Künker

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Spezialsammlungen in Künker eLive Premium Auction 332

Am 5. und 6. Februar 2020 werden im virtuellen Auktionsraum des Internets jeweils ab 18.00 Uhr einige Spezialsammlungen versteigert, und zwar zunächst mit fast 700 Losen ein weiterer Teil der Sammlung Friedrich Popken mit Münzen und Medaillen aus Niedersachsen. Es folgt ein Talerfund aus dem fränkischen Betzenstein, der selbstverständlich ganz offiziell gemeldet und für den Verkauf von den zuständigen Behörden freigegeben wurde. Danach kommen rund 50 Münzen und Medaillen der Habsburger unter den Hammer. Abgeschlossen wird diese Auktion mit Medaillen aus Neuzeit und Moderne, wobei die Moderne zum größten Teil aus einer umfassenden Sammlung von Goetz-Medaillen besteht.

Münzen und Medaillen aus der Sammlung Friedrich Popken

Mit rund 700 Losen von Münzen, Medaillen und Marken aus Niedersachsen beginnt die eLive Premium Auction am Mittwoch, dem 5. Februar 2020 um 18.00 Uhr. Diesmal stehen nicht die teuren Raritäten der Sammlung Friedrich Popken im Mittelpunkt. Denn wie in jeder guten Sammlung von regionalen Zahlungsmitteln lagen auch dort die kommunen Stücke. Deshalb kann in dieser Auktion jeder für seine eigene Sammlung ein Stück aus der Sammlung Popken erwerben, schließlich beginnen die Schätzungen bei 20,- Euro.

Nr. 2469 – Hildesheim. Serie von sechs Torzeichen 1609. Meist sehr schön. Taxe: 75.- Euro.

Nicht, dass die Lose deshalb weniger interessant wären, im Gegenteil. Wir greifen an dieser Stelle nur ein Beispiel heraus: Friedrich Popken besaß eine reichhaltige Sammlung von Hildesheimer Marken und Zeichen. Darunter befindet sich z. B. eine Serie von sechs Torzeichen aus dem Jahr 1609. Diese Torzeichen geben uns einen Einblick in die Alltagsgeschichte der Zeit vor dem 30jährigen Krieg.

Viele Städte organisierten nämlich die Zahlung von Abgaben mit Hilfe von Marken: Wer mit Wagen oder Saumtieren in die Stadt kam, erhielt beim Durchqueren des Stadttores so eine Marke als Quittung dafür, dass er seine Abgaben für jedes Tier gezahlt hatte. Auf der Rückseite trugen diese Marken unterschiedliche Zahlen, um die Zahl der Tiere zu spiegeln. Wenn die kleine Handelskarawane die Stadt wieder verließ, konnte der Wächter am Tor so kontrollieren, dass die Abgabe bezahlt worden war und der Kaufmann keines der Tiere in der Stadt zu Geld gemacht hatte.

Andere Marken berechtigten Bürger zum Bezug von Steinen aus den städtischen Steingruben, zu Kalk aus den städtischen Kalkgruben und zum Weiden ihrer Tiere auf der Allmende.

Aus folgenden Städten finden sich Münzen, Medaillen oder Marken in dieser Auktion: Braunschweig, Einbeck, Göttingen, Goslar, Hameln, Hannover, Hildesheim, Lüneburg und Northeim.

Der Schatzfund von Betzenstein

Irgendwann nach dem Jahr 1626 vergrub eine uns unbekannte Person 123 Taler und einen Halbtaler bei der damals unter Nürnberger Herrschaft stehenden Stadt Betzenstein. Ob es ein durchziehender Kaufmann war? Immerhin lag Betzenstein gleich an mehreren wichtigen Handelsstraßen, so zum Beispiel der, die nach Böhmen führte. Natürlich könnte es auch ein Ortsansässiger gewesen sein, der so versuchte, seine Ersparnisse in Sicherheit zu bringen.

Der Münzschatz dürfte in einem Leder- oder Stoffbeutel vergraben worden sein. Die darin enthaltenen Taler kamen zum Teil aus weit entfernten Regionen wie den Niederlanden oder der Toskana. Doch die meisten Stücke hatte der Eigentümer aus der Umgebung: So zeichnete die Reichsstadt Nürnberg allein für die Prägung von 50 Stück – fast zwei Fünftel verantwortlich. Wie lange Münzen damals im Umlauf waren, verrät uns die Tatsache, dass zwischen der Prägung des ältesten und des jüngsten Stücks 65 Jahre liegen.

Die jüngsten Prägungen geben uns auch den entscheidenden Hinweis, in welchem Jahr der Schatz verborgen wurde. Kein Stück wurde nach dem Jahr 1626 geprägt.

Nr. 2847 – RDR. Leopold I. Reichstaler 1695, Kremnitz. Vorzüglich. Taxe: 500,- Euro.
Nr. 2865 – RDR. Maria Theresia. Dukat 1765, Kremnitz. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 500,- Euro.

Münzen des Römisch-Deutschen Reiches

Wer bei den Münzen des Römisch-Deutschen Reichs ausgezeichnet erhaltene Taler für einen günstigen Preis sucht, der findet in der „Spezialsammlung Haus Habsburg“ viel Material. Das zeitliche Spektrum reicht von Rudolf II. bis Leopold II. Die Münzstätten sind vor allem Hall, Wien und Kremnitz, aber auch Antwerpen, Günzburg Karlsburg, Kuttenberg, Mailand, Nagybanya und Prag.

Nr. 2913 – Preußen. Friedrich Wilhelm IV. Silbermedaille 1848 von K. Fischer auf seine Silberhochzeit mit Elisabeth Ludovika, Tochter Maximilians I. Josephs von Bayern. Sehr selten. Herrliche Patina. Fast Stempelglanz. Taxe: 250,- Euro.
Nr. 2927 – Goetz-Medaillen. Bronzegussmedaille 1905 auf das Jubiläum 50 Jahre Primiz von Dr. Franz Josef von Stein, Erzbischof von München und Freising. Fast gussfrisch. Taxe: 175,- Euro.

Medaillenkunst der Neuzeit und der Moderne

Medaillen sind ein Geheimtipp unter Sammlern. Sie wurden mit wesentlich mehr Aufwand hergestellt, sind aber immer noch wesentlich günstiger als vergleichbar seltene Münzen. Es lohnt sich also, einen Blick in den Katalog zu tun, wobei das gerade eben Gesagte nur für einen Teil der Stücke zutrifft.

Goetz-Medaillen haben sich nämlich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Sammelgebiet entwickelt. In der eLive Premium Auction 332 wird eine umfangreiche Partie davon angeboten, wobei der Schwerpunkt auf den satirischen Medaillen von Karl Xaver Goetz (1875-1950) liegt. Seine Form der Propaganda ist für den heutigen Betrachter nur schwer nachvollziehbar, nichtsdestotrotz sind diese Medaillen hochrangige Zeugnisse dafür, wie aufgeheizt die Stimmung in Deutschland vom Beginn des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war. Schließlich war Goetz in erster Linie Geschäftsmann, der das fertigte, was seine Kunden kauften. Was für ein fabelhafter Künstler gleichzeitig in ihm steckte, sieht man am besten, wenn man sich die frühen Porträts ansieht, wie er eines z. B. 1905 auf das Goldene Primiz-Jubiläum des Erzbischofs von München-Freising anfertigte.

Der Katalog kann bestellt werden bei Künker, Nobbenburger Str. 4a, 49 076 Osnabrück; Tel: 0541 / 96202 0; Fax: 0541 / 96202 22; oder über E-Mail.

Außerdem kann die Auktion auch online auf der Seite von Künker studiert werden.

Die Besichtigung findet vom 2. bis 25. Januar 2020, ausschließlich nach Voranmeldung, in Osnabrück statt.

An folgenden Tagen können die Münzen außerdem im Estrel Hotel, Berlin besichtigt werden:

Dienstag, den 28. Januar 2020: 15.00-18.00 Uhr,

Mittwoch, den 29. Januar 2020: 10.00-18.00 Uhr,

Donnerstag, den 30. Januar 2020: 10.00-18.00 Uhr.