Herausragende Ägyptiaca bei Gorny & Mosch
Zu der am 14. Dezember 2022 bei Gorny & Mosch in München stattfindenden Auktion 292 ist ein hochwertiger Printkatalog erschienen. Versteigert werden über 770 Lose, darunter eine feine Auswahl von Marmorstücken. Sowohl im Bereich Nordafrika als auch Alt-Amerika werden jeweils mehr als 100 Lose angeboten: Hervorzuheben sind eine beachtliche Sammlung von nordafrikanischen Bronzeskulpturen und Miniaturen sowie ausgewählte Goldappliken und Gefäße unterschiedlichster Art aus dem alten Amerika. Beachtenswert ist auch die Auswahl im Bereich der Bronzeskulptur. Bei dieser Auktion kommen auch wieder einige, sehr schöne Vasen unter den Hammer.
Das Angebot im Überblick:
- Vasen: 46 Lose
- Terrakotta und Bein: 5 Lose
- Steinskulptur: 23 Lose
- Bronzeskulptur: 29 Lose
- Geräte: 20 Lose
- Lampen: 11 Lose
- Mosaik: 1 Los
- Schmuck: 27 Lose
- Kameen, Gemmen, Siegel: 23 Lose
- Glas: 18 Lose
- Nordafrika: 103 Lose
- Alter Orient: 51 Lose
- Ur- und Frühgeschichte: 18 Lose
- Byzanz: 15 Lose
- Ikonen: 9 Lose
- Islam: 3 Lose
- Alt-Amerika: 101 Lose
- Völkerkunde: 14 Lose
- Asien: 10 Lose
- Neuzeit: 3 Lose
- Lots: 257 Lose
- Literatur: 1 Los
Losnummer 1
Rotfiguriger Volutenkrater. Aus der Werkstatt des Patera- und Ganymed-Malers. Apulisch, 330 – 320 v. Chr. H 66,3cm, B 40,6cm, ø Mündung 34,9cm, ø Körper 33,5cm, ø Fuß 17,3cm. Rote, weiße und gelbe Details, teilweise rötlicher Überzug. Plastische Köpfe von Jünglingen mit phrygischer Mütze auf den Henkelvoluten und vier Schwanenköpfe auf dem Hals. Auf der Vorderseite der verstorbene Jüngling als Athlet mit Strigilis, Athletenbesteck, Gehstock und Schultermantel in Naiskos. Seitlich eine junge Frau mit Kranz und Schachtel sowie ein Jüngling mit Spiegel und Spendenschale. Darüber auf dem Hals Panskopf im Blätterkelch zwischen fantasievollen Blütenranken. Auf der Rückseite Grabstele zwischen junger Frau mit Zweig und Spendenschale und Jüngling mit Spiegel und Palmzweigen. Provenienz: Ex Gorny & Mosch, München Auktion 287, 2022, Los 2; aus der Privatsammlung H. L., Rheinland, seit vor 2000. Schätzpreis: 16.000 Euro.
Losnummer 83
Gladiator vom Typ Secutor. Römisch, 1. – 2. Jh. n. Chr. H 8,6cm. Vollguss. Prächtig durchmodellierte Statuette eines Kämpfers im Ausfallschritt mit Armschutz („Manica“) am rechten Arm, kurzem Lendenschurz und großem Helm. Lendenschurz und Gürtel sind mit grünem Email eingelegt. Das Visier des Helmes war beweglich gestaltet. Mit Rechnung von Weber Kunsthandel und Metallanalyse des Rathgen-Forschungslabors, Berlin! Provenienz: Ex Sammlung Ingo Underberg, Stuttgart, erworben 2001 bei Weber Kunsthandel, Köln; ex Gorny & Mosch, München Auktion 105, 2000, Los 2063. Schätzpreis: 4.000 Euro.
Losnummer 95
Löwe und Hirsch aus Silber. Griechisch-archaisch, wohl Ostionien, 6. – frühes 5. Jh. v. Chr. Der Löwe: L,6 5cm, B 1,6cm, H 3cm. Massiver Guss, Details in Kaltarbeit. Beide Figuren auf einer schmalen Plinthe. Der Löwe hat das Maul leicht geöffnet, so dass die Fangzähne sichtbar sind. Die abgeknickten Hinterläufe liegen am Körper an, der Schwanz ist um das Hinterteil gelegt und die Schwanzspitze liegt seitlich am Oberschenkel auf. Die Mähne setzt hinter den Ohren und unter dem Kopf an und bedeckt den gesamten Hals und die Vorderseite bis zu den Pfoten und besteht aus flammenförmigen Strähnen. Der deutlich kleinere Hirsch, der durch eingelegte Goldscheiben als Damwild gekennzeichnet ist, liegt, als sei er sich der Gefahr nicht bewusst, mit hochgerecktem Kopf, vorgeklappten Ohren und prächtigem Geweih aufrecht vor dem Löwen. Dabei legen sich die Vorderpfoten der Raubkatze bereits auf sein Hinterteil. Provenienz: Ex Privatbesitz M. T., München, 1980er Jahre. Schätzpreis: 8.000 Euro.
Losnummer 105
Römischer Legionärshelm. 2. Hälfte 1. Jh. / 2. Jh. n. Chr. Messing, L 29cm, B 31,5cm. Zerdellter Helm vom Typ Weisenau mit halbkugeliger Kalotte, plastisch ausgeformten Zierbrauen und breitem Nackenschirm mit bogenförmiger Profilierung. Das Stück hat einen heftigen Schlag fast waagerecht auf die rechte Seite der Stirn erhalten. Der massive Stirnbügel ist dabei abgegangen und liegt separat bei. Reste von Applikationen auf der Spitze der Kalotte und an den Seiten. Der Ohrenschutz war angenietet und ist nur noch in Resten vorhanden. Provenienz: Ex Sammlung Ingo Underberg, Stuttgart. Erworben 2007 bei Münzenetage M.Brandt, Stuttgart. Schätzpreis: 7.500 Euro.
Losnummer 135
Mosaik mit Baum und Vögeln. Östlicher Mittelmeerraum, ca. 5. Jh. n.Chr. H 153cm, B 125cm. ø 7cm. 300 – 400 kg. Ausschnitt aus einem Bodenmosaik mit paradiesischer Szenerie. Im Zentrum ein schlanker Baum mit großen Blättern und S-förmig geschwungenem Stamm. Links u. rechts je ein nach rechts gewandter, langbeiniger Vogel mit schlankem Hals. Provenienz: Ex Sammlung P.R., Süddeutschland, erworben 1972 / 1973 bei Galerie Peter Lankoff, Freiburg. Ex Gorny & Mosch Auktion 283, 2021, 192. Schätzpreis: 3.500 Euro.
Losnummer 162
Apoll von Klaros. Römische Kaiserzeit, 1. / 2. Jh. n. Chr. Ovaler Karneol. 1,3 x 1,1cm. Auf einem Rundaltar sitzender Apoll mit Hüftmantel mit einer Lyra in der Rechten und einem Zweig in der Linken, den er an einen brennenden Altar hält. Ganz rechts ein großer Dreifuß. Darüber die retrograde Inschrift ΚΛΑ/ΡΙΟΣ. Provenienz: Aus der Sammlung H. I., Westfalen, seit vor 1986. Schätzpreis: 1.000 Euro.
Losnummer 271
Nilpferdkopfanhänger. Mittleres Reich, ca. 2017 – 1730 v. Chr. L 1,3cm. Aus Hämatit. Bohrung am Hinterkopf. Sehr fein und detailliert gearbeitet! Provenienz: Aus französischer Privatsammlung F. A., Paris, vor 1983 erworben und seit 2022 in Deutschland. Schätzpreis: 5.000 Euro.
Losnummer 299
Mumienmaske. Ptolemäisch, spätes 1. Jh. v.Chr. H 24,3cm, B 19cm, T 24,5cm. Kartonage, mit Stuck überzogen, polychrom bemalt u. vergoldet. Die Maske zeigt das vergoldete Gesicht des Verstorbenen. Die Perücke ist mit einem Band geschmückt, in dessen Mitte sich ein Udjat-Amulett befindet. Mit Kopie der Rechnung von Kranz, Waltrop, 1993! Provenienz: Ex Sammlung K.R., Rheinland-Pfalz; erworben 1993 bei Kranz, Alte und Neue Kunst GmbH, Waltrop. Schätzpreis: 6.000 Euro.
Losnummer 317
Keulenkopf aus Kalkstein. Nagada, 3900 – 3100 v.Chr. H 5,3cm, ø max. 5,6cm. Birnenförmig mit zentraler Bohrung. Publiziert! Provenienz: Ex Sammlung G., Frankreich, 1990 – 2010. Schätzpreis: 800 Euro.
Losnummer 422
Seltener Hacha von einem Vogelkopf aus grauem Stein. Veracruz, Spätklassisch, 6. – 10. Jh. n. Chr. H 18,5cm. Publiziert! Provenienz: Ex Sammlung K.-F. Schaedler; ex André Schoeller, Paris, 1950er Jahre; ex Sotheby’s NY, Auktion 09.05.2006, Los 194. Schätzpreis: 3.000 Euro.
Vorbesichtigung & Katalog
Die Vorbesichtigung findet bei Gorny & Mosch am Maximiliansplatz ab sofort statt:
- Montag – Freitag: 10.00 – 13.00 Uhr und 14.30 – 18.00 Uhr nach vorheriger Vereinbarung
- Sonntag, 11.12.2022: 13.00 – 17.00 Uhr
Der Katalog zur Auktion 292 kann bei Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, D-80333 München, Tel. +49 / (0)89 / 24 22 643-0, Fax +49 / (0)89 / 22 85 513 bestellt werden. Er steht außerdem online zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Gorny & Mosch.