Künker, D-Osnabrück

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Vom römischen Ägypten bis zur Mark Brandenburg

Vom 22. bis zum 26. März 2021 finden die Frühjahrs-Auktionen von Künker statt. In insgesamt drei Auktionen wird spannendes Material angeboten. Darunter gibt es gleich mehrere umfangreiche Privatsammlungen: Es beginnt mit der Sammlung eines Altertumswissenschaftlers: Münzen aus Ägypten und Rom. Wer sich mit alexandrinischen Prägungen auskennt, wird sofort wahrnehmen, wie spektakulär die Sammlung ist. Und sie bleibt nicht die einzige in Katalog 347 – Münzen der antiken Welt: Der beeindruckende Ertrag von drei weiteren Sammlerleben wird wieder auf den Markt gebracht.

Los 89: Alexandria. Traian (98-117). Hemidrachme, Jahr 14 (= 110/111). Rv. Leuchtturm von Pharos. Selten. Aus Sammlung Dattari. Sehr schön / Gutes sehr schön. Schätzpreis: 750 EUR.

Es folgt Katalog 348. Er enthält den ersten Teil der Sammlung Axel Tesmer mit Prägungen der Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg von den Anfängen im 12. Jahrhundert bis zum Erlangen der Königswürde in Preußen im Jahr 1701.

Katalog 349 umfasst Münzen und Medaillen aus aller Welt, diesmal nicht getrennt nach Gold und Silber, sondern in einem Katalog. Auch hier findet der aufmerksame Leser immer wieder interessante Sammlungen, so zum Beispiel die Sammlung Erich Götz von Bergbaugeprägen.

Dass Künker immer wieder in der Lage ist, seinen Kunden so spektakuläre Sammlungen anzubieten, zeugt von dem Vertrauen, das Sammler auf der ganzen Welt dem Auktionshaus entgegenbringen, indem sie ihm das Ergebnis ihrer Sammlertätigkeit zur Versteigerung einliefern. In seiner 50jährigen Geschichte waren die Mitarbeiter von Künker immer stolz darauf, dass sie Sammler und Sammlungen beim Wachsen begleiten durften, um am Ende eines erfolgreichen Sammlerlebens den Ertrag in einer Auktion wieder in den Kreislauf des Münzenmarktes einzuspeisen.

Deshalb finden sich in allen Katalogen nicht nur Münzen im vier- und fünfstelligen Bereich, sondern auch Lose mit einem Startpreis ab 20 Euro. Bei Künker weiß man eben aus Erfahrung, dass manch großer Kunde ganz klein angefangen hat.

Los 192: Alexandria. Antoninus Pius (138-161). Drachme, Jahr 8 (= 144/5). Rv. Zodiacus, in der Mitte Helios und Selene nebeneinander n. l. Vielleicht das besterhaltene Exemplar dieses Typs. Aus Sammlung Dattari. Sehr schön. Schätzpreis: 5.000 EUR.

Katalog 347: Ägypten und Rom – Die Sammlung eines Altertumswissenschaftlers

Es gibt wohl keine spannendere Geschichte als den Kampf um Ägypten, der zum Schlüssel wurde im Streit um die Herrschaft im römischen Reich. Schließlich war Ägypten damals die Kornkammer des Mittelmeerraumes. Wer Ägypten kontrollierte, konnte bei seinen Untertanen für volle Mägen sorgen. Doch das war nicht das einzige, das Ägypten so besonders machte.

Los 204: Alexandria. Antoninus Pius (138-161). Drachme, Jahr 10 (= 146/7). Rv. Herakles entführt den Kerberos aus der Unterwelt. Sehr selten. Aus Sammlung Dattari. Sehr schön. Schätzpreis: 3.000 EUR.

Das Niltal eignete sich wegen seiner leicht zu kontrollierenden Zugänge als währungspolitischer Sonderraum: Schon unter den Ptolemäern besaß Ägypten eine eigene, hinsichtlich ihres Metallwerts überbewertete Währung. Und das setzten die Römer fort. Sie ließen eigene Münzen für Ägypten prägen, auf denen sich die Themen der ägyptischen Kultur spiegelten. Es gibt wohl kaum eine Münzprägung, die hinsichtlich ihrer Bilder vielseitiger und spannender ist, als die ägyptische unter der römischen Herrschaft. Und die Sammlung eines Altertumswissenschaftlers präsentiert gerade die interessanten Stücke.

Los 264: Alexandria. Pertinax (193). Tetradrachme, Jahr 1 (= 193). Aus Sammlung Dattari. Äußerst selten. Sehr schön. Schätzpreis: 6.000 EUR.

Wer bereits etwas von den Münzen des römischen Alexandriens versteht, dem werden die Augen übergehen. Das Spektrum reicht von Antinoos und Nomen-Prägungen über die 12 Taten des Herakles und den Sternzeichen der Sotis-Periode bis hin zu den seltenen Prägungen der Severer sowie ihrer beiden Vorgänger.

Los 365: Römische Republik. Caesar (+ 44). Denar, 40 v. Chr. Sehr selten. Aus Sammlung Haeberlin, Auktion Cahn / Hess 1933. Sehr selten. Sehr schön bis vorzüglich. Schätzpreis: 3.000 EUR.

Für all diejenigen, die (noch) nichts über die Prägungen wissen, ist Katalog 347 ein aufregendes Bilderbuch, das die Augen jedes Ägypten-Fans zum Leuchten bringt. Wir nennen nur den „Leuchtturm von Alexandria“. Er ist nicht das einzige spannende Thema auf den Münzrückseiten.

Dass auch selten zu findende Mitglieder der kaiserlichen Familien auf alexandrinischen Münzen abgebildet sind, wissen viele Porträtsammler. Der große Vorteil: ägyptische Prägungen sind meist wesentlich günstiger als ihr reichsrömisches Gegenstück.

Los 462: Römische Kaiserzeit. Caracalla (198-217). Sesterz, 213. Rv. Circus Maximus. Sehr selten. Aus Sammlung Sir Arthur Evans und Niggeler. Leicht geglättet. Fast vorzüglich. Schätzpreis: 6.000 EUR.

Apropos, neben den Münzen des römischen Alexandriens sammelte der „Altertumswissenschaftler“ auch römische Prägungen. Er legte dabei größten Wert auf die historische Bedeutung der Rückseiten, so dass der Liebhaber römischer Geschichte sich auf eine Fülle von Münzen freuen kann, hinter denen interessante Geschichten zu finden sind.

Ergänzt wird diese Sammlung durch einige sehr interessante Münzen der Ptolemäer.

Los 744: Karien, Kamiros. Stater, 480-460 v. Chr. Sehr selten. Aus Sammlung Walter Weise. Sehr schön bis vorzüglich. Schätzpreis: 2.500 EUR.

Münzen der antiken Welt

Auf die mehr als 500 Lose der Sammlung eines Altertumswissenschaftlers folgen weitere ca. 800 Lose mit Münzen der antiken Welt inklusive keltischer Prägungen sowie Münzen der Völkerwanderungszeit und der islamischen Welt.

Los 772: Seleukiden. Antiochos I. (280-261). Tetradrachme, 263-261, Magnesia ad Sipylum. Sehr selten. Aus Sammlung Walter Weise. Fast vorzüglich. Schätzpreis: 2.000 EUR.

Drei weitere Privatsammlungen werden in Auktion 347 aufgelöst: Die Sammlung Heinrich Rudolf Peter mit einem Schwerpunkt auf Syrakus, ein weiterer Teil der Sammlung eines hanseatischen Römerfreundes mit seltenen Denaren in prächtiger Erhaltung sowie die Sammlung Walter Weise.

Los 983: Römische Kaiserzeit. Augustus (27 v. Chr. – 14 n. Chr.). Denar, 18 v. Chr. Selten. Aus der Sammlung eines hanseatischen Römerfreundes. Gutes sehr schön / Fast vorzüglich. Schätzpreis: 750 EUR.

Walter Weise hatte einen hervorragenden Blick für die Qualität des Stempelschnitts. So finden sich in seiner Sammlung Tetradrachmen, Statere und Denare in feinster Qualität – sowohl hinsichtlich Erhaltung als auch Stil. Sein besonderes Interesse galt den seleukidischen Münzen, und hier gibt es für den Kenner große Seltenheiten zu entdecken.

Los 1001: Römische Kaiserzeit. Augustus (27 v. Chr. – 14 n. Chr.) mit Agrippa, geprägt unter Polemon I. von Bosporus. Stater, Jahr 289 (= 9/8 v. Chr.) Äußerst selten. Aus der Sammlung des Großfürsten Alexander Michailowitsch Romanow. Fast stempelglänzendes Prachtexemplar. Schätzpreis: 75.000 EUR.

Es lohnt sich also für jeden Liebhaber von antiken Münzen, den Katalog aufmerksam durchzublättern, selbst wenn man sich all die vielen prachtvollen Aurei, die Künker anbietet, nicht leisten kann.

Los 2016: Albrecht der Bär (1150-1170). Brakteat, Wegeleben, Ballenstedt oder Aschersleben. Äußerst selten. Aus dem Fund von Freckleben, Exemplar der herzoglich anhaltinischen Münzsammlung zu Dessau, Auktion Adolph E. Cahn 1931. Fast Stempelglanz. Schätzpreis: 5.000 EUR.

Brandenburg: Die Sammlung Axel Tesmer, Teil 1

Es gibt wohl keinen Territorialstaat des Römisch-Deutschen Reiches, der Deutschland ähnlich geprägt hat wie Preußen. Um zu verstehen, wie das Phänomen „Preußen“ entstehen konnte, lohnt ein Blick in die Geschichte und zwar bis weit zurück ins Mittelalter. Und genau das ist möglich anhand der Münzen aus der Sammlung Axel Tesmer, deren erster Teil in Auktion 348 am 23. und 24. März 2021 versteigert wird.

Los 2029: Otto I. ((1157) 1170-1184). Brakteat, 1157-1170, Brandenburg. Mauerring, darüber BR-AND-EBV-RG und OT-TO. Sehr selten. Schätzpreis: 3.000 EUR.

Axel Tesmer (1926-2019), Kind einer Berliner Familie, gehört zu denen, bei denen der Großvater den Samen für eine Begeisterung für die Numismatik legte. Der Sammler trug in Jahrzehnte langer Tätigkeit eine beeindruckende und umfassende Dokumentation der Geldgeschichte der Markgrafschaft Brandenburg zusammen. Wir zitieren an dieser Stelle aus dem Vorwort: „Axel Tesmer wollte seinen Schwerpunkt nicht nur auf eine bestimmte Epoche von Brandenburg-Preußen legen, sondern sowohl die Markgrafschaft Brandenburg als auch das Kurfürstentum und Königreich so umfangreich wie möglich sammeln.“ Gleich ob die Münze beim Kauf einen Wert von 5 DM oder von 10.000 DM hatte, Axel Tesmer katalogisierte und untersuchte sie mit der gleichen Aufmerksamkeit.

Los 2304: Joachim I. (1499-1535) mit Albrecht. Goldgulden o. J. (1508-1513), Berlin. Äußerst selten. Unedierte Stempelkopplung. Aus Sammlung Ley, Auktion Lanz 69, Nr. 198. Sehr schön bis vorzüglich. Schätzpreis: 20.000 EUR.

Die Sammlung Axel Tesmer bietet jedem, der sich für brandenburgische Münzen interessiert, die Möglichkeit mitzubieten. Schätzungen reichen von 20 Euro bis 50.000 Euro.

Los 2341: Joachim I. (1499-1535). Taler, 1521, Frankfurt / Oder. Aus Auktion Cahn 1932. Äußerst selten. Gutes sehr schön. Schätzpreis: 50.000 EUR.

Mit seiner hervorragenden Aufarbeitung einer großartigen Sammlung wird Künker Katalog 348 ein weiteres Standardwerk werden, das in jede gut sortierte numismatische Bibliothek gehört.

Los 4157: Stadt Middelburg. Klippe zu 1 Krone, 1573. Geprägt während der Belagerung durch die Truppen der Generalstaaten. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Schätzpreis: 20.000 EUR.

Münzen und Medaillen aus aller Welt und vielen Sammlungen

Ab Mittwochnachmittag werden die rund 2.500 Lose aus Katalog 349 versteigert. Die Auktion beginnt mit Goldprägungen aus aller Welt. Wie so häufig liegt ein Schwerpunkt auf den Prägungen Altdeutschlands sowie des deutschen Kaiserreichs. Wer sich für Sovereigns aus Großbritannien und Australien interessiert, sollte diesen Katalog ebenfalls genauer studieren.

Los 4449: RDR. Rudolf II. (1576-1612). 10 Dukaten, o. J., Prag. Dreikaiserprägung. Sehr selten. Sehr schön. Schätzpreis: 50.000 EUR.

Es folgt die Sammlung Erich Götz von Montangeprägen. Der Schwerpunkt dieses Teils mit rund 240 Losen liegt auf der Heimat des Sammlers, der Oberpfalz. Doch hat Erich Götz, der in über 60 Ländern der Welt Mineralstoffe veredelte und handelte, seinen Blick auch auf andere Gebiete gerichtet. Wer interessante Darstellungen aus der Welt des Bergbaus und der Veredelung sucht – und zwar nicht nur zum Gold- und Silberbergbau, sondern auch zur Salz und Eisenerzgewinnung –, der wird in der Sammlung Erich Götz fündig.

Los 5093: Nassau. Friedrich Wilhelm zu Weilburg (1806-1816). Probe zum Konventions-Taler, 1812. NGC MS61 PL. Äußerst selten. Gutes vorzüglich. Schätzpreis: 25.000 EUR.

Dem Sammler Heinrich Rudolf Peter sind wir schon im Katalog 347 begegnet. Katalog 349 enthält die vielen Münzen seiner weiteren Interessensgebiete. Diese reichten von Goldmünzen aus aller Welt bis hin zu einer umfangreichen Sammlung von Münzen aus Schlesien, vor allem aus seinem Geburtsort Jägerndorf, Residenzstadt des gleichnamigen Herzogtums.

Los 5442: Albrecht von Wallenstein (1623-1634). Reichstaler, 1627, Jitschin. Sehr schön. Schätzpreis: 20.000 EUR.

Ferner offeriert Katalog 349 neben zahlreichen Raritäten und interessanten Einzelstücken eine umfangreiche Auswahl von Münzen der Gebiete Schaumburg-Lippe und Holstein Schauenburg sowie eine kleine Sammlung mit Münzen aus Norwegen.

Der Münzfund von Markstetten

Im Sommer 2017 wurde in der Nähe des Ortes Markstetten in der Oberpfalz / Bayern ein Münzfund mit insgesamt 560 Münzen in einem Tongefäß entdeckt. Bis auf einen einzigen Nürnberger Pfennig stammen alle Prägungen aus Regensburg. Das Verbergungsdatum dürfte nach dem Jahr 1227 liegen. Dank der wissenschaftlichen Bearbeitung des Fundes konnten zahlreiche neue Erkenntnisse zur Regensburger Münzprägung gewonnen und zwei neue Münztypen katalogisiert werden.

Der geborgene Fund wurde mitsamt Fundkoordinaten an die Staatliche Münzsammlung München übergeben und wissenschaftlich erfasst. Die maßgeblichen bayerischen Institutionen wurden informiert. Sie haben von ihrem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch gemacht, so dass der Fund bei Künker versteigert werden kann. Er wird komplett mit einer Schätzung von 15.000,- Euro angeboten.

 

Für die Katalogbestellungen kontaktieren Sie Künker, Nobbenburger Straße 4a, 49076 Osnabrück; Tel: 0541 / 962020; Fax: 0541 / 9620222; oder per E-Mail. Außerdem können die Auktionskataloge online studiert werden. Wenn Sie live am heimischen Computer mitbieten wollen, denken Sie bitte daran, sich rechtzeitig für diesen Service anzumelden.