Gorny & Mosch, D-München

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Marmor und Glas in Gorny & Moschs Juli-Auktion

Gorny & Mosch präsentiert zu der am 9. Juli 2021 in München stattfindenden Auktion 279 einen prachtvoller Printkatalog. Versteigert werden über 900 Lose, darunter eine Sammlung römischer Militärdiplome aus dem Besitz von Peter Weiß. Unter den afrikanischen Objekten befinden sich Stücke aus der Sammlung von Gerd und Mareidi Stoll sowie der bayerischen Sammlung K.W. Außerdem werden antike Gläser von Qualität und exzellente Stücke aus Marmor angeboten. Beachtenswert ist auch die Auswahl im Bereich griechischer und etruskischer Vasen. Bei dieser Auktion kommen wieder zahlreiche, feine Bronzeskulpturen unter den Hammer.

Das Angebot im Überblick:

  • Vasen: 63 Lose
  • Terrakottaskulptur: 24 Lose
  • Steinskulptur: 13 Lose
  • Bronzeskulptur: 44 Lose
  • Sammlung Militärdiplome: 27 Lose
  • Geräte: 13 Lose
  • Lampen: 3 Lose
  • Schmuck: 40 Lose
  • Kameen, Gemmen, Siegel: 12 Lose
  • Glas: 25 Lose
  • Nordafrika: 24 Lose
  • Alter Orient: 24 Lose
  • Ur- und Frühgeschichte: 32 Lose
  • Byzanz: 6 Lose
  • Ikonen: 11 Lose
  • Afrika und Ozeanien: 59 Lose
  • Islam: 1 Los
  • Altamerika: 52 Lose
  • Asien: 30 Lose
  • Mittelalter: 1 Los
  • Antikisierendes – After the Antique: 8 Lose
  • Lots: 384 Lose
  • Literatur: 7 Lose
Attischer Kelchkrater. 490-470 v.Chr. © Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 279, 2021, Los 1. (Fotografie: Michael Girschick, Starnberg).

Losnummer 1

Attischer Kelchkrater. 490-470 v.Chr. H 33,4cm. Unter der Mündung ein rotfiguriger Fries aus doppelten Palmetten, sonst überwiegend mit Glanzton überzogen. Stück von großer Eleganz! Mit französischer Exportlizenz! Drei große Randfragmente gebrochen und ohne Fehlstellen wieder angesetzt, sonst intakt und in sehr gutem Zustand.

Provenienz: Ehemals in einer Privatsammlung in Monte Carlo; erworben in den 1980ern in der Galerie Pierre-Eric Becker, Cannes.

Schätzpreis: 30.000 EUR

Losnummer 3

Monumentale apulische Kalpis (Hydria) des Patera-Malers. Um 330 v.Chr. H 70,8cm. Rotfigurig mit gelben und weißen Details. Auf der Vorderseite in einem Naiskos die sitzende Verstorbene zwischen einer Dienerin mit Schmuckkästchen und einer Gefährtin mit Fächer. Seitlich davon oben zwei sitzende und darunter zwei stehende Gefährtinnen, die Attribute der Schönheit halten. Seitlich und auf der Rückseite große Palmetten-Ranken-Ornamente. Zwischen den Henkelansätzen jeweils ein wohl bereits antikes Loch. Mit italienischer Exportlizenz von 2021! Aus Fragmenten zusammengesetzt, kleinere Fehlstellen sowie abgeplatzte Farbstellen retuschiert.

Provenienz: Bis 2020 in deutscher Privatsammlung, für diese 1982 bei Helmut Liebert Antiquitäten, Krefeld erworben.

Schätzpreis: 16.000 EUR

Losnummer 88

Flussgott. Römische Kaiserzeit, 1. Jh. n.Chr. H 18cm. Weißer, feinkristalliner Marmor. Eine väterliche, männliche Gottheit mit wallendem Kopf- und Barthaar lagert mit aufgestütztem linken Ellenbogen und auf Höhe der Knöchel überkreuzten Beinen auf einem gewellten Untergrund. In der auf dem rechten Oberschenkel liegenden Rechten hält er einen Fisch. Sein weiter Mantel bedeckt nur die Beine unterhalb der Hüfte und bildet gleich einer Mandorla einen Rahmen für den prächtigen, muskulösen, in leichter Seitenlage präsentierten Körper des Gottes. Unter dem linken Unterarm befindet sich der Ausguss eines Quellgefäßes, das, wie aus der Durchbohrung zu schließen ist, in der Antike als Brunnenausguss diente. Abgesehen von einigen kleineren Bestoßungen intakt.

Provenienz: Ex Christie‘s New York 3. Juni 2009 Los 177; aus französischer Sammlung, Paris 1980.

Schätzpreis: 24.000 EUR

Losnummer 89

Torso eines Epheben. Römische Kaiserzeit, 1. Jh. n.Chr. H 37,5cm. Weißer, feinkristalliner Marmor. Erhalten ist der Hüft- und Oberschenkelbereich eines zarten Knaben, dessen rechtes Bein vorgesetzt, das linke etwas zurückgesetzt war. Die Hüfte ist stark gebeugt, was insbesondere an den deutlich in der Höhe versetzten Glutäen erkennbar wird. Am linken Oberschenkel ein großer Puntello. Mit Art Loss Register Report! Fragmentarisch.

Provenienz: Ex Privatsammlung O. W., Wien, erworben Anfang der 1990er Jahre in der Galerie Socowi, Wien; in Deutschland seit 2017.

Schätzpreis: 25.000 EUR

Grabrelief des Gaius Iulius aus Byzantium. 1. Jh. n.Chr. © Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 279, 2021, Los 95. (Fotografie: Michael Girschick, Starnberg).

Losnummer 95

Grabrelief des Gaius Iulius aus Byzantium. 1. Jh. n.Chr. H 53,3cm. Weißer, feinkristalliner Marmor. Platte mit vertieftem Bildfeld. Links thront eine in Chiton und über den Kopf gezogenem Himation gekleidete Frau, die in der Hand wahrscheinlich eine Mohnkapsel trägt. Rechts neben ihr steht ihr Gemahl in griechischer Bürgertracht. Zu seiner Linken ein Dreifußtisch mit Speisen. In den unteren Ecken je ein miniaturisierter Diener in Trauerhaltung. Auf dem oberen Rand die Inschrift ΓΑΙΟΣ ΙΟΥΛΙΟΣ / ΒΥZΑΝΤΕΙΝΟΣ. Untere Kante bestoßen, querlaufender, geklebter Bruch, sonst nur minimale Beschädigungen.

Provenienz: Ex Chenel Collection, Paris; Sotheby‘s London, 11.-17. Dezember 2020, Los 86. Erworben von Oliver Forge und Brendan Lynch, London 2018; ex Besitz Dr. und Mrs. Louk van Roozendaal, Holland; ex Christie´s Amsterdam, 8. März 1984, Los 89 (Sammlung Derksen, 1913 – 1996); ex Alex Wengraf, Arcade Gallery, London 1970; abgebildet in „The Burlington Magazine“ Februar 1970, LXXI, Anzeige.

Schätzpreis: 20.000 EUR

Losnummer 101

Löwe und Ziegenbock aus Silber. Griechisch-archaisch, wohl Ostionien, 6.-frühes 5. Jh. v.Chr. Der Löwe: L 5cm. Ziege: L 4,5cm. Massiver Guss, Details in Kaltarbeit. Beide Figuren auf einem schmalen, flachen, leicht gebogenem Band, das an der Unterseite außen flache Profile aufweist. Der Löwe hat das Maul geöffnet, so dass die Zähne sichtbar sind. Die Vorderpfoten sind nach vorne ausgestreckt, die abgeknickten Hinterläufe liegen am Körper an, der Schwanz ist um das Hinterteil gelegt und die Schwanzspitze verschwindet unter dem Körper. Die Mähne setzt hinter den Ohren und unter dem Kopf an und bedeckt den gesamten Hals und die Vorderseite bis zu den Pfoten und besteht aus flammförmigen Strähnen. Die Ziege liegt mit eingeklappten Vorderbeinen und hat den Kopf nach links gewendet. Die Ohren sind wachsam aufgestellt und das prächtige Gehörn steht weit nach hinten ab. Eine lange, gescheitelte Mähne zieht sich vom Hinterkopf über den Rücken. Ursprünglich wohl Geräteaufsätze. Eindrucksvolle Exemplare! Tönung, intakt.

Provenienz: Ex Privatbesitz M. T., München, 1980er Jahre.

Schätzpreis: 14.000 EUR

Losnummer 172

Helmgesichtsmaske aus Bronze. Römisch, 1. Jh. n.Chr. H 15,5cm. Typus Kalkriese. Maske mit weiten, stilisierten Brauenbögen und mandelförmigen Augenöffnungen sowie weiteren Öffnungen für Mund und Nase. Oben war die Maske mittels eines heute fehlenden Scharniers am Helm befestigt. Diese Art von Helmen gehörte zur Paradeausstattung der Kavallerie. Grüne Patina, minimale Ausbrüche und Risse an den Rändern.

Provenienz: Ex Sammlung U. L., Westfalen, seit den 1980er Jahren.

Schätzpreis: 12.000 EUR

Halskette mit Granatanhängern. Hellenistisch, 4.-3. Jh. v.Chr. © Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 279, 2021, Los 189. (Fotografie: Michael Girschick, Starnberg).

Losnummer 189

Halskette mit Granatanhängern. Hellenistisch, 4.-3. Jh. v.Chr. 80,37g. L 40cm. Bestehend aus einem 1,2cm breiten Flechtband aus Golddraht, das mit einem Haken- und Ösenverschluss versehen ist, der auf beiden Seiten jeweils eine runde Fassung mit einem Steinimitat in Form einer gewölbten, mit weißer Engobe überzogenen Tonscheibe aufweist. Am Flechtband befestigt sind 25 kleine Rosetten, an denen abwechselnd eiförmige und tropfenförmige Anhänger hängen. Die tropfenförmigen Anhänger bestehen aus Gold und enthalten einen gefassten Granatstein. Dazwischen befinden sich Eichelanhänger, die mit Fuchsschwanzketten an den Rosetten eingehängt sind und in der Mitte eine Rosette enthalten. Die Anhänger in Form von Eiern und Eicheln bestehen aus Ton, sind mit weißer Engobe überzogen und waren ursprünglich vergoldet. Reste der Vergoldung sind noch erkennbar. Gold. Prachtexemplar! Intakt.

Provenienz: Ex Sammlung E. W., Hessen, erworben ca. 1967 bei Kunsthandlung Neuhaus, Würzburg.

Schätzpreis: 18.000 EUR

Losnummer 265

„Horus-das-Kind“ auf einer Lotusblüte. Dritte Zwischenzeit, 21.-23. Dynastie, 1070-711 v.Chr. H 11,5cm. Lichtblau glasierte Fayence. Sehr fein und detailreich gearbeitete Statuette des auf einer Lotusblüte hockenden Harpokrates, der in der Rechten die Geißel hält und den Zeigefinger seiner linken Hand an den Mund führt. Auf dem Kopf trägt er die Doppelkrone von Unter- und Oberägypten. Der vielblättrig aufgefächerte Lotus entsprießt einem glatten, runden Stamm flankiert von zwei seitlichen Knospen. Eine flache, rechteckige Basis bildet den unteren Abschluss. Sehr seltenes Objekt! Mit zwei originalen Echtheitszertifikaten! Geklebter Bruch am Hals. Zeigefinger der Linken und Teile der Krone fehlen.

Provenienz: Aus italienischer Privatsammlung Professor Semolini, Arezzo, vor 1978; davor „La Miniera“, Desio (Mailand) und in der Familie Battarini (Mailand).

Schätzpreis: 3.500 EUR

Losnummer 266

Bronzestatuette der Neith. Saitische Zeit, 26. Dynastie, ca. 664-525 v. Chr. H 19cm. Vollguss. Statuette auf einem Sockel in Schrittstellung mit einem enganliegenden Gewand bekleidet. Über Brust und Nacken liegt ein fein ziselierter Halskragen. Die Göttin trägt die rote deshret Krone von Unterägypten. Die Hieroglypheninschrift auf drei Seiten des Sockels lautet: „Worte zu sprechen (Rezitation): Neith gibt Leben. Geweiht von Ba[…]Be, Sohn von Amenardis, (er) hat es gemacht“. Schöne dunkelgrüne Patina, oberer Teil der Krone abgebrochen, Arme fehlen, sonst intakt.

Provenienz: Ex Sammlung R. Bloch, München, vor 1976.

Schätzpreis: 5.000 EUR

Losnummer 289

Achämenidisches Pferdeprotomenrhyton. ca. 5.-4. Jh. v.Chr. H 16,5cm. Corpus mit trichterartigem, quergerippten Corpus. Unterhalb der Mündung eine verbreiterte Rippe mit ornamentalen Gruppen von horizontalen Rippen. Die Pferdeprotome mit stark angewinkelten Vorderbeinen, kurz geschorener, aufrechtstehender Mähne und Schirrung. Leicht S-förmig geschwungene Locken streben auf beiden Seiten an der Schulter nach vorne. Zwischen den Ohren liegen zwei senkrechte Einstecklöcher (separat gefertigte Hörner oder Kopfschmuck?). Die Ausgusstülle befindet sich auf der Brust des Pferdes. Mit Metallanalyse! Kleine Ausbrüche an der Lippe und der Wandung. Fragmente liegen teilweise bei.

Provenienz: Ex Sammlung K. G., Rheinland, erworben im deutschen Kunsthandel 1960er Jahre bis 2003.

Schätzpreis: 18.000 EUR

Losnummer 376

Schalenträgerin. Luba, D. R. Kongo. H 39cm. Holz. Sitzende Schalenträgerin „metoko“, eine runde Schale vor sich auf den Beinen haltend; kunstvolle, typische Kreuzfrisur rückwärts mit kleinen winkelförmig angeordneten Zopfreihen über dem Kopf von Ohr zu Ohr verlaufend; am Rücken vier rautenförmige Narbentatauierungen, um den oberen Teil des Topfes eingeschnittene ringförmige Ornamente und weißliche Beopferungsspuren (Hirsebrei?) (Inv. 29). Schwarzbraune, teilweise krustige Patina mit Spuren von Insektenfraß am Unterteil der Beine.

Provenienz: Ex Sammlung K. W., Bayern, vor 1990.

Schätzpreis: 10.000 EUR

Losnummer 422

Große Federmaske der Tapirapé („Cara grande“). Zweite Hälfte 20. Jh. n. Chr. H 95cm. Flaches, halbkreisförmiges Holzbrett, auf dem ein Gesicht in Form eines Federmosaiks in den Farben Gelb, Türkis und Rot gestaltet ist. Zwei Federrosetten sind vorne in die Scheibe gesteckt; den Rand ziert ein Kranz von verschiedenfarbigen Federn. Die Maske wurde mit beiden Händen vor dem Gesicht getragen und symbolisierte die Geister der getöteten Feinde. Intakt.

Provenienz: Ex Privatbesitz A. H., München, aus dem Besitz eines bayerischen Museumsdirektors. In Deutschland vor den 1980er Jahren.

Schätzpreis: 10.000 EUR

Kopf des Buddha. Khmer, wohl Lopburi, 12.-13. Jh. © Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 279, 2021, Los 474. (Fotografie: Michael Girschick, Starnberg).

Losnummer 474

Kopf des Buddha. Khmer, wohl Lopburi, 12.-13. Jh. H ohne Sockel 26cm. Sandstein. Sehr fein gearbeitetes lebensgroßes Antlitz mit fast porträthaften Gesichtszügen. Breites Kinn, lächelnder Mund, geschlossene, mandelförmige Augen und hohe, gewölbte Augenbrauen, die sich am Nasenrücken treffen. Definierte Haarlinie, Einkerbung für das Ushnisha. Fehlfragmente am Scheitel, ein nicht tiefer Riss, Reste der Bemalung, Inventarnummer am Hals; mit Ständer.

Provenienz: Ex süddeutscher Schlossbesitz 1970er Jahre; in Deutschland seit vor 1980; ex Sammlung Dr. Dachs, München.

Schätzpreis: 10.000 EUR

Die Vorbesichtigung findet bei Gorny & Mosch am Maximiliansplatz zu folgenden Zeiten statt:

Ab sofort

Montag – Freitag: 10.00 – 13.00 Uhr und 14.30 – 18.00 Uhr nach vorheriger Vereinbarung

Sonntag, 04.07.2021: 13.00 – 17.00 Uhr

Der Katalog zur Auktion 279 kann bei Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, D-80333 München, Tel. +49 / (0)89 / 24 22 643-0, Fax +49 / (0)89 / 22 85 513 bestellt werden. Er steht außerdem auf der Website von Gorny & Mosch online zu Verfügung.