Heidelberger Münzhandlung

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Spektakuläre Talersammlung bei der Heidelberger Münzhandlung

Erhaltungsfetischisten in aller Welt werden begeistert sein. In ihren beiden kommenden Auktionen am 10. und 11. November 2020 bietet die Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün e. K. das an, was sie lieben: Münzen in feinster Erhaltung in Gold und Silber. Während Auktion 79 das gesamte Spektrum der Numismatik von der Antike bis zur Gegenwart abdeckt, enthält Auktion 80 zwei Spezialsammlungen, wie sie nur selten auf den Markt kommen. Zunächst werden 341 Lose mit ausgesuchten Nürnberger Münzen versteigert, und zwar vom Mittelalter bis zum Jahr 1807, vom Pfennig zum mehrfachen Dukaten. Es folgt eine Spezialsammlung von 462 deutschen Talern, Doppelgulden und Doppeltalern aus den Jahren zwischen 1800 und 1872, zumeist in Stempelglanz und besser, darunter zahlreiche Erstabschläge.

Aufgrund der aktuellen Situation hinsichtlich Covid-19, hat sich die Heidelberger Münzhandlung entschieden, keine Saalauktion durchzuführen und stattdessen Live-Bidding zu ermöglichen. Wer die traditionellen Wege zu bieten vorzieht, der kann natürlich auch schriftlich und telefonisch bieten.

Los 229: Nürnberg. Taler, 1733. Auf das Stückschießen. Äußerst selten. Schöne Patina. Stempelfrisch. Taxe: 8.000 EUR.

Spezialsammlung Nürnberger Münzen

Vom undatierten Heller, geprägt zu Beginn des 15. Jahrhunderts, bis zum maschinenproduzierten Kreuzer des Jahres 1807, so weit reicht der zeitliche Bogen, den der Urheber dieser Spezialsammlung von Nürnberger Münzen gespannt hat. Preislich gesehen bietet der erste Teil von Auktion 80, wie bei jeder guten Sammlung üblich, für jeden eine Chance: Die Schätzungen variieren von 25 Euro bis 12.500 Euro. Eines allerdings haben alle Münzen gemeinsam, die es in diese Sammlung geschafft haben: Ihre Erhaltung ist exquisit! Ob Kleinmünze, Taler oder Mehrfachdukat, jedes einzelne Los eignet sich zum Kabinettstückchen.

Los 34: Nürnberg. Goldgulden, 1580. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 7.000 EUR.

Die Stadt Nürnberg stand unter dem besonderen Schutz des Kaisers, der die Hohenzollern als Burggrafen von Nürnberg einsetzte. Als Burggraf Friedrich VI. von König Sigismund 1411 zum Verweser der Mark Brandenburg ernannt wurde, gelang es dem Nürnberger Rat dieses Amt an sich zu ziehen, und so zu einer der wohlhabendsten und innovativsten Reichs- und Handelsstädte des römischen Reichs Deutscher Nation aufzusteigen. 1423 verlieh derselbe König Sigismund Nürnberg das Recht, die Reichskleinodien aufzubewahren. Mit einer Prägung, die ungefähr aus dieser Epoche stammt, beginnt die Spezialsammlung Nürnberg, aus der wir Ihnen einige Highlights vorstellen werden.

Eines davon ist dieser interessante Goldgulden des Jahres 1580, der auf einer Seite das gekrönte Porträt Kaiser Rudolfs II. zeigt, auf der anderen Seite die beiden Nürnberger Wappen.

Los 96: Nürnberg. Taler, 1628. Äußerst selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000 EUR.

Nürnberg hatte, anders als die meisten Reichsstädte, nicht ein, sondern zwei Wappen. Das große Stadtwappen, das erstmals auf einem Siegel von 1240 verwendet wurde, zeigt einen goldenen Adler mit dem Kopf einer gekrönten Jungfrau auf blauem Grund. Das kleine Stadtwappen ist von den Farben der ersten Burggrafen von Nürnberg beeinflusst, nicht der Hohenzollern, sondern ihrer Vorgänger, der niederösterreichischen Grafen von Raabs: Es ist gespalten und zeigt einen schwarzen Adler auf goldenen Grund im einen, einen fünfmal schräg geteilten Schild in Rot und Silber im anderen Feld. Auf diesem äußerst seltenen Taler von 1628 präsentiert ein kleiner Genius die beiden Wappen, während Kaiser Ferdinand II. im Krönungsornat zu Pferd zu sehen ist.

Los 116: Nürnberg. Taler 1635. Äußerst selten. Gutes vorzüglich. Taxe: 12.500 EUR.

Dieser Taler mit der prachtvollen Stadtansicht, über der ein Engel mit dem Siegeskranz und der Siegespalme schwebt, stammt von 1635, also aus der schrecklichen Zeit des 30jährigen Krieges. Doch war dieser Krieg alles andere als siegreich: Er beendete die Blüte Nürnbergs. Die wohlhabende Handelsstadt litt schwer unter den verschiedenen Besatzungen. Durch die Epidemien des 17. Jahrhunderts konnte sich die Bevölkerung nicht wieder erholen. Die großartigen Gebäude wurden zu einem Zeugnis vergangener Größe.

Los 180: Nürnberg. Taler, 1694. Zickzackrand. Äußerst selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 10.000 EUR.

Auch wenn die Münzen nichts davon erkennen lassen: In der freien Reichsstadt Nürnberg, die hier auf diesem äußerst seltenen Taler von 1694 mit dem Zickzackrand so stolz den Reichsadler als Symbol ihrer Reichsunmittelbarkeit präsentiert, hatte man den Anschluss an die Moderne verpasst. Die alte Größe konnte nur mittels der Aufnahme von immer höher werdenden Schulden vorgespiegelt werden. Als die Freiheit Nürnbergs endete, hatten sich diese Schulden auf unglaubliche 9.923.580 Gulden Kapital plus 2.292.520 Gulden ausstehender Zinsen kumuliert.

Los 304: Nürnberg. Dukat, ohne Jahr (1792). Auf die Huldigung von Franz II. Sehr selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 5.000 EUR.

Als Franz II., dessen Huldigung als römisch-deutschem Kaiser von 1792 dieser Dukat gewidmet ist, angesichts der Kaiserkrönung Napoleons 1806 sein Amt niederlegte und Nürnberg im gleichen Jahr unter bayerische Herrschaft kam, näherte sich das Ende einer unabhängigen städtischen Münzprägung. So beendet eine kleine Serie von Pfennigen und Kreuzern des Jahres 1807 diesen Teil der Auktion.

Los 732: Nassau. Friedrich Wilhelm zu Weilburg (1788-1816). Konventionstaler, 1815. Gemeinschaftsprägung auf den Münzbesuch in Ehrenbreitstein, glatter Rand. Äußerst selten. Prägefrisch. Taxe: 35.000 EUR.

Deutsche Taler, Doppelgulden und Doppeltaler von 1800 bis 1872

Die zweite Spezialsammlung, die die kommenden Auktionen der Heidelberger Münzhandlung beherrschen wird, schließt zeitlich nahtlos an die Spezialsammlung Nürnberg an. Sie deckt die Epoche von der Zeit der Napoleonischen Kriege bis zur Gründung des Deutschen Reiches unter Vorherrschaft Preußens ab. Der Sammler konzentrierte sich dabei auf die beeindruckenden Taler, Doppelgulden und Doppeltaler, wobei sein Augenmerk auf deren herausragender Erhaltung lag. Mit marginalen Ausnahmen sind alle Prägungen mindestens vorzüglich und besser, nicht zu vergessen die zahlreichen Erstabschläge und die Beispiele für die bereits im 19. Jahrhundert existierende Technik der polierten Platte, bei der Stempel und Ronde eigens für die Prägung vorbereitet wurden.

Los 640: Frankfurt. Doppelgulden, 1848. Auf die Beratung zur Gründung des deutschen Parlaments. Sehr selten. Fast Stempelglanz. Taxe: 15.000 EUR.

Natürlich zeigen wir Ihnen in dieser Auktionsvorschau die Highlights, also die durch ihre Seltenheit und Schönheit besonders herausragenden Stücke, wie diesen Doppelgulden von 1848 auf die Beratung zur Gründung des deutschen Parlaments in der Frankfurter Paulskirche. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch kommune Münzen mit Schätzungen im unteren dreistelligen Bereich in außergewöhnlicher Erhaltung angeboten werden. Es lohnt sich auf jeden Fall für jeden Sammler, den Katalog genau zu studieren und während der ganzen Auktion am eigenen Computer auf die Chance zu warten, ein besonderes Stück zu einem günstigen Preis zu erwerben.

Los 731: Nassau. Friedrich Wilhelm zu Weilburg (1788-1816). Konventionstaler, 1815. Jüngerer Kopf. Wohl das zweite bekannte Exemplar. Fast vorzüglich. Taxe: 25.000 EUR.

So vereint diese Sammlung zum Beispiel 19 Münzen der Herzöge von Nassau. Die Schätzungen reichen dabei von 200 Euro zu 35.000 Euro, hinsichtlich der Erhaltungen ist die schlechteste, nur zweimal vertretene vorzüglich bis prägefrisch. Alle anderen Stücke sind besser erhalten. Was für eine Auswahl!

Los 846: Sachsen. Friedrich August II. (1836-1854). Prämiendoppeltaler, 1847. Für die Akademie für Forst- und Landwirtschaft in Tharandt. Nur 50 Exemplare geprägt. Fast Stempelglanz / Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 20.000 EUR.

Dieses Beispiel für die Raritäten, die in der Auktion zu finden sind, stammt aus Sachsen. Der sächsische König ließ immer wieder äußerst seltene Prämien in Form von Talern prägen, und zwar sowohl für die Bergakademie zu Freiberg als auch für das Forstinstitut von Tharandt. Sie gehören zu den seltenen, sehr gesuchten sächsischen Raritäten, so wurden von diesem sächsischen Prämiendoppeltaler lediglich 50 Exemplare hergestellt.

Übrigens, auch wenn Sie sächsische Ausbeutemünzen sammeln, sollten Sie sich diese Auktion nicht entgehen lassen. Sie bietet eine Fülle von seltenen Beispielen in fantastischen Erhaltungen.

Los 938: Westfalen. Hieronymus Napoleon (1807-1813). Konventionstaler, 1810 C. Fast Prägefrisch. Taxe: 15.000 EUR.

Der kleine Bruder Napoleons zeichnete verantwortlich für diesen Konventionstaler von 1810. Das fast prägefrische Stück zeigt auf der Vorderseite den von Jerome Bonaparte gegründeten Orden der Westphälischen Krone links und den von seinem kaiserlichen Bruder gegründete Orden der Ehrenlegion rechts.

Los 1355: L. Calpurnius Piso Frugi. Denar, 90 v. Chr. Vorzüglich. Taxe: 150 EUR.

Antike

Und damit sind wir bei der „regulären“ Auktion der Heidelberger Münzhandlung, der Auktion 79, in der Münzen und Medaillen aus aller Welt und aus verschiedenem Besitz angeboten werden. Gerade die Abteilung Antike ist diesmal mit über 500 Losen sehr gut bestückt. Der Kenner entdeckt viele perfekte Stücke, die höchsten Ansprüchen genügen, aber noch häufiger finden sich die Münzen, die sich auch ein durchschnittlicher Sammler leisten kann. So werden viele, die sich für die Münzen der römischen Republik interessieren, erfreut feststellen, dass 174 Lose aus ihrem Interessensgebiet angeboten werden, und zwar selbst die großen Seltenheiten, nicht in bester Erhaltung, dafür mit einer attraktiven Schätzung.

Los 1493: Constantinus I. (307-337). Goldmedaillon, Trier. Sehr selten. Prachtexemplar. Fast prägefrisch. Taxe: 20.000 EUR.

Auch in diesem Katalog sind zahlreiche, zum Teil hervorragend erhaltene Aurei der römischen Kaiserzeit enthalten. Ein Blick lohnt sich für all diejenigen, die sich vom Glanz des edlen Metalls verführen lassen und dabei den historischen Hintergrund schätzen.

Apropos, wer sich für eben diesen Hintergrund interessiert, sollte unbedingt das Angebot an bibliophilen Büchern vor 1900 aufmerksam studieren. Unser Favorit ist eine kommentierte Sueton-Ausgabe von 1591, in der mehrere Münzabbildungen enthalten sind. Münzsammeln war eben schon im 16. Jahrhundert das perfekte Hobby für Geschichtsliebhaber.

Los 1675: Tschechoslowakei. 5 Dukaten, 1930, Kremnitz. Sehr selten. Vorzüglich. Taxe: 10.000 EUR.

Ausland

Auch die Münzen und Medaillen des Auslands sind mit gut 200 Losen vertreten, besonders bemerkenswert ist eine Partie von rund 50 Losen mit französischen Münzen sowie einige ausgewählte Einzelstücke wie das gezeigte 5 Dukaten-Stück der Tschechoslowakei von 1930, geprägt in Kremnitz.

Los 1806: Römisch-Deutsches Reich. Franz Joseph I. (1848-1916). Dukat, 1858, Kremnitz. Selten. Vorzüglich bis Stempelglanz. Taxe: 1.200 EUR.

Römisch-Deutsches Reich

Unter den rund 75 Losen mit Prägungen des römisch-deutschen Reichs ist besonders eine Serie von Medaillen aus den Türkenkriegen hervorzuheben sowie eine umfangreiche Partie von Dukaten der österreichischen Kaiser Ferdinands I. und Franz Josephs. Sie stammen aus den Münzstätten Wien, Karlsburg und Kremnitz.

Los 1975: Preußen. Friedrich II. (1740-1786). Friedrichs d’or, 1756, Berlin. Vorzüglich. Taxe: 2.000 EUR.

Deutschland

Der Schwerpunkt auch dieser Auktion liegt auf Deutschland, und zwar auf Altdeutschland, dem deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik. Im Bereich Altdeutschland entdeckt der Sammler eine Fülle interessanter Stücke und kleiner Serien, so eine mit über 60 Losen umfangreiche Partie von Prägungen Friedrichs II. von Preußen.

Darüber hinaus haben die Sammler von Goetz-Medaillen die Möglichkeit, ihre Kollektion durch einige Raritäten zu ergänzen.

Los 2222: Deutsches Kaiserreich. Baden. Friedrich I. (1856-1907). 5 Mark, 1891. Ohne Querstrich im A von BADEN. In dieser Erhaltung eine der seltensten Reichssilbermünzen. Prachtvolle Patina. Stempelglanz. Taxe: 10.000 EUR.

Wie immer gibt es bei Grün natürlich auch ein umfangreiches Angebot von Reichsmünzen. Wir zeigen stellvertretend eine der seltensten Reichssilbermünzen, und zwar 5 Mark Baden 1891, ohne den Querstrich im A von Baden.

Los 2533: Deutschland. 50 Deutsche Mark, o. D. (1948). 48-Serie D-A. Kassenfrisch. Taxe: 4.000 EUR.

Enden wir mit einer seltenen Banknote Deutschlands, wie sie nach den Münzen der Weimarer Republik und der deutschen Kolonien angeboten wird. Gleich zwei Exemplare dieser im August 1948 verausgabten Serie werden versteigert.

 

Die Kataloge können zum Schutzpreis von 12,50 Euro bezogen werden bei Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün, Gaisbergstr. 40, 69115 Heidelberg; Tel: ++49 / 6221 / 65 2970; Fax: ++49 / 6221 / 65 297-29; E-Mail.

Der Katalog ist im Internet auf der Seite der Heidelberger Münzhandlung einsehbar, genauso wie unter Sixbid, Biddr und Numisbids.