Künkers Raritäten zur World Money Fair
1077 Lose mit Münzen und Medaillen aus aller Welt bietet das Osnabrücker Auktionshaus Künker am 30. Januar 2020 in Berlin im Rahmen der World Money Fair an. Der Tag beginnt mit der Sammlung Prof. Dr. Rudolf Wiechert u. a. von Raritäten aus Brandenburg-Preußen. Es folgen die altdeutschen Prägungen mit einer Fülle von Seltenheiten in herausragender Erhaltung. Doch auch das römisch-deutsche Reich ist mit zahlreichen interessanten Stücken vertreten, besonders hervorzuheben sind dabei die vielen Prägungen aus den Münzstätten Prag und Graz. Es folgt das Ausland, und auch hier kann sich der Kenner auf einige ganz besondere Überraschungen gefasst machen, so u. a. eine Serie der beliebten 5 Guinea-Stücke aus Großbritannien. Eine Partie Orden rundet das Angebot ab.
Sammlung Prof. Dr. Rudolf Wiechert mit Münzen aus Brandenburg-Preußen
139 auserlesene Gold- und Silbermünzen der Hohenzollern stehen am Beginn der Berlin-Auktion. Sie stammen aus der Sammlung des bekannten Chemikers Prof. Dr. Rudolf Wiechert u. a. und haben alle eines gemeinsam, ihre außergewöhnliche Erhaltung. Das zeitliche Spektrum reicht dabei von Georg Wilhelm (1619-1640) bis Friedrich Wilhelm III., unter dem im Jahre 1871 das Königreich Preußen sozusagen im Deutschen Kaiserreich aufging. Auch wenn alle Könige reichlich mit interessanten Prägungen vertreten sind, liegt der Schwerpunkt auf Gold und – zeitlich gesehen – auf den Münzen des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm und denen seines Sohnes Friedrich II.
Greifen wir aus der Fülle der Stücke nur zwei heraus, so das mit 75.000,- Euro am höchsten geschätzte Los der Serie, einen fünffachen Dukaten Georg Wilhelms I., geprägt 1627 in Königsberg und eine in diesem Gewicht unpublizierte Goldmedaille, die von J. Höhn gestaltet wurde und die preußische Unterstützung der Schweden gegen die Polen in der Schlacht von Warschau im Jahr 1656 verherrlicht.
Mehrere Guinea-Dukaten zeugen genauso wie zwei für den Handel geprägte Silbermünzen Friedrichs II. von den Bemühungen der preußischen Könige die Einkünfte ihres Reichs zu mehren.
Altdeutschland
Von Nr. 140, einem Dukat von 1744 aus Anhalt-Bernburg, bis zu Nr. 614, einem Goldabschlag einer Brotmarke des Jahres 1816/8 aus dem Wuppertaler Stadtteil Elberfeld: Wer altdeutsche Münzen in feinster Erhaltung sucht, ist bei dieser Auktion genau richtig. Und wer noch ein bisschen Geschichte als Zugabe haben möchte, hat eine reiche Auswahl an spannenden Stücken.
Greifen wir als Beispiel eine Prägung aus Brandenburg in Franken heraus: Karl Wilhelm Friedrich ließ im Jahr 1754 eine Medaille im Gegenwert von 40 Dukaten anlässlich der Hochzeit seines Sohnes Christian Friedrich Alexander mit Friederike Caroline von Sachsen-Coburg-Saalfeld prägen. Diese Ehe war – wie viele andere, die aus dynastischen Gründen geschlossen wurden – eher unglücklich. Ziemlich ungewöhnlich war die Konsequenz, die der Ehemann nach dem Tod der Gemahlin daraus zog. Obwohl die Ehe kinderlos geblieben war, heiratete er nicht etwa noch einmal standesgemäß, um diesmal Erben für den Thron zu zeugen. Nein, er trat seine Herrschaft gegen eine erhebliche Leibrente an Preußen ab und genoss die Jahre, die ihm noch blieben, mit seiner Geliebten in England.
Münzen des Römisch-Deutschen Reiches
Ein weiterer Höhepunkt der Auktion sind die knapp 90 Lose mit Münzen und Medaillen des Römisch-Deutschen Reichs. Von einem seltenen Brakteaten Ottokars II. von Böhmen, der einen Elefanten zeigt, bis hin zu Prägungen von Kaiser Franz Joseph sind viele interessante Lose in dieser Serie versteckt. Besonders Spezialsammler aus Tschechien und der Steiermark werden sich freuen, denn in dieser Serie sind zahlreiche Münzen aus den seltenen und beliebten Prägestätten Prag und Graz enthalten.
Aber auch die Standesherren sind mit einigen spektakulären Stücken vertreten. Und wir denken an dieser Stelle nicht an das relativ häufig zu sehende Salzburger Großgold, wie eine Turmprägung zu 10 Dukaten, sondern an Münzen der Dietrichstein, der Eggenberger, der Esterhazy, der Lobkowitz, der Paar, der Windischgrätz und natürlich der Grafen von Schlick.
Die Abteilung Römisch-Deutsches Reich endet mit einer interessanten Serie von Wiener Salvatormedaillen.
Ausland
Nicht einmal 300 Lose sind in der Abteilung Münzen und Medaillen aus aller Welt enthalten, aber die haben es alle in sich. Aus vielen Ländern entdeckt der Kenner Raritäten, wie man sie eben nicht alle Tage sieht. Besonders unter den französischen Losen findet sich Bemerkenswertes, so eine frühe Silbermedaille, die unter Charles VII. auf die Vertreibung der Engländer aus Frankreich im Jahr 1455 geprägt wurde.
Auf viel Interesse dürfte die kleine Serie von 5 Guineas stoßen, die Stücke von Jakob II. bis Georg II. umfasst.
Egal, was Sie sammeln, ein Blick lohnt sich auf jeden Fall, schon um sich an den vielen Seltenheiten in feinster Erhaltung zu freuen.
Numismatische Literatur
Wer gerne mit Büchern lebt, hat in dieser Auktion die Möglichkeit, ein paar seltene neue Mitbewohner zu erwerben. Drei bibliophile Kostbarkeiten wurden in Auktion 331 aufgenommen, darunter der zweite Band eines außergewöhnlichen Werkes, das nicht nur mit den Habsburgern, sondern auch mit dem Schwarzwald verbunden ist.
Pater Marquard Herrgott, der als Botschafter der Breisgauer Stände am Kaiserhof in Wien lebte, veröffentlichte ein vierbändiges Werk, in dem die Siegel, Münzen, Bilder und Grabdenkmäler, die mit dem Haus Habsburger in Verbindung stehen, erstmals systematisch erfasst wurden. Bei seinem Erscheinen war Kaiser Karl VI. derart begeistert davon, dass er den Autor zum kaiserlichen Historiographen ernannte.
Orden und Ehrenzeichen
Mit 25 herausragenden Orden und Ehrenzeichen endet Auktion 331. Die Raritäten stammen aus dem Großherzogtum Baden, Russland und Schweden.
Alle Kataloge können bestellt werden bei Künker, Nobbenburger Str. 4a, 49076 Osnabrück; Tel: 0541 / 96 202 0; Fax: 0541 / 96 202 22; oder über Email.
Außerdem kann die Auktion auch online studiert werden.
Die Besichtigung findet vom 2. bis 25. Januar 2020, ausschließlich nach Voranmeldung, in Osnabrück statt.
An folgenden Tagen können die Münzen im Estrel Hotel, Berlin besichtigt werden:
Dienstag, den 28. Januar 2020: 15.00-18.00 Uhr,
Mittwoch, den 29. Januar 2020: 10.00-18.00 Uhr,
Donnerstag, den 30. Januar 2020: 10.00-18.00 Uhr.
Am 5. und 6. Februar 2020 findet eine eLive Premium Auction statt. Sie enthält folgende Themenbereiche:
- Raritäten der Sammlung Friedrich Popken
- Der Talerfund von Betzenstein
- Spezialsammlung Haus Habsburg
- Medaillenkunst der Neuzeit und Moderne
Zu dieser eLive Premium Auction erscheint ein eigener Vorbericht.
Auch diese Auktion kann an folgenden Tagen im Estrel Hotel, Berlin besichtigt werden:
Dienstag, den 28. Januar 2020: 15.00-18.00 Uhr,
Mittwoch, den 29. Januar 2020: 10.00-18.00 Uhr,
Donnerstag, den 30. Januar 2020: 10.00-18.00 Uhr.