Künker, D-Osnabrück

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Von der Faszination geprägten Goldes (und Silbers)

Das Verhältnis zwischen Münzsammler und Münzhändler ist etwas ganz Besonderes. Das illustriert das Schicksal der Sammlung Hermann Schwarz, die Künker zu Beginn seiner Herbst-Auktionen vom 25. September bis zum 1. Oktober 2021 versteigern wird. Als die Erben des 1961 verstorbenen Sammlers den Verkauf der Sammlung planten, kam für sie eigentlich nur die Firma in Frage, die einst den Sammler betreut hatte: Das war die Münchner Münzhandlung Julius Jenke. Diese ging nach dem Tod ihres Gründers in den Besitz von Egon Beckenbauer über. Der hatte sie an die Privatbank Aufhäuser resp. Hauck & Aufhäuser verkauft, die ihrerseits 2010 an Künker verkaufte. So kontaktierten die Erben des Sammlers Künker am Dom. Es ist für Künker als Nachfolger des Münzhändlers Julius Jenke eine Ehrensache, das Vertrauen der Erben nicht zu enttäuschen. Die Sammlung Hermann Schwarz wird in einem eigenen Katalog mit dem Titel „Von der Faszination geprägten Goldes“ präsentiert.

Die Sammlung Schwarz ist nur eine von vielen Privatsammlungen, die Künker in seinen Herbst-Auktionen anbieten wird. Das Spektrum reicht von griechischen und römischen Münzen aus der Sammlung eines Ingenieurs und spektakulären antiken Raritäten aus der Sammlung eines Kosmopoliten über den zweiten Teil der Sammlung Axel Tesmer mit Prägungen der preußischen Könige bis hin zu Münzen und Medaillen aus Braunschweig-Lüneburg aus der Sammlung eines Ingenieurs.

Zwei weitere Sammlungen – Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit aus süddeutschem Privatbesitz und Nuditas in nummis / Akt und Eros in der Numismatik / Die Sammlung W. Risse – werden wir später in einem getrennten Vorbericht vorstellen. Merken Sie sich auf jeden Fall schon jetzt den Termin der Versteigerungen in Ihrem Terminkalender vor. Die beiden eLive Premium Auctions finden am 12. und 13. Oktober 2021 auf eLive-Auction.de statt.

Katalog 351: Münzen der antiken Welt

Samstag, 25.9.2021

Es sind die Sammler, auf denen der Erfolg jeder Münzhandlung basiert. Ihre Loyalität ist der Dank dafür, dass sie sich gut beraten und aufgehoben fühlen. Künker ist stolz darauf, dass zufriedene Sammler in Künker-Auktionen nicht nur Münzen kaufen, sondern auch wieder verkaufen, wie der Sammler, der sich „Ingenieur“ nennt.

Dieser Sammler hat in den vergangenen vierzig Jahren eine beeindruckende Münzsammlung zusammengetragen. Ganz im Stil des 19. Jahrhunderts besteht sie aus antiken Münzen und Prägungen der Heimat des Sammlers: Braunschweig. Eines aber ist beiden Sammlungsteilen gemeinsam, wie Dr. Andreas Kaiser schreibt: „Das doppelte Talent der Detailtreue und Exaktheit auf der einen, und dem Weitblick auf der anderen Seite ist auch seiner hervorragenden numismatischen Sammlung anzumerken.“

Der Kenner findet also in Katalog 351 eine Fülle von Münzen, die sich durch eine Kombination begehrenswerter Eigenschaften auszeichnen: Großartiger Stil, detaillierter Stempelschnitt, beste Erhaltung und hervorragend dokumentierte Provenienz – bei Griechen und Römern. Ob keltische Kleinsilbermünze, ob griechische Tetradrachme oder Stater, ob römischer Denar: Die Münzen aus der Sammlung eines Ingenieurs erfreuen auch den anspruchsvollsten Connaisseur.

Ähnlich ist das mit der Sammlung eines Kosmopoliten, die Münzen vereint, von denen viele Sammler nur träumen können. So zum Beispiel das mit 50.000 EUR geschätzte, wohl schönste Exemplar aller Statere von Abdera mit dem erschöpften Herakles auf der Rückseite oder das wohl besterhaltene Exemplar eines Aureus des Vespasian, der im Jahr 72 n. Chr. den Sieg über die Juden feierte. Die Schätzung der Münze beträgt beeindruckende 250.000 EUR.

Aber lassen Sie sich von dieser hohen Schätzung nicht ins Bockshorn jagen! Die Taxen beginnen in Auktionskatalog 351 mit Beträgen unter 25 EUR. Es kann also jeder mitbieten, um sich ein interessantes Stück für die eigene Sammlung zu sichern!

Katalog 352: Die Sammlung Hermann Schwarz: Faszination des geprägten Goldes

Sa. 25.9.2021 – Antike Münzen
So. 27.9. / Di 28.9.2021 – Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit

Mehr als 1.500 Lose mit Goldmünzen von der Antike bis zur Moderne umfasst die Sammlung Hermann Schwarz. Die vielen interessanten Stücke inspirierten die Experten von Künker zu dem Titel „Faszination des geprägten Goldes“. Es dürfte allerdings nicht nur der warme Glanz gewesen sein, der den Sammler Ende der 1920er Jahre davon überzeugte, sich auf Goldmünzen zu konzentrieren. Damals lag die Hyperinflation nach dem 1. Weltkrieg nur wenige Jahre zurück. Gold bot Sicherheit. Und tatsächlich finanzierte der Unternehmer durch den Verkauf eines Teils seiner Sammlung nach dem 2. Weltkrieg den Wiederaufbau des familieneigenen, ältesten bayerischen Formularverlags, der in den Münchner Bombennächten schwerste Schäden erlitten hatte.

Bei An- oder Verkauf, der Münchner Münzhändler Julius Jenke (1882-1957) beriet den Sammler in allen numismatischen Fragen. Julius Jenke wusste, was er tat: Schon sein Vater hatte mit Münzen gehandelt. Er selbst studierte Geschichte und Kunstgeschichte in München, Genf und Berlin, ehe er in den 1920er Jahren seine Münzhandlung an der Maximiliansstraße 10 eröffnete. In welchem Geist er sie betrieb, das erfahren wir aus einem Nachruf, den die Bayerische Numismatische Gesellschaft veröffentlichte: „Seine reichen Kenntnisse und Erfahrungen stellte er, stets hilfsbereit, in den Dienst der Sache und erwies sich immer wieder als selbstloser Ratgeber besonders auch gegenüber Anfängern und jugendlichen Sammlern.“

Dem können wir nur zustimmen: Julius Jenke hat Hermann Schwarz wohl beraten, wie anhand von Künker-Katalog 352 zu sehen. Ganz im Stile der Zeit stellte Hermann Schwarz eine Generalsammlung von Goldmünzen zusammen. Sie beginnt mit antiken Münzen und endet mit den zeitgenössischen Prägungen der 1950er Jahre. Wie damals üblich, spielte die Erhaltung eine wesentlich geringere Rolle als die historische Bedeutung eines Stücks. Was auf keinen Fall heißen soll, dass es nicht auch stempelglänzende Münzen in der Sammlung gäbe. Im Gegenteil! Einige extrem seltene Raritäten sind völlig unberührt und können als schönstes bekanntes Exemplar ihres Typs gelten. Sie waren dem Sammler genauso wertvoll wie die vielen Münzen in sehr schöner Erhaltung, die nur knapp über dem Goldpreis geschätzt sind. Auktion 352 bietet also für jeden Sammler etwas, gleich welchen Umfang sein Geldbeutel, gleich welches Interessensgebiet er hat. Wir stellen stellvertretend für das Material zwei völlig entgegengesetzte Beispiele vor, die in ihrer Verschiedenheit typisch sind für die Sammlung:

1954 erwarb Hermann Schwarz vom Lager der Münzhandlung Julius Jenke ein 5 Guineas-Stück von 1701, das NGC mit MS-61 bewertete, also vorzüglich bis Stempelglanz in deutscher Terminologie. Die scharf ausgeprägte Münze zeigt ein großartiges Porträt Williams III., des britischen Herrschers, den die Glorious Revolution an die Spitze des Inselstaates katapultierte. Die Schätzung beträgt 25.000 EUR, eine sehr konservative Taxe, wenn man die aktuellen Preise in Betracht zieht, die für diesen Münztyp erzielt werden.

Weniger als ein Hundertstel dieser Schätzung, nämlich 240 EUR beträgt der Startpreis eines vatikanischen 100 Lire-Stücks, das Pius XII. 1950 in lediglich 4.000 Exemplaren anlässlich des Heiligen Jahres prägen ließ. Hermann Schwarz kaufte diese moderne Gedenkmünze wahrscheinlich kurz nach ihrer Ausgabe für seine Sammlung.

Und so ist in diesem Katalog wirklich für jeden etwas zu finden! Auch wenn wir – wie üblich – eher die spektakulären Seiten des Katalogs mit unseren Abbildungen beleuchten.

Auktion 353 Die Sammlung Axel Tesmer, Teil 2 – Prägungen der Könige von Preußen

Di. 28.9. / Mi. 29.9.2021

Bereits im März 2021 hatte der erste Teil der Sammlung Axel Tesmer weltweite Aufmerksamkeit erregt. Die Highlights hatten für Rekordergebnisse gesorgt. So wurde der erste brandenburgische Taler von Kurfürst Joachim I. aus Frankfurt an der Oder mit 130.000 EUR zugeschlagen. Er erzielte damit gemäß der Recherchen der Spezialisten im Hause Künker erstmals für diesen Münztyp ein Ergebnis im sechsstelligen Bereich.

Nun kommt der zweite Teil der Sammlung zur Versteigerung. Er umfasst 1.098 Lose, die Münzen der preußischen Könige seit der Krönung Friedrichs I. im Jahr 1701 beinhalten. Besonders die Regierungszeit Friedrichs II., des Großen, ist mit mehr als 500 Losen reich dokumentiert. Den zeitlichen Endpunkt setzen einige wenige Münzen nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs. Axel Tesmer teilte die Ansicht Kaiser Wilhelms I., dass mit der Kaiserproklamation „das preußische Königtum zu Grabe“ getragen worden sei.

Kenner haben mit der Sammlung Tesmer die Chance, einige Stücke zu erwerben, von denen es nur ein Exemplar im Handel gibt, so zum Beispiel ein doppelter Reichstaler von 1719 aus Berlin oder ein Drittel Reichstaler von 1754, ebenfalls in Berlin geprägt. Axel Tesmer achtete auf die Qualität seiner Münzen. Sogar die überaus seltenen Münzen des 7jährigen Krieges sind in bester Erhaltung. So findet nicht nur der Sammler von Raritäten etwas, sondern auch diejenigen, in deren Budget eher die Kleinmünzen liegen. Die Schätzungen beginnen bei 25 EUR.

Preußen hat die Geschichte Deutschlands nachhaltig geprägt. Die Sammlung Tesmer ist eine numismatische Nachhilfestunde in Sachen deutscher Geschichte. Tauchen Sie mit diesem Katalog in eine Epoche ein, in der ein kleines Land am Rande des Römischen Reichs Deutscher Nation zu einem Mitspieler im Konzert der europäischen Mächte aufstieg.

Auktion 354: Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit / Deutsche Münzen ab 1871

Do. 30.9. / Fr. 1.10.2021

Den Abschluss der Auktionswoche bildet am 30. September und 1. Oktober 2021 Auktion 354 mit Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit resp. mit deutschen Münzen ab 1871.

Das Spektrum reicht weit: Die Auktion beginnt mit Goldmünzen und Medaillen aus aller Welt. Ein besonderes Highlight sind die Mehrfachdukaten des Römisch-Deutschen Reichs, die von den Habsburger Kaisern als diplomatische Geschenke für ihre Anhänger ausgegeben wurden. Von einer Gussmedaille Maximilians II. im Gewicht von 7 Dukaten über mehrere zehnfache Dukaten Ferdinands II. aus den Münzstätten Prag und Nagybanya bis hin zu einem 10fachen Dukaten Ferdinands III. aus Prag zeugen diese Münzen vom kaiserlichen Netzwerk, das sich in der schwierigen Epoche der Gegenreformation bewährte.

Wieder finden sich unter den deutschen Münzen und Medaillen so viele nennenswerte Raritäten, dass sie in einem kurzen Vorbericht keinen Platz finden. So beschränken wir uns auf die Erwähnung eines sächsischen 10fachen Dukaten, geprägt mitten im 30jährigen Krieg anlässlich der 100-Jahr-Feier der Übergabe der Augsburger Konfession, auf einen vierfachen Dukaten des Herzogtums Liegnitz-Brieg vom Jahr 1610 mit der NGC Bewertung MS61 sowie auf den einzigartigen Brakteaten der Reichsmünzstätte Mühlhausen, geprägt unter König Konrad III. (1138-1152). Die Provenienz dieses Kabinettstücks reicht bis ins Jahr 1905 zurück.

Ferner kommt in Auktion 354 aus der Sammlung eines Ingenieurs der Sammlungsteil zur Versteigerung, der Münzen und Medaillen aus Braunschweig enthält. Wir haben den hervorragenden Geschmack des Sammlers bereits in Katalog 351 anhand seiner antiken Münzen kennengelernt.

Zeitlich beginnt die Sammlung mit den Brakteaten Heinrichs des Löwen. Sie endet mit Braunschweiger Talern des 19. Jahrhunderts. Naturgemäß sind unter den angebotenen Losen viele mit Bergbaudarstellungen. Auch Ausbeutemünzen und -medaillen sind vertreten. Dass der Sammler nicht nur auf die hervorragende Erhaltung achtete, sondern auch die Provenienz seiner Münzen sorgsam dokumentierte, werden potentielle Käufer zu schätzen wissen.

Den Abschluss der Auktion bilden die deutschen Münzen ab 1871 mit einer Fülle von Raritäten. Ob Bayernhochzeit, Friedrich der Weise oder die seltenste Reichsgoldmünze, 20 Mark Sachsen-Coburg und Gotha von 1872: Wer Münzen nach 1871 sammelt, sollte genau hinsehen! Und zwar nicht nur in Katalog 354! Auch die Sammlung Hermann Schwarz enthält interessante Stücke, und zwar in Gold UND Silber.

 

Für Katalogbestellungen kontaktieren Sie Künker, Nobbenburger Straße 4a, 49076 Osnabrück; Tel: 0541 / 962020; Fax: 0541 / 9620222; oder über E-Mail.

Außerdem können Sie die Auktionskataloge online studieren. Wenn Sie live am heimischen Computer mitbieten wollen, denken Sie bitte daran, sich rechtzeitig für diesen Service anzumelden.