Die einzigartige Münzsammlung des Halberstädter Domschatzes ist ab sofort auf der Onlineplattform museum-digital verfügbar. Sie umfasst 329 Münzen, Medaillen und Wertmarken. Diese sind ein anschauliches Zeugnis der Wirtschafts- und Kulturgeschichte des Bistums Halberstadt und der Stadt selbst. Die Münzsammlung weist 13 einzigartige Stücke auf, die ausschließlich im Domschatz Halberstadt erhalten sind.
Vom 10. bis ins 17. Jahrhundert nutzten das Bistum und die Stadt das ihnen im Jahr 989 von König Otto III. (980-1002) verliehene Münzrecht. Das zentrale Motiv aller entstandenen Münzen ist der heilige Stephanus, der Patron des Halberstädter Domes. Aus der Frühzeit des Bistums, der Regierungszeit Bischof Burchards I. (1036-1059), stammen die ältesten Münzen im Domschatz. 70 Brakteaten von teils herausragender künstlerischer Qualität haben sich aus dem 12. Jahrhundert in der Sammlung erhalten. Ab 1507 auf die Münzen geprägte Wappen und Umschriften machen die mit der Reformationszeit, dem Dreißigjährigen Krieg und der Eingliederung in das Kurfürstentum Brandenburg einhergehenden Entwicklungen nachvollziehbar. Die Wertmarken in der Sammlung erlauben Rückschlüsse auf die Organisation von Handwerk und Verwaltung im Halberstadt des 17. Jahrhunderts. Darüber hinaus spiegeln die 18 zu Festtagen und Jubiläen entstandenen Medaillen das Selbstbewusstsein des Halberstädter Bürgertums im 18. und 19. Jahrhundert. Die heute im Halberstädter Domschatz verwahrte Münzsammlung hatte Oberdomprediger Gustav Nebe (1835-1919) angelegt und diese nach seinem Weggang aus Halberstadt 1885 an den Halberstädter Dom geschenkt.
Die Münzsammlung des Domschatzes Halberstadt 2020 nach modernen Standards inventarisiert und ist nun vollständig online verfügbar.
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