Numismatica Genevensis SA, CH-Genf

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NGSA 18 etabliert neues Preisniveau für Genfer Münzen

Numismatik der Spitzenklasse, das sind wir von Numismatica Genevensis gewohnt. Und Numismatik der Spitzenklasse war die Sammlung Genfer Münzen, die am 15. November 2022 versteigert wurde. Es handelte sich um nichts Geringeres als das vollständigste Ensemble von Genfer Münzen, das je auf dem Markt angeboten wurde. Und wie bei echten Spezialsammlungen üblich, waren natürlich viele Stücke dabei, die zwar äußerst selten, aber nicht perfekt erhalten waren. Dass auch diese Münzen auf dem Markt gesucht sind, sobald ihre Seltenheit korrekt beschrieben ist, das zeigen die Ergebnisse der Auktion Numismatica Genevensis, das Haus für den anspruchsvollen Spezialsammler.

Genf. Undatierter Fort. GENEVA : CIVITAS Wappen von Genf umgeben von vier Ringlein. Rv. POST TENEBRAS LUX Großes gotisches G. 0,55 g. Demole -. HMZ -. Stroehlin -. Unikum. Sehr schön. Taxe: 1.000 CHF. Zuschlag: 15.000 CHF. Aus Auktion NGSA 18 (2022), Nr. 2003.

Was das bedeutet, wird wohl am deutlichsten an der Losnummer 2003, einem Stück, das jeder Nicht-Genf-Sammler wohl eher in einer Krabbelkiste vermutet hätte als in einer Premium-Auktion. Im Katalog von Numismatica Genevensis ist aber zu lesen, wie selten dieses Stück ist und welche zentrale numismatische Bedeutung ihm zukommt. Es handelt sich nämlich um mehr als ein Unikum, um das einzige überlebende Zeugnis für eine archivalische Notiz, die uns mitteilt, dass der Rat der Stadt Genf bereits am 3. Februar 1550 Kleinmünzen prägen ließ, weil diese in der Stadt dringend benötigt wurden. Diese kleine Münze führt uns also mitten hinein in das Zentrum der Reformation, wo Calvins Persönlichkeit viele Glaubensflüchtlinge aus anderen Teilen Europas anzog.

Das winzige, unansehnliche Münzlein war bereits mit 1.000 CHF geschätzt. Der Hammer fiel bei 15.000 CHF, sicher nicht zu viel für ein Schlüsselstück, das ein einzigartiges numismatisches Zeugnis ist für die Rolle, die Genf während der Reformation spielte.

Genf. Quart 1551 B. GENEVA CIVITAS 1551. Wappen von Genf, darüber der Reichsadler. Rv. POST TENEBRAS LUX B Tatzenkreuz. 0,86 g. Demole -. HMZ 2-306i. Stroehlin 15var. Selten. Sehr schön. Taxe: 80 CHF. Zuschlag: 1.000 CHF. Aus Auktion NGSA 18 (2022), Nr. 2017.

Ein Einzelfall, aber nicht doch! Die Auktion 18 von Numismatica Genevensis zeigte, was seltene Stücke wert sind. Ein unauffälliger Quart von 1551, bei dem der Katalogautor bemerkte, dass er in Demoles Standardwerk über die Münzen von Genf fehlt, kletterte von seiner Schätzung mit 80 Franken auf einen Zuschlag von 1.000 Franken und zeigte damit, wie wichtig eine wissenschaftliche Katalogerstellung im Falle von Spezialauktionen ist. Nur so ist garantiert, dass eine Seltenheit auch den Preis bringt, den eine Seltenheit bringen kann.

Wir könnten noch viele solche Beispiele zeigen: Münzen, von denen nur der Fachmann erkennt, welch zentrale numismatische Bedeutung sie haben und wie selten sie sind. Konsultieren Sie selbst die Ergebnisse dieser Auktion auf und überzeugen Sie sich anhand der vielen Beispiele.

Die Highlights der Sammlung Genf

Dass auch die Highlights der Sammlung enorme Preise brachten, muss man wahrscheinlich nicht eigens erwähnen. Angemerkt sei dennoch, dass jeder, der im CoinArchive überprüft, welches aktuell die zehn teuersten Genfer Münzen sind, feststellen wird, dass seit dem 15. November sieben der zehn ersten Plätze von Münzen aus der Auktion 18 von Numismatica Genevensis belegt sind. Wir können an dieser Stelle nicht alle auflisten und beschränken uns auf die teuersten fünf und zwar im Wert steigend.

17 Zuschläge im 6-stelligen, einer im 7-stelligen Bereich

Waren wir schon im Vorbericht in der Verlegenheit, welche der vielen besonderen Stücke Erwähnung finden sollen, ist die Qual der Wahl beim Nachbericht noch schlimmer. Denn in den beiden Auktionen 16 und 17 wurden insgesamt 17 Lose im 6-stelligen Bereich, eines gar im 7-stelligen Bereich zugeschlagen. Wir müssen uns beschränken, und listen an dieser Stelle die beiden Top-Stücke aus dem Bereich Antike auf. Es folgt die teuerste Schweizer Münze der Auktion sowie das teuerste Los der gesamten Veranstaltung.

Es gibt zwei neue Rekorde für die teuersten Dekadrachmen der Stadt Syrakus, die – gemäß CoinArchives – je verkauft wurden: Die bei Numismatica Genevensis angebotenen Dekadrachmen des Kimon. Sie vereinen alle Eigenschaften, die aktuell eine antike Münze begehrenswert machen: Es handelt sich um Kunstwerke in perfekter Erhaltung. Numismatica Genevensis sprach von dem schönsten bekannten Exemplar dieser außerordentlichen Emission. Dazu wiesen beide Stücke eine weit zurückreichende Provenienz auf. Sie sind beide bereits im Jahr 1940 resp. 1941 in Deutschland nachzuweisen. Das honorierten die Bieter mit ungewöhnlich hohen Geboten. 750.000 Schweizer Franken lautete der Zuschlag für die Losnummer 13, 700.000 Franken für die Losnummer 14 und damit wurden die beiden Münzen, wie gesagt, zu den beiden teuersten syrakusanischen Dekadrachmen, resp. zur dritt- und fünftteuersten Dekadrachme überhaupt.

Schweiz / Basel. Multiplum zu 20 Dukaten 1741. Aus den Auktionen SBV 5 (1977), Nr. 391 und NGSA 8 (2014), Nr. 581. NGC MS65PL. Perfektes Kabinettstück auf polierter Ronde. Taxe: 600.000.- CHF. Zuschlag: 700.000,- CHF. Aus Auktion NGSA 16 (2022), Nr. 362.

Das begehrenswerte Multiplum zu 20 Dukaten von 1741 aus Basel, ein perfektes Kabinettstück auf polierter Ronde von außergewöhnlicher Schönheit wurde mit 700.000 CHF zugeschlagen.

Umayaden. Komplette Sammlung der 56 Dinare, die zwischen der Reform von Abd al-Malik bin Marwan bis zum Ende der Dynastie geprägt wurden. Das beste bekannte Set, von großer historischer Bedeutung. Taxe: 750.000,- CHF. Zuschlag: 1.200.000,- CHF. Aus Auktion NGSA 16 (2022), Nr. 74.

Zum teuersten Los der Auktion wurde eine komplette Sammlung der 56 Dinare, die unter den umayadischen Kalifen geprägt wurden. Vom ersten Dinar des Abd al-Malik bin Marwan nach dessen Münzreform im Jahr 77 AH (= 696 CE) bis hin zum letzten Dinar von Marwan II., letzter Kalif von Damaskus aus dem Jahr 132 AH (= 750 CE) enthielt diese Sammlung für jedes Jahr, in dem geprägt wurde, je einen Dinar. Vor allem der erste Dinar aus dem Jahr 77 gilt als eine der begehrenswertesten Münzen der islamischen Numismatik. Er ist sehr selten und markiert den Beginn der islamischen Münzprägung, die Jahrhunderte lang den Fernhandel beherrschte.

 

Alle Ergebnisse finden Sie auch im Online Katalog.

Nach der Auktion ist vor der Auktion. Wenn Sie herausragende Sammlungen oder exquisite Münzen bei Numismatica Genevensis einliefern möchten, setzen Sie sich am besten mit den Spezialisten in Verbindung. Mehr Informationen finden Sie auf der NGSA Website.