Künker, D-Osnabrück

[bsa_pro_ad_space id=4]

KELTEN GELD – Die Sammlung Flesche bei Künker

Drei Auktionskataloge mit insgesamt mehr als 2.000 Losen antiker Münzen präsentieren das Material, das im zweiten Teil der Künker Frühjahrsauktionen vom 4. bis zum 6. April 2022 versteigert wird. Jeder Freund antiker Münzen wird in diesen drei Auktionen sein Lieblingsstück entdecken. Denn gleich mehrere interessante Sammlungen werden aufgelöst, so in Auktion 365 die Sammlung Dr. Albrecht Ullrich von spätrömischen Goldmünzen und die Sammlung eines Connaisseurs von römischen Münzen mit vielen Seltenheiten und einer Fülle von herausragend erhaltenen Sesterzen. Auktion 366 ist einer spektakulären Sammlung keltischer Münzen gewidmet, wie sie nur alle paar Jahrzehnte auf den Markt kommt. Die Sammlung Flesche beinhaltet das, was man gerne als „Kabinettstückchen“ beschreibt, und tatsächlich wurde die Sammlung bereits öffentlich ausgestellt, und zwar im Jahr 2010 in der staatlichen Münzsammlung in München. Auktionskatalog 367 beinhaltet gleich zwei Sammlungen, nämlich die Sammlung Dr. Guy Sylvain Paul Bastin von griechischen und römischen Münzen in schönen Erhaltungen und den 6. Teil der Sammlung Dr. W. R. von Münzen der Römischen Republik.

Katalog 365: Münzen der antiken Welt

Der zweite Teil der Frühjahrsauktionen beginnt am 4. April mit der Auktion 365. Sie enthält Münzen der antiken Welt von verschiedenen Einlieferern, darunter auch einige größere Sammlungen. Diese Auktion deckt das gesamte Spektrum der antiken Numismatik ab: Kelten, Griechen, Römer, Byzanz und einige wenige Stücke aus der Völkerwanderung und dem Orient.

Stellvertretend für die Qualität der griechischen Münzen sei ein fünffacher Schekel resp. eine Dekadrachme der Karthager genannt, die in einer unbekannten sizilischen Münzstätte geprägt wurde. Das äußerst seltene Stück in gutem sehr schön zeigt auf der Rückseite den Pegasos. Ein anderes Highlight der gut 150 Lose griechischer Münzen ist ein fast vorzüglicher Distater Alexander des Großen, der zu dessen Lebzeiten in einer makedonischen Münzstätte produziert wurde.

Neben ansprechenden Denaren und Kistophoren bietet die Sektion mit Münzen der römischen Kaiserzeit nicht nur zahlreiche Aurei in den Erhaltungen von sehr schön bis Stempelglanz, sondern auch eine umfassende Serie von außergewöhnlich gut erhaltenen Sesterzen, nicht nur des ersten und zweiten, sondern sogar des 3. Jahrhunderts. Neben Prägungen des Caligula, des Claudius und all der anderen männlichen und weiblichen Mitglieder des Julisch-Claudischen sowie des Flavischen Kaiserhauses, findet der Kenner auch Seltenheiten wie einen Sesterz des Aelius oder einen Doppelsesterz der Herennia Etruscilla.

Eine besonders reiche Auswahl von spätrömischen und byzantinischen Münzen der Zeit nach dem Tod Constantins des Großen stammt aus der Sammlung Dr. Albrecht Ullrich, der während seiner langjährigen Sammlertätigkeit besonders auf die perfekte Qualität seiner Stücke achtete.

Katalog 366: KELTEN GELD – Die Sammlung Christian Flesche

„Die vorliegende Sammlung keltischer Münzen bietet als universell angelegte Querschnittsammlung eine Auswahl erstklassiger zentraler Stücke des Schönsten und Besten keltischer Münzkunst. Sie besticht durch ausgesuchte Qualität, was Erhaltung, Seltenheit und historische Bedeutung anbelangt. … In der Sammlung ist das gesamte Spektrum keltischer Münzprägung aus allen Münzmetallen, von Bronze über Silber bis hin zum Gold vertreten. … Bemerkenswert ist nicht nur der große Anteil an Goldmünzen (über ein Viertel), sondern auch die Qualität scharf ausgeprägter Bronzemünzen, die als Gegenstände der Alltagsgeschichte in dieser Erhaltung ausgesprochen selten sind.“ Nein, das schreibt kein Werbetexter, sondern Dr. Rainer Cunz, damals Vorsitzender der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, der nun wahrlich schon viele bedeutende Sammlungen gesehen hat.

Tatsächlich ist die Sammlung Christian Flesche von keltischen Münzen eine Sammlung von Weltrang, und der Sammler durfte noch die Freude erleben, dass einer der besten Kenner keltischer Numismatik, Dr. Bernward Ziegaus, nicht nur das Material für die Wissenschaft aufarbeitete, sondern anlässlich der Fertigstellung seiner Publikation ihre Ausstellung in der Staatlichen Münzsammlung München kuratierte.

Wer diese Ausstellung in den Jahren 2010/11 besucht hat, wird sich an die geradezu unglaubliche Qualität des Materials erinnern. Einige der damals gezeigten Stücke sind bis heute Unika geblieben. Dr. Christian Flesche und der ihn betreuende Münzhändler Alois Wenninger freuten sich gemeinsam an den perfekt erhaltenen Münzen, deren Motive – wie im Ausstellungsflyer zu lesen – „sich durch einen zum Ornamentalen neigenden, heute geradezu modern anmutenden „Primitivismus“ auszeichnen, der an moderne Künstler wie J. Dubuffet oder A. R. Penck denken lässt.“

Urteilen Sie selbst. Blättern Sie den unglaublichen Katalog durch. Und wenn Sie an den historischen Hintergründen der Münzen interessiert sind, kaufen Sie sich unbedingt den Katalog der Sammlung Flesche, den Bernward Ziegaus verfasst hat. Sein Buch zählt zum Besten, was über keltische Münzen in deutscher Sprache geschrieben wurde.

Katalog 367: Griechische Münzen in schönen Erhaltungen die Sammlung Dr. Guy Sylvain Paul Bastin / Die Römische Republik – Die Sammlung Dr. W. R., Teil 6

Am Mittwoch, dem 6. April 2022 enden die Frühjahrs-Auktionen von Künker mit der Versteigerung von zwei weiteren Sammlungen. Zunächst kommen die Münzen von Dr. Guy Sylvain Paul Bastin zum Aufruf. Er trug all die Lieblingsstücke der Sammler griechischer Prägungen in herausragender Qualität zusammen.

Am besten geht man ins Internet, um mit Hilfe der Vergrößerungen die Qualität dieser Sammlung wirklich zu würdigen. Sehen wir uns das an einem Beispiel an: Statere der archaischen Münzprägung von Sybaris sind sowieso schon selten. Nun gelang es dem Sammler nicht einen Stater, sondern eine Drachme von Sybaris zu erwerben, die noch seltener sind als die Statere. Das Stück ist wunderschön erhalten und verfügt über eine gute Provenienz. Es stammt aus der Auktion Bank Leu 36 von 1985.

Oder die unglaubliche Didrachme aus Gela, die erstmals 1987 bei Lanz auf den Markt kam! Das Stück ist nicht nur perfekt erhalten, sondern wurde aus einem frischen Stempel geprägt, so dass es zu den wenigen existierenden Didrachmen Gelas gehört, auf denen der Reiter der Vorderseite bis ins letzte Detail zu sehen ist. Nennen wir als drittes und letztes Beispiel für den exquisiten Geschmack des Sammlers eine Münze, die während der Belagerung von Syrakus durch die Römer geprägt wurde. Sie zeigt auf der Vorderseite ein geradezu monumental zu nennendes Antlitz des Zeus und auf der Rückseite eine Quadriga, wobei es dem Stempelschneider gelang, den Moment, in dem alle vier Pferde sich aus dem Stand in Bewegung setzen, lebensnah einzufangen.

Der sechste Teil der Sammlung Dr. W. R. mit Münzen der römischen Republik schließt die Frühjahrs-Auktionen ab. Enthalten sind gut 400 Münzen der römischen Republik, und zwar nicht nur Denare, sondern auch die wesentlich selteneren Bronzemünzen vor allem des ausgehenden dritten Jahrhunderts.

Dr. W. R. ist es gelungen, auch seltene Stücke in außergewöhnlicher Erhaltung zu erwerben. Er legte besonderen Wert auf die historisch interessanten Motive, die auf Ereignisse anspielen, die jedem Absolventen eines altsprachigen Gymnasiums durch den Latein-Unterricht in Fleisch und Blut übergegangen sind. Wie eindrucksvoll ist es doch zu sehen, wie ein großer M. Aemilius Lepidus dem viel kleineren Ptolemaios V. das Diadem der Herrschaft über Ägypten aufsetzt!

Dass die Preise in dieser Sammlung bereits im zweistelligen Bereich beginnen, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Wer sich für Münzen der römischen Republik interessiert, sollte es nicht versäumen, sich diesen Katalog genau anzusehen.

 

Für Katalogbestellungen kontaktieren Sie Künker, Nobbenburger Straße 4a, 49076 Osnabrück; Tel: 0541 / 962020; Fax: 0541 / 9620222; oder über E-Mail.

Außerdem können Sie die Auktionskataloge online studieren. Wenn Sie live am heimischen Computer mitbieten wollen, denken Sie bitte daran, sich rechtzeitig für diesen Service anzumelden.