Sammlung Magna Graecia bei Hirsch
Die Auktion 348 antike Münzen der Firma Gerhard Hirsch Nachfolger umfasst über 1.100 Lose. Am 8. Mai 2019 beginnt die Auktion mit einer kleinen Partie von Geprägen der Kelten.
Darauf folgen die griechischen Münzen, darunter eine interessante Sammlung von Münzen aus Süditalien und Sizilien mit vielen Raritäten. Darunter z.B. eine Didrachme aus Tarent in Kalabrien (450-440 v. Chr.) mit Delphinreiter und einer Taxe von EUR 2.000,-. Ein Distater aus Metapont in Lukanien mit dem Kopf des Leukippos (um 330 v. Chr.) ist mit EUR 2.500,- geschätzt. Auf einer Drachme aus Poseidonia in Lukanien (540-500 v. Chr.) ist der eponyme Meeresgott mit Dreizack dargestellt (Taxe EUR 6.500,-). Ein Stater aus Kroton in Bruttium (420-370 v. Chr.) mit Adler und Dreifuß soll EUR 2.750,- erzielen.
Unter den Münzen aus Sizilien ist eine Tetradrachme aus Selinos (466-415 v. Chr.) hervorzuheben, diese zeigt Apollon und Artemis auf einer Quadriga (Taxe EUR 3.750,-). Ebenfalls aus Sizilien stammt eine Tetradrachme aus Syrakus mit dem Kopf der Quellnymphe Arethusa und einer Taxe von EUR 2.500,-. Ein Stater (530-480 v. Chr.) mit ithyphallischem Satyr wird traditionell Lete zugeordnet, stammt aber wohl aus dem thrako-makedoischem Raum (Taxe EUR 4.000,-). Eine hervorragende archaische Darstellung des Medusenhauptes findet sich auf einem Stater aus Neapolis (530-430 v. Chr.) in Makedonien, dieser ist mit EUR 2.500,- taxiert.
Unter dem Halbbruder Alexanders des Großen, Philipp III. Arrhidaios (323-317 v. Chr) wurde ein Goldstater mit Athenakopf geprägt, dieser gelangt mit einer Taxe von EUR 3.500,- zum Ausruf. Eine Didrachme (356-342 v. Chr.) aus Larissa in Thessalien nimmt Bezug zur berühmten Pferdezucht und soll EUR 3.500,- erzielen. Aus Kyzikos in Mysien stammen vier frühe Elektronstatere (550-450 v. Chr.) mit Taxen zwischen EUR 3.750,- bis 6.000,-. In der Zeit des Satrapen Balakros (333-323 v. Chr.) wurde in Tarsos in Kilikien ein Stater mit dem thronenden Baaltars geprägt (Taxe EUR 3.500,-). Eine seltene Tetradrachme des Seleukos I. Nikator (312-280 v. Chr.) kommt mit einer Taxe von EUR 4.500,- unter den Hammer.
Aus dem Perserreich stammt eine Tetradrachme (375-333 v. Chr.) mit der Darstellung des Großkönigs im Knielauf (Taxe EUR 3.000,-). Ein Gold-Dinar des sassanidischen Herrschers Schapur I. (240-272 n. Chr.) ist mit EUR 5.000,- geschätzt. Unter den Prägungen aus Afrika ist eine Dekadrachme des Ptolemaios II. für Arsinoe II. (285-246 v. Chr. hervorzuheben, diese soll EUR 7.500,- erzielen.
Im Anschluss gelangen die Römischen Münzen unter den Hammer, an deren Anfang eine Serie von über 130 Prägungen der Römischen Republik steht. Besonders zu erwähnen ist eine Didrachme (269-266 v. Chr.) mit Herculesbüste und Wölfin (Taxe EUR 1.000,-). Eine seltene Goldprägung zu 60 Asses aus der Zeit 211/10 v. Chr. mit Marskopf ist mit EUR 2.500,- taxiert.
Unter den Münzen der Bürgerkriegszeit ragt ein Denar des Pompeius Magnus Junior heraus (Taxe EUR 1.500,-). Die Münze aus der Zeit 46/45 v. Chr. wurde in Spanien geprägt, wo Pompeius nach dem Tod seines Vaters Pompeius Magnus den Caesarianern Widerstand leistete. Sehr selten ist auch ein Denar des Sextus Pompeius (42-40 v. Chr.) mit Neptunkopf und einer Taxe von EUR 1.800,-.
Es folgen die Münzen der Römischen Kaiserzeit, darunter ein Aureus des Claudius (41-54 n. Chr.) und seiner Gemahlin Agrippina Minor mit einer Taxe von EUR 3.000,-. Ein Aureus des Nero (54-68 n. Chr.) als Caesar zeigt diesen als designierten Nachfolger des Claudius nach seiner Aufnahme in alle Priesterkollegien (Taxe EUR 5.500,-).
Äußerst selten ist ein Denar des Vespasianus (69-79 n. Chr.) aus Ephesos mit einer Taxe von EUR 450,-. Ein Aureus des Titus (79-81 n. Chr.) mit thronender Pax ist mit EUR 6.500,- taxiert. Besonders attraktiv ist ein Denar der Domitia, der Gemahlin des Domitianus (81-96 n. Chr.) mit Pfau und einer Schätzung von EUR 3.000,-. Interessant ist die Darstellung des Trajansforums auf einem Aureus des Traianus (98-117 n. Chr.) mit einer Taxe von EUR 6.000,-. Ein Aureus seines Nachfolgers Hadrianus (117-138 n. Chr.) zeigt diesen mit Jupiter und soll EUR 9.000,- erzielen. Fast stempelglänzend ist ein Aureus des Antoninus Pius (138-161 n. Chr.) erhalten, dieser zeigt die thronende Stadtgöttin Roma mit Palladium und kommt mit einer Taxe von EUR 12.500,- unter den Hammer. Ein Aureus seiner Tochter Faustina Minor, der Gemahlin des Marcus Aurelius (161-180 n. Chr.), mit Salus und Schlange ist mit EUR 4.750,- geschätzt.
Von großer Seltenheit ist ein unter Septimius Severus geprägter Denar des Pertinax (193 n. Chr.) mit einer Taxe von EUR 2.500,-. Mit einer Taxe von EUR 25.000,- gelangt eine äußerst seltener Aureus des Caracalla (198-217 n. Chr.) zum Ausruf, dieser zeigt den opfernden Kaiser vor dem Rundtempel der Vestalinen. Eine weitere Rarität ist ein Antoninian der Cornelia Supera, von der man annimmt, dass sie die Gattin des Aemilianus (253 n. Chr.) war, dieser soll EUR 2.500,- bringen.
Perfekt zentriert ist ein Aureus des Diokletian (284-305 n. Chr.) mit seinem Beinamen Augustus Iovius, dieser ist mit EUR 12.000,- taxiert. Ein Follis des Domitius Domitianus (296-297 n. Chr.) mit stehendem Genius soll EUR 2.000,- bringen. Das Titelstück der Auktion ist ein Aureus des Maximinus II. Daia (309-313 n. Chr.) in stempelglänzender Erhaltung, dieser kommt mit einer Taxe von EUR 8.000,- unter den Hammer. Ein Solidus des Constantius II. (337-361 n. Chr.), der in Trier geprägt wurde, ist mit EUR 4.250,- taxiert – ebenso wie ein Solidus des Magnus Maximus (383-388). Dieser zeigt den stehenden Kaiser mit Labarum und soll EUR 6.000,- erzielen. Von größter Seltenheit ist eine Au-Semissis der Galla Placidia, der Halbschwester des Honorius (393-423 n. Chr.) mit Christogramm und einer Taxe von EUR 7.500,-.
Im Anschluss kommen die Byzantinischen Münzen zur Auktion, unter diesen ist ein Solidus des Leo II. und seines Sohnes Constantinus V. (720-741 n. Chr.) mit einer Taxe von EUR 2.500,- zu erwähnen. Nach einer Münze aus dem Kaiserreich Nicaea gelangen Prägungen der Völkerwanderung zur Auktion, darunter eine Au-Tremissis der Visigoten im Namen des Justinianus I. (Taxe EUR 2.000,-). Nach den Byzantinischen Bleisiegeln bilden 40 äußerst interessante Mehrfachlots den Abschluss der Auktion.
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