Hirschs Februar-Auktionen 2023
Vom 14. bis zum 16. Februar 2023 finden die ersten Auktionen von Gerhard Hirsch Nachf. im Jahr 2023 statt. Die drei Auktionen 377 bis 379 umfassen antike Kunstobjekte, antike Münzen sowie Münzen und Medaillen vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Insgesamt kommen so fast 2.000 Lose an ausgewählten und hochwertigen Sammlerstücken unter den Hammer.
Auktion 377 – Antike Kunstobjekte
Hirschs erste Auktion im Jahr 2023 ist den antiken Kunstobjekten des europäischen und asiatischen Raums gewidmet und umfasst 638 Lose. Die Auktion beginnt mit einer attraktiven Serie von Objekten aus Glas, darunter eine Schale aus Bandglas. Die aufwendige Herstellungsart machte Gefäße aus Bandglas zu einem Luxusgut in der frühen römischen Kaiserzeit (Taxe € 3.750,-).
Im Anschluss gelangen die Objekte aus Stein zum Ausruf. Ein Frauenkopf aus hellem Marmor der in den östlichen Provinzen des römischen Reichs nach griechischem Vorbild gefertigt wurde ist mit € 4.500,- taxiert. Es folgen die Objekte aus Ton, darunter ein Gefäß in Form eines liegenden Rindes, das im 5. Jh. v. Chr. auf Sizilien entstand, dieses soll € 1.500,- erzielen. Auf der Innenseite einer rotfigurigen Kylix ist ein Satyr mit 2 Weinamphoren dargestellt, die attische Arbeit aus der Mitte des 5. Jh. v. Chr. kommt mit einer Taxe von € 5.800,- unter den Hammer. Unter den islamischen Gefäßen ist eine Kanne mit Vogelkopf hervorzuheben (Nordpersien, 16./17. Jh.), die auf € 2.500,- taxiert ist. Es folgen über 30 Losnummern aus der Sammlung Voigtmann, die in der Umgebung der Stadt Neuss zutage kamen und in das 1.-4. Jh. n. Chr. datiert werden.
Nachfolgend die Objekte aus Metall, darunter eine Bronzefigur eines Togatus capite velato. Die römische Arbeit zeigt die aufwendige Bekleidung des Würdenträgers und entstand in der späten Republik oder in der frühen Kaiserzeit (Taxe € 30.000,-). Besonders attraktiv ist auch die Statue einer Isis Venus, die in ihrer linken Hand einen Hesperidenapfel hält, die römische Arbeit des 2./3. Jh. ist mit € 12.500,- geschätzt. Das Titelstück der Auktion ist ein Silenskopf mit Efeukranz aus Bronze mit Silbereinlage. Die äußerst qualitätvolle Arbeit des 1./2. Jh. n. Chr. zeigt den Gefährten und väterlichen Freund des Weingottes Dionysos und soll € 7.500,- erzielen. Ebenfalls zur Auktion gelangen Objekte aus Holz und Bein, so z. B. drei Relieftafeln mit christlichen Motiven aus Bein aus byzantinischer Zeit mit einer Taxe von € 3.250,-. Unter den Asiatica wird ein naturalistisch gestalteter Fisch aus Japan (späte Edo- oder Meiji-Zeit, 19. Jh.) mit einer Taxe von € 850,- angeboten.
Nach den Waagen und Gewichten, Schlössern und Schlüssel kommen die Kreuze unter den Hammer, an deren Anfang eine Kette mit einem frühbyzantinischen Kreuzanhänger steht (Taxe € 4.500,-). Ein weiterer goldener Kreuzanhänger mit Granaten aus byzantinischer Zeit soll € 3.800,- bringen.
Im Anschluss an Plaketten, Spiegel und Kosmetikutensilien und Gürtelschließen folgt eine Partie von Nadeln, darunter eine Gewandnadel aus Bronze mit vollplastischem Widderkopf aus dem Vorderen Orient (10.-7. Jh. v. Chr.) mit einer Taxe von € 750,-. Nach einer Partie von Fibeln mit vielen figürlichen Darstellungen gelangt eine ausgewählte Serie von Antikem Schmuck zum Ausruf. Eine Kette aus Goldblechperlen im Wechsel mit Amethyst ist mit € 2.250,- taxiert. Hervorzuheben ist auch ist ein Paar halbmondförmiger Schläfenanhänger. Die auf € 10.000 geschätzten sog. Kolty waren bei Mitgliedern der byzantinischen Aristokratie äußerst beliebt.
Nach den Kameen und Intaglien sowie den Stempeln und Siegeln gelangen die Idole zum Ausruf. Eine idolhafte Statuette einer Göttin aus Bronze mit Silbereinlagen der Augen (Vorderasien, 1. Hälfte des 2. Jt. v. Chr.) ist auf € 2.400,- taxiert.
Den Abschluss der Auktion bilden die Aegyptiaca, darunter eine Mumienauflage mit der Darstellung von zwei Horusköpfen über einer Mumifizierungsszene, die in ptolemäischer Zeit – Römerzeit entstand (Taxe € 1.750,-).
Auktion 378 – Antike Münzen
Die erste Münzauktion im Jahr 2023 der Firma Hirsch in München ist den Antiken Münzen gewidmet und umfasst 509 Lose. Sie beginnt mit einer kleinen Partie von Geprägen der Kelten, darunter ein Regenbogenschüsselchen aus Süddeutschland mit einer Taxe von € 2.750,-. Die Bezeichnung der Münze rührt vom alten Volksglauben, dass die schüsselförmigen Goldmünzen von den Enden des Regenbogens auf die Erde gefallen sind.
Am Anfang der Griechischen Münzen kommen viele Raritäten aus Süditalien unter den Hammer, darunter eine Tetradrachme der Sikulo-Punier (ca. 350-300 v. Chr.), die Motive und Stil der Münzen aus Syrakus widerspiegelt. Die Münze, deren Provenienz bis ins Jahr 1927 reicht, wurde in der bis heute unidentifizierten Münzstätte Rash Melquart auf Sizilien geprägt (Taxe € 4.500,-). Die Münzen des Griechischen Mutterlandes beginnen mit einem höchst seltenen Triobol (450-437 v. Chr.) aus Pantikapeion mit frontalem Löwenkopf, dieser soll € 4.250,- erzielen. Ein Oktodrachmon des thrako-makedonischen Stammes der Bisaltai mit Krieger und Pferd kommt mit einer Taxe von € 10.000,- unter den Hammer. Ein Löwe, der einen Stier reißt, ist auf einer Tetradrachme aus Akanthos dargestellt (430-390 v. Chr. Taxe € 11.000,-) – Kampfszenen dieser Art haben ihren Ursprung in Vorderasien und waren äußerst beliebt. Eine Tetradrachme aus Olynthos als Hauptstadt des chalkidischen Bundes (433-348 v. Chr.) zeigt den belorbeerten Kopf des Apollo Olynthios und eine Lyra, diese kommt mit einer Taxe von € 14.000,- unter den Hammer. Unter den Prägungen aus dem Königreich Makedonien ragt ein Goldstater des Alexander III. des Großen (336-323 v. Chr.) hervor, dessen Rückseite sich möglicherweise auf die Eroberung von Tyros im Jahr 332 v. Chr. bezieht (Taxe € 6.000,-). Nach einer Partie von Tetradrachmen aus Athen gelangen Prägungen aus Asien zur Auktion, so z.B. ein Goldstater aus Ephesos in Ionien. Die sehr seltene Münze aus der Zeit 133-88 v. Chr. zeigt die berühmte Kultstatue der Artemis von Ephesos, deren Tempel zu den Sieben Weltwundern der Antike zählte (Taxe € 6.000,-). Aus dem Königreich Kuschan wird eine Serie von Goldprägungen angeboten, darunter ein Goldstater des Vasu Deva I. (190-230 n. Chr.), der den stehenden König und den Gott Shiva zeigt (Taxe € 2.500,-). Ein Goldstater aus Karthago (ca. 350-320 v. Chr.) mit Persephone-Tanitkopf ist mit € 10.000,- geschätzt.
Im Anschluss gelangen die Römischen Münzen zum Ausruf, an deren Anfang Prägungen der Römischen Republik stehen, so z.B. ein Denar des Caesarmörders Cn. Domitius Ahenobarbus aus dem Jahr 41 v. Chr. mit einer Taxe von € 2.400,-. Aus der Zeit der Bürgerkriege ist ein Quinar des Brutus (43-42 v. Chr.) mit einer Taxe von € 1.750,- zu erwähnen. Es folgen die Münzen der Römischen Kaiserzeit, darunter ein Denar des Caligula (37-41 n. Chr.) mit dem Kopf des Divus Augustus. Der Bezug zum vergöttlichten Urgroßvater sollte seine Herrschaft legitimieren (Taxe € 10.000,-). Ein Aureus des Hadrian (117-138 n. Chr.) versinnbildlicht mit der Göttin Securitas auf der Rückseite die Sicherheit, die der Kaiser dem Reich gebracht hat (Taxe € 7.000,-). Ein postum geprägter Aureus der Faustina Maior, der Gemahlin des Antoninus Pius, soll € 10.000,- erzielen. Das Titelstück der Auktion ist ein Aureus des Marc Aurel (161-180 n. Chr.), der auf der Rückseite mit der thronenden Aequitas mit Waage und Füllhorn die zivilen Herrschertugenden darstellt (Taxe € 10.000,-). Ein Aureus seiner Gemahlin Faustina Minor mit einer Taube auf der Rückseite ist mit € 7.000,- taxiert. Sehr selten ist ein Denar des Gordianus II. Africanus, der im Jahr 238 n. Chr. für nur 20 Tage Mitregent seines Vaters Gordianus I. war, bevor er in einer Schlacht fiel (Taxe € 5.000,-). In Trier wurde ein äußerst seltener 1/2 Argenteus des Constantinus I. Magnus (307-337 n. Chr.) geprägt, dieser soll € 4.750,- erzielen. Ein stempelglänzender Solidus seines Sohnes Constantinus II. (337-340 n. Chr.) kommt mit einer Taxe von € 11.000,- zur Auktion. Ein sehr seltener Solidus des nur kurz im weströmischen Reich regierenden Kaisers Johannes (423-425 n. Chr.) wird auf € 14.000,- taxiert.
Nach den Byzantinischen Münzen, den Geprägen des Kaiserreichs Nicaea, des Islam und den Byzantinischen Bleisiegeln bilden 40 Lose der beliebten Mehrfachlots den Abschluss der Auktion.
Auktion 379 – Münzen und Medaillen vom Mittelalter bis zur Neuzeit
Die Februar-Auktion mit Münzen und Medaillen der Neuzeit der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger umfasst über 800 Losnummern. Nach einer interessanten Serie von Münzen des Mittelalters folgen die Gepräge der Deutschen und Habsburgischen Lande. Ein Goldgulden 1678 des bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria ist mit € 650,- geschätzt. Unter den Geprägen der Habsburgischen Kron- und Erblande ist eine Partie von Dukaten zur erwähnen, so z.B. ein Dukat 1729 des Karl VI. aus Kremnitz (Taxe € 750,-). Es folgt eine Serie von Talern aus dem Bistum Olmütz sowie das Titelstück der Auktion – eine große Medaille 1747 auf die Inthronisation des Ferdinand Julius Graf Troyer von Gießbach als Bischof (Taxe € 1.000,-). Aus dem Erzbistum Salzburg ist ein Dukat 1723 des Franz Anton Fürst von Harrach zu erwähnen, der € 1.900,- erzielen soll. Ein Taler 1621 des Gabriel Bethlen aus dem Fürstentum Siebenbürgen ist auf € 1.250,- taxiert. Die Stadtansicht von Hamburg der Jahre 803 und 1803 findet sich auf einer Medaille auf das 1000jährige Stadtjubiläum (Taxe € 700,-). Äußerst selten ist ein Reichstaler 1635 aus Nürnberg mit einem Engel über der Stadtansicht, dieser gelangt mit einer Taxe von € 15.000,- unter den Hammer.
Es folgt eine interessante Partie von Neueren Deutschen Prägungen, darunter ein bayerischer Gedenk-Doppeltaler 1842 auf die Hochzeit des Kronprinzen Maximilian mit einer Taxe von € 200,-. Neben vielen Kleinmünzen in prachtvoller Erhaltung werden auch 2 Vereinstaler 1866 des Georg V. von Hannover mit einer Taxe € 750,- angeboten. Ein äußerst seltener Doppelfriedrichs d’or 1827 des Friedrich Wilhelm III. von Preußen ist mit € 2.000,- geschätzt. Aus dem Königreich Sachsen gelangen 2 Taler 1849 des Friedrich August II. zum Ausruf (Taxe € 500,-). 2 Vereinstaler 1869 des Karl I. von Württemberg auf die Wiederherstellung des Münsters zu Ulm in Polierter Platte sollen € 3.000,- erzielen.
Im Anschloss kommen die Deutschen Reichsmünzen ab 1871 zur Versteigerung, darunter aus dem Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 2 Mark 1876 A (Taxe € 575,-). Unter Kaiser Wilhelm II. wurden 3 Mark 1915 auf 100 Jahre Zugehörigkeit der Grafschaft Mansfeld zu Preußen geprägt, diese sind mit € 400,- geschätzt. Fast stempelglänzende 2 Mark 1895 A des Alfred von Sachsen-Coburg-Gotha sollen € 450,- bringen. Es folgen die Münzen der Weimarer Republik, des Dritten Reichs, der BRD, der DDR und der Nebengebiete. Hier sind besonders 25 Gulden 1923 der Freien Stadt Danzig mit der Darstellung des Neptun-Brunnens zu erwähnen (Taxe € 5.000,-).
Nachfolgend die Gepräge des Auslandes mit einem interessanten Münzteller, der aus 109 brasilianischen Münzen des Dom Pedro II. besteht, dieser kommt mit einer Taxe von € 3.000,- unter den Hammer. Eine Medaille 1810 mit herrlicher Patina wurde auf die Hochzeit des französischen Kaisers Napoléon I. mit Marie Louise von Österreich geprägt, diese ist mit € 800,- geschätzt. Eine Doppia d’oro 1588 des spanischen Königs Filippo II. als Herzog von Mailand soll € 1.000,- erzielen. Unter den vielen Goldprägungen sind auch 20 Lei 1883 des Carol I. von Rumänien zu erwähnen (Taxe € 900,-), ebenso wie eine Serie von russischen Goldmünzen wie 5 Rubel 1877 des Zaren Alexander II. Aus Südafrika stammt 1 Krügerrand 2017, der in äußerst geringer Auflage auf das 50jährige Jubiläum des Krügerrand in Polierter Platte geprägt wurde (Taxe € 3.000,-). Ein Dukat 1936 aus der Tschechoslowakei mit der Darstellung des Hl. Wenzel ist mit € 1.000,- taxiert. Es folgt eine Serie von Goldmünzen der Türkei, darunter 50 Kurush des Jahres 1973 mit dem Kopf des Kemal Atatürk und einer Taxe von € 1.700,-.
Im Anschluss gelangen nahezu 80 Lose von Banknoten aus Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich unter den Hammer, darunter neben dem „Roten Hunderter“ auch 50 Deutsche Mark der Jahre 1948/9 mit einer Taxe von € 3.500,-. Auf einer 50 Rupien 1912 Kolonialbanknote aus Deutsch-Ostafrika ist das Brustbild Kaiser Wilhelm II. in Admiralsuniform dargestellt (Taxe € 1.500,-).
Unter den Historischen wissenschaftlichen Instrumenten wird auch ein Globus aus Bein mit feiner Gravur angeboten, der in England im 19. Jh. gefertigt wurde (Taxe € 800,-). Nach den Bibliophilen Werken und den Varia bildet Bäuerliche Kunst den Abschluss der Auktion, darunter werden neben filigranem Schmuck und Rosenkränzen auch Holzfiguren aus Tirol angeboten.
Alle Lose der Auktion finden Sie im Auktionskatalog.
Hier gelangen Sie zur Website von Gerhard Hirsch Nachf.