerkenswert und höchst ungewöhnlich. Die erste Medaille, auf der Herrnhut erwähnt ist, stammt aus dem Jahr 1750. Dieser folgten verschiedenste Medaillen, welche meist anlässlich von Jubiläen und anderen Ehrentagen angefertigt wurden.

Auf 200 Jahre Herrnhut – Typ 1a, Bronze, 1922. Kat. Schier 22 c, Medailleur: Alfred Theodor Reichel, Berlin. Heimatmuseum Herrnhut Inv. 4576.

In fast jeder historischen Sammlung finden sich heute Herrnhuter Medaillen und schon 1869 erschein ein erstes gedrucktes Verzeichnis von Johann Jakob Leitzmann. Lange blieben diese Verzeichnisse aber unvollständig. Schließlich erschien 2008 in der Reihe „Dresdner Numismatische Hefte“ der Katalog „Herrnhuter Medaillen“ von Lars-Gunter Schier aus Seifhennersdorf. Dieser Band wurde schnell zum Standardwerk. Es ist ein großer Verdienst des über die Oberlausitz hinaus anerkannten Numismatikers Lars-Gunter Schier, die Herrnhuter Medaillen in akribischer Forschungsarbeit erschlossen und katalogisiert zu haben. Insgesamt erfasste er 43 numismatische Objekte in 120 Varianten. Viele davon sind nun in dieser Ausstellung vereint und werden erstmalig ausgestellt.

Auf 100 Jahre Herrnhut – Typ 3b Senfbaum, Silber, 1822. Kat. Schier 17a,Medailleur: Höckner, Dresden. Heimatmuseum Herrnhut Inv. 3796.

Neben den originalen Medaillen ermöglichen stark vergrößerte Fotoreproduktionen das Betrachten der inhaltlichen und künstlerischen Details. Ein Teil der ausgestellten Medaillen stammt aus der eigenen Sammlung des Heimatmuseums. Umfangreich ergänzt wird dies durch Leihgaben aus der Medaillensammlung des Herrnhuter Unitätsarchivs sowie von der Fa. Abraham Dürninger & Co.

Auf 250 Jahre Herrnhut, Bronze (Guss), 1972 Kat. Schier 31, Entwurf: Gerhard Gruschke-Eichendorf. Heimatmuseum Herrnhut Inv. 4581. Mit einer Auflage von lediglich 15 Exemplaren gilt diese Medaille als die seltenste unter den Herrnhuter Medaillen.

Die jüngste Medaille in dieser Ausstellung stammt aus dem Jahr 2000 und ist somit auch schon wieder 19 Jahre alt. Doch in nicht allzu ferner Zukunft wird es Zuwachs in der Herrnhuter Medaillen-Familie geben. Im Jahr 2022 begeht Herrnhut sein 300. Ortsjubiläum und zu diesem Anlass wird natürlich eine Medaille herausgegeben. Möglicherweise erscheint zusätzlich im gleichen Jahr sogar noch eine Umlaufmünze zum gleichen Anlaß. Ob es denn tatsächlich zu einer solche Münze kommt, liegt allerdings nicht in Herrnhuter Hand sondern vielmehr beim Bundesministerium für Finanzen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Stadt Herrnhut.