Online-Ausstellung „Ästhetik römischer Münzen“

Hübsch und hässlich: Die Schönheit oder Besonderheit der Münzen liegt und lag wahrlich im Auge des Betrachters.
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Am 1. Oktober 2022 eröffnet im eMuseum des IKMK Tübingen eine online-Ausstellung mit dem Titel „Im Auge des Betrachters. Die Ästhetik römischer Münzen“, welche im SFB 1391 Andere Ästhetik entstanden ist und in Kooperation mit dem Museum der Universität Tübingen MUT gezeigt wird.

Diese Ausstellung entstand unter studentischer Mitwirkung im Zuge des Teilprojektes „Einprägende Bilder. Die Ästhetik(en) von Münzen in der römischen Kaiserzeit“ des SFB 1391 Andere Ästhetik an der Universität Tübingen. Sie will zentrale Themen des Forschungsprojektes unter besonderer Berücksichtigung der ästhetischen Qualitäten von Münzbildern auf einer breiten Basis vermitteln. Aufgrund der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen perspektivischen Planungsunsicherheit wurde das ursprünglich als Präsenzausstellung angedachte Konzept als digitale Ausstellung im eMuseum des Digitalen Münzkabinetts des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Tübingen in Kooperation mit dem Museum der Universität Tübingen MUT umgesetzt. Die Ausstellung ist durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Römische Münzen: das erste Massenmedium der Antike

Römische Münzen sind besondere Objekte. Sie waren an erster Stelle das offizielle Zahlungsmittel des Römischen Reiches und damit das wichtigste Massenprodukt der Vormoderne. Aufgrund der vielfältigen Bilder und Texte, die auf den Münzen abgebildet sind, dürfen wir römische Münzen auch zu Recht als das erste Massenmedium der Antike bezeichnen. In ihrer ureigenen monetären Funktion erreichten sie die entlegensten Ecken des Imperiums und vermochten damit zugleich die Nachrichten der kaiserlichen Verwaltung den Menschen gegenüber zu kommunizieren, welche diese in dieser Dichte auf anderem Wege niemals erreicht hätten. In ihrer Ästhetik – sowohl im äußeren materiellen Erscheinungsbild als auch in der inhaltlich-funktionellen Bedeutung als Kommunikationsmittel – unterscheiden sich römische Münzen jedoch grundlegend von ihren modernen Verwandten. Genau an diesem Punkt will die vorliegende Ausstellung ansetzen und in einem breiten Blickwinkel das Phänomen der römischen Münzen und ihrer eigentümlichen Ästhetik und deren Bedeutung im antiken Kontext vorstellen. Dazu wurden fünf repräsentative Themenbereiche ausgesucht, mit denen die für die antike Lebenswelt wichtigsten Perspektiven präsentiert werden können: Hübsch und hässlich / Porträts / Naturdarstellungen / Dynastien / Rollenbilder. Das breite Spektrum der Themen macht deutlich: Die Schönheit oder Besonderheit dieser Objekte liegt und lag wahrlich im Auge des Betrachters.

Ein ausführlicher Begleitband zur Ausstellung (erschienen in der der Reihe „Von Krösus bis zu König Wilhelm. Neue Serie Band 4“, Tübingen Universitätsbibliothek, 2022. 95 Seiten, zahlr. Abb. Hrsg. von Stefan Krmnicek, Michele Lange und Jan Papenberg) ist kostenfrei downloadbar.

Die Ausstellung finden Sie ab Oktober im eMuseum des IKMK Tübingen.

Vor zwei Jahren ging die Ausstellung „Gelehrtenbilder. Altertumswissenschaftler auf Medaillen des 19. Jahrhunderts“ der Universität Tübingen online.