Künkers Herbst-Auktionswochen: Ein Feuerwerk an Raritäten
Es sind diesen Herbst sieben Kataloge mit insgesamt 4715 Losen und einer Gesamtschätzung von 9 Mio. Euro, die Künker publiziert. Da das nicht in einer Woche zu schaffen ist, verteilen sich die sieben Auktionen auf zwei Auktionswochen. Vom 26. bis zum 30. September 2022 werden die Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit versteigert, dazu findet eine Ordensauktion statt. Enthalten sind in den vier Katalogen unter anderem Goldprägungen aus der Sammlung eines schwedisch-schweizerischen Unternehmers mit besonders vielen Stücken aus Schweden, Österreich und Ungarn sowie die Sammlung der Brüder Verschoor mit Münzen des Königreichs Holland und niederländischen Medaillen. Ausgewählte Löser aus der Sammlung Popken, der erste Teil der Sammlung Dr. Hans-Jürgen Loos mit Münzen Hessens und des hessischen Raums sowie eine fränkische Heimatsammlung mit einer umfassenden Partie Nürnberg sind nur einige Themen, die die erste Auktionswoche beherrschen werden. Die zweite Auktionswoche mit antiken Münzen wird vom 18. bis zum 20. Oktober als Saalauktion durchgeführt. Am 21. Oktober gibt es noch eine eLive Premium Auction. Die Sammlernamen Köhlmoos und Salton garantieren für Qualität und ausgezeichnete Provenienzen.
Wegen des Umfangs des Materials teilen wir auch den Vorbericht auf. Dies ist der Vorbericht zu den Auktionen 372 bis 375.
Katalog 372: Orden und Ehrenzeichen aus Deutschland und aller Welt
Insgesamt 168 Lose mit Orden, Ehrenzeichen und Urkunden umfasst die phaleristische Auktion, mit der Künker seine Herbst-Auktionswochen einleitet. Die Auktion besteht aus drei Teilen: Sie beginnt mit einer Auswahl bedeutender Orden und Ehrenzeichen zumeist aus den deutschen Staaten, von denen viele aus einer alten Sammlung stammen, die wohl in den 1960er Jahren abgeschlossen wurde. Es folgt der 9. Teil der Sammlung Peter Groch, der diesmal Stücke aus der Ersten Slowakischen Republik von 1939 bis 1945 enthält, darunter einige Rarissima. Im dritten Teil der Auktion wird der 5. Teil der Ottoman Collection mit osmanischen Orden und Auszeichnungen versteigert.
Katalog 373: Goldprägungen
Wer sich für Goldmünzen interessiert, sollte nicht versäumen, sich Auktionskatalog 373 genauer anzusehen. Denn aus der Sammlung eines schwedisch-schweizerischen Unternehmers stammen viele interessante, überdurchschnittlich gut erhaltene Stücke vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Das Angebot umspannt die ganze Welt, auch wenn die besondere Vorliebe des Sammlers den nordischen Staaten sowie den Habsburger Erblanden galt. Das Preisspektrum der gesamten Auktion reicht von Schätzungen um den aktuellen Goldpreis bis hin zu Schätzungen im fünf- und sechsstelligen Bereich. Nennen wir als Beispiel für die obere Preiskategorie zwei zehnfache Dukaten, beide aus der Sammlung des schwedisch-schweizerischen Unternehmers. Der erste stammt aus der Stadt Danzig und zeigt das Porträt Sigismunds III. Der zweite wurde 1629 in Prag von Ferdinand II. geprägt und präsentiert den Herrscher in voller Rüstung mit Krone, Zepter und Reichsapfel auf der Vorderseite.
Eine andere überragende Seltenheit kommt aus Großbritannien. Es handelt sich um das dritte bekannte Exemplar einer überaus seltenen Medaille mit dem Bild des jungen Charles I., die der niederländische Kupferstecher Simon de Passe anfertigte. De Passe hatte dafür in den Jahren nach 1615 ein ganz neues Verfahren entwickelt, bei dem die Darstellung nicht mit einer Münzpresse im Relief aufgeprägt, sondern wie bei einem Kupferstich maschinell eingraviert wurde.
Apropos Raritäten, auch in dieser Auktion wird es ein umfangreiches Angebot an Münzen der tschechoslowakischen Republik geben, einige davon Dubletten aus der Sammlung Dr. Pavel Liska, die mit so großem Erfolg im Juni aufgelöst wurde.
Aber auch die Abteilung Ungarn bietet eine Fülle von Seltenheiten, die in der frühen Neuzeit entstanden, darunter etliche Dukaten und Mehrfachdukaten aus Siebenbürgen.
Katalog 373: Königreich Holland / Niederländische Medaillen – Die Sammlung der Brüder Verschoor
Es will schon etwas besagen, wenn nicht „nur“ Sammler ihre einzigartige Sammlung Künker zur Versteigerung anvertrauen, sondern auch Kollegen, die seit Jahrzehnten den Markt aufmerksam verfolgen. Die Zwillingsbrüder Dingeman (Dim) und Hendrik (Henk) Verschoor sind international bekannt und vernetzt. Die Niederländer betrieben ihre Münzhandlung seit 1984 sehr erfolgreich. Ihre Liebe und ihre ganz besondere Expertise galt den niederländischen Medaillen, für die sie den Markt nachhaltig erweiterten. Auch sie selbst waren von dem Gebiet derart begeistert, dass sie eine Haussammlung von besonders bedeutenden Medaillen anlegten, die nun als Teil von Künkers Auktion 373 auf den Markt kommt.
Fast noch bedeutender ist die kleine Partie von Münzen des kurzlebigen Königreichs Holland, das unter einem Bruder Napoleons in den Jahren zwischen 1806 und 1810 bestand. Der 2020 verstorbene Dim Verschoor hatte auf diesem Gebiet wissenschaftlich gearbeitet und eine der, wenn nicht sogar die bedeutendste Spezialsammlung dazu aufgebaut.
Katalog 374: Hessen und der hessische Raum – Die Sammlung Dr. Hans-Jürgen Loos, Teil 1
Der 28. September steht voll und ganz im Zeichen von Hessen und des gesamten hessischen Raums. Künker löst den ersten Teil der Sammlung Dr. Hans-Jürgen Loos auf. Der Wirtschaftswissenschaftler, der das Rechnungswesen eines großen Konzerns leitete, fand in der Numismatik Entspannung von seinem Arbeitsalltag. Als begeisterter Heimatforscher war es ihm ein Anliegen, mit seiner Sammlung einen möglichst vollständigen Überblick über die hessische Münzgeschichte zu geben. Seine rund 1.400 Prägungen aus sieben Jahrhunderten nannte er eine „Geprägte Hessische Geschichte“. Der Sammler stellte fest, dass er „bewusst keine komplette Spezialsammlung einzelner Territorien, sondern einen repräsentativen Querschnitt hessischer Münzgeschichte als Ausdruck der geschichtlichen Entwicklung des hessischen Raums im Umfang des heutigen Landes Hessen“ sammeln wollte. Bescheiden spricht Dr. Loos in seinem eigenen Vorwort von „einigen sehr seltenen Exemplaren“. Tatsächlich sind – wie in jeder guten Sammlung – sowohl die häufigen als auch die extrem seltenen Stücke vertreten, so dass wer immer eines der Gebiete, die sich heute auf dem Boden des Bundeslands Hessen befinden, sammelt diesen Katalog mit höchster Aufmerksamkeit studieren muss.
Enthalten sind in Teil 1 der Sammlung die Prägungen der folgenden Territorien
- Landgrafschaft Hessen, vor und nach den Teilungen
- Kurfürstentum Hessen-Kassel
- Fulda, Abtei und Bistum
- Gelnhausen, Reichsmünzstätte
- Grafschaft Hanau-Münzenberg
- Hersfeld, Abtei
- Fritzlar, als Erzbischöflich-Mainzische Münzstätte
- Münzenberg, als Gräfliche Münzstätte
- Grafschaften Solms
- Landgrafschaft Thüringen
- Waldeck, Grafschaft und Fürstentum
- Königreich Westphalen
- Wetzlar, Reichsmünzstätte
Auktion 375: Nürnberg / Ausgewählte Löser aus der Sammlung Friedrich Popken / Münzen und Medaillen aus Mittelalter und Neuzeit / Deutsche Münzen ab 1871
Die zwei letzten Tage der Auktionswoche sind für Auktion 375 reserviert, in der weitere Spezialsammlungen aufgelöst werden. So gibt es einen weiteren Teil der Sammlung Friedrich Popken mit ausgewählten Lösern zu bestaunen. Den Anfang macht eine fränkische Heimatsammlung, in der sich Gold- und Silbermünzen von Nürnberg sowie eine reiche Vielfalt von Medaillen Nürnberger Künstler befinden. Besonders reichhaltig ist die Partie von seltenen Marken und Zeichen, die im Rahmen dieser Sammlung angeboten werden. Auch einige bibliophile Kostbarkeiten sind darin zu finden.
Wie immer offeriert Künker eine reiche Auswahl von deutschen Münzen und Medaillen von Anhalt bis Würzburg, vom Mittelalter bis zur Reichsgründung, von dreistelligen bis zu fünfstelligen Schätzungen.
In der Abteilung Ausland gibt es einige große Raritäten zu bestaunen. So wird ein Original einer Renaissancemedaille mit dem Porträt Heinrichs VIII. von England angeboten, das ihn als Oberhaupt der Kirche von England und Irland feiert.
Wer sich für Schweden interessiert, den erwartet eine umfangreiche Partie von rund 150 Losen mit Münzen und Medaillen aus dem Hohen Norden.
Aber auch die Abteilung China hat etwas Besonderes zu bieten. Künker kann gleich vier große Seltenheiten vom Beginn des 20. Jahrhunderts offerieren.
Natürlich gibt es wie gewohnt ein breites Angebot an Münzen des Deutschen Kaiserreichs mit großen Raritäten, so ein 20 Mark Stück Heinrichs XXII. von Reuss, ältere Linie in fast Stempelglanz.
Für Katalogbestellungen kontaktieren Sie Künker, Nobbenburger Straße 4a, 49076 Osnabrück; Tel: 0541 / 962020; Fax: 0541 / 9620222; oder über E-Mail: service@kuenker.de. Wenn Sie live am heimischen Computer mitbieten wollen, denken Sie bitte daran, sich rechtzeitig für diesen Service anzumelden. Den Auktionskataloge können Sie online studieren.
Weitere Informationen zum Auktionshaus finden Sie auf der Künker Website.