Gorny & Mosch, D-München

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Spezialsammlungen bei Gorny & Mosch

Vom 6. bis 8. März 2023 finden die Auktionen 293 „Münzen der Antike“ und 294 „Ausgesuchte Münzen und Medaillen von Mittelalter bis Neuzeit“ bei Gorny & Mosch in München statt. Dazu erscheinen zwei prachtvolle, gedruckte Kataloge.

Auktion 293

Über 800 antike Münzen werden am 6. und 7. März 2023 vom Münchner Auktionshaus Gorny & Mosch in den eigenen Geschäftsräumen versteigert. Eine Besonderheit dieser Auktion ist die Sammlung Prof. Dr. Wolfram Weiser (1954-2022). Sie enthält mehr als 140 spätrömische und byzantinische Bleisiegel, die ausführlichst wissenschaftlich beschrieben und aufgearbeitet präsentiert werden.

Außerdem werden Münzen aus folgenden Sammlungen angeboten:

  • Griechische Münzen aus südwestdeutschem Privatbesitz
  • Sammlung von Münzen der Römischen Republik
  • Römische Münzen der Sammlung Dr. R.K.

Auktion 294

Die Neuzeit-Auktion wartet am 8. März 2023 mit über 750 Münzen und Medaillen auf. Darunter befindet sich ein Teil der bedeutenden Sammlung Dr. Fritz Spruth mit Ausbeute- und Bergbauprägungen v.a. der hessischen Gebiete.

Zusätzlich kommen folgende Sammlungen unter den Hammer:

  • Deutsche Brakteaten und Mittelalter Europa
  • Deutschland bis 1871, insbesondere Sammlung
  • Dr. R.K. (Spezialsammlung Bayern)
  • Deutschland ab 1871, Österreich-Ungarn, Europa und Übersee,
  • Islamische Münzen der Sammlung Hinrichs, Teil II

Das Angebot der Auktionen 293 und 294 im Überblick:

  • Kelten – 0001-0018
  • Griechen – 0019-0373
  • Römische Provinzialprägungen – 0374-0389
  • Römische Republik – 0390-0464
  • Römische Kaiserzeit – 0465-0649
  • Byzanz – 0650-0673
  • Völkerwanderung – 0674-0676
  • Sammlung Prof. Dr. Wolfram Weiser – 0677-0817
  • Ausbeute und Bergbauprägungen (Sammlung Dr. Fritz Spruth) – 1001-1140
  • Mittelalter Deutschland – 1141-1165
  • Mittelalter Europa – 1166-1175
  • Deutschland bis 1871 – 1176-1293
  • Deutschland bis 1871 – 1294-1468
  • Deutschland ab 1871 – 1469-1536
  • Medaillen – 1537-1543
  • Österreich-Ungarn – 1544-1572
  • Europa – 1573-1648
  • Übersee – 1649-1655
  • Islam (Sammlung Hinrichs, Teil II) – 1656-1754
© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 293 oder 294, 2023, 90. (Fotografie: Gorny & Mosch, München).

Antike Münzen

  • Nr. 90: Griechen. Sizilien. Naxos. Drachme ø 21mm (5,50g). 530 – 490 v. Chr. Äußerst selten! Zarte Tönung, Rs. leichte Prägeschwäche, sonst vorzüglich. Taxe: 40.000,- Euro. Die Stadt Naxos auf Sizilien wurde von griechischen Kolonisten im Jahr 735 v. Chr. als früheste Kolonie gegründet. Über die Geschichte der Stadt vor 493 v.Chr. ist leider wenig bekannt. In diesem Jahr wurde sie von Hippokrates, dem Tyrann des benachbarten Gela, belagert und unterworfen.
  • Nr. 337: Griechen. Sasaniden. Wahram II., 276 – 293 n. Chr. Dinar ø 21mm (7,32g). Gold! Sehr selten! Vs. kleine Prägeschwäche am Globus, Rs. leichter Doppelschlag, vorzüglich. Taxe: 7.500,- Euro.

Wahram II. war unter den frühen Herrschern der Sassaniden einer der aktivsten und politisch erfolgreichsten. Während die späteren Prägungen ihn zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen abbilden, liegt in dieser sehr seltenen frühen Münze ein Exemplar vor, das ihn auf der Vorderseite allein darstellt. Die nach oben eingerollten Flügel tauchen in Publikationen vor 2011, also auch in SNS, nur in ganz seltenen Varianten von Drachmen auf, sind aber inzwischen mehrfach nachgewiesen.

© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 293 oder 294, 2023, 465 (Fotografie: Gorny & Mosch, München).
  • Nr. 465: Römische Kaiserzeit. Augustus, 27 v. Chr. – 14 n. Chr. Aureus ø 20mm (7,92g). 20 – 19 v.Chr. Gold! Sehr selten! Feiner Kratzer, vorzüglich. Taxe: 15.000,- Euro.

Die Rückseitenlegende signis receptis („aufgrund der Rückgabe der Feldzeichen“) bezieht sich auf die Rückgewinnung der in den gescheiterten Feldzügen des Crassus 53 v. Chr. und Antonius 36 v. Chr. an die Parther verlorenen Feldzeichen. Diese Feldzeichen erlangte Augustus 20 v. Chr., indem er den Parthern mit Krieg drohte, zurück. In der Mitte sieht man den clipeus virtutis, den Tugendschild, der Augustus 27 v. Chr. von Senat und Volk für die Wiederherstellung der rechtmäßigen Staatsordnung verliehen wurde, wie er selbst sagte, auf Grund seiner „Tapferkeit, Milde, Gerechtigkeit und Hingabe (virtus, clementia, iustitia, pietas)“ (Augustus, Tatenbericht, Kap. 34). Die Prägung dieses Aureus dürfte recht bald nach den Ereignissen eingesetzt haben, also 20/19 v. Chr. Das Rückseitenbild kombiniert damit auf eine besondere Weise die Anspielung auf ein aktuelles politisches Ereignis mit einem der Symbole der informellen Legitimation der Herrschaft des Augustus, der Anerkennung seiner außerordentlichen Leistungen für den Staat.

  • Nr. 630: Römische Kaiserzeit. Maximianus Herculius, 285 – 310 n. Chr. Aureus ø 18mm (5,22g). 294 n.Chr. Gold! Sehr selten! Nur 3 bekannte Exemplare in Coinarchives! Rs. r. i. Feld kleine Glättung, vorzüglich. Taxe: 17.000,- Euro.

Auf der Rückseite des vorliegenden Aureus ist die Zweite der zwölf Taten (Dodekathlon) des Herakles dargestellt: Herakles im Kampf gegen die Lernäische Hydra. Die Darstellung der Herakles-Taten ist ein beliebtes Sujet in den unterschiedlichsten Gattungen der antiken Kunst – von der Vasenmalerei bis zur Numismatik. Auf Münzen begegnet das Motiv „Herakles im Kampf mit der Hydra“ in ganz ähnlicher Weise wie auf unserem Aureus auf Münzen aus Phaistos (Kreta) des späten 4. Jhs. v. Chr. Es wurde von der Forschung vorgeschlagen, dass dieses Motiv ein verloren gegangenes Meisterwerk der antiken Malerei oder Bildhauerkunst kopiert, wahrscheinlich sogar eine Statuengruppe des Bildhauers Lysipp (* wohl 400/390 v. Chr. in Sikyon; † gegen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr.). Somit kann die Rückseite dieser Münze als allegorischer Verweis auf den ständigen Kampf der römischen Kaiser gegen die vielen Feinde des Reichs gesehen werden, die durch die Hydra mit ihren vielen Köpfen symbolisiert werden.

  • Nr. 815. Sammlung Prof. Dr. Wolfram Weiser. Byzantinische Bleisiegel. Aimerich von Limoges, lateinischer Patriarch von Antiochia. Zweiseitiges Siegel. ø 37mm (43,52g). Ca. 1125 – 1150 n. Chr. Gelbbraune Patina, vorzüglich. Taxe: 800,- Euro.

Stellvertretend für die Sammlung Prof. Dr. Wolfram Weiser steht das byzantinische Bleisiegel, dass Aimerich von Limoges († um 1193) auf der Vorderseite darstellt. E war ein Prälat der katholischen Kirche in Outremer und von 1140 bis zu seinem Tod lateinischer Patriarch von Antiochien. Während seines langen Episkopats war er einer der mächtigsten Personen im Fürstentum Antiochia neben dem Fürsten, mit dem er oft in Konflikt kam. Er war auch einer der führenden Intellektuellen im lateinischen Osten. Auf der Rückseite ist Petrus, der Schutzpatron Antiochias abgebildet.

© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 293 oder 294, 2023, 1004. (Fotografie: Gorny & Mosch, München).

Neuzeitliche Münzen

  • Nr.1004: Deutsche Münzen und Medaillen bis 1871. Brandenburg / Preußen. Friedrich III. / I., 1688 – 1713. Reichstaler 1701 CS, Berlin. Ausbeute der Rothenburger Gruben im Herzogtum Magdeburg. 29,20 g. Prachtexemplar. Feine Tönung, minimale Prägeschwäche, fast Stempelglanz. Ex Sammlung Dr. Fritz Spruth. Taxe: 9.000,- Euro.
  • Nr.1059: Deutsche Münzen und Medaillen bis 1871. Hessen-Kassel. Wilhelm VI., 1637 – 1663. Dukat o.J. AG (1649 / 1651), Kassel. Ausbeute. Möglicherweise auf den Tod seiner Mutter Amalie Elisabeth von Hanau-Münzenberg. Gold! Von allergrößter Seltenheit. Feine Goldtönung, minimal gewellt, winziger Randbug, vorzüglich. Vermutlich aus dem Gold des Eisenbergs bei Korbach geprägt. Ex Sammlung Dr. Fritz Spruth. Taxe: 25.000,- Euro.
  • Nr.1129: Deutsche Münzen und Medaillen bis 1871. Wied – Runkel. Christian Ludwig, 1762 – 1791. Reichstaler 1762 (geprägt 1767) SF, Frankfurt am Main. Ausbeute der Grube Weyer. Auf seine Vermählung mit Charlotte Sophia Augusta von Sayn-Wittgenstein-Sayn. Geprägt auf Anregung der Grube Weyer. Sehr selten. Auflage: 102 Exemplare. Prachtexemplar. Herrliche Tönung, fast Stempelglanz. Ex Sammlung Dr. Fritz Spruth. Taxe: 20.000,- Euro.
  • Nr.1256: Deutsche Münzen und Medaillen bis 1871. Bayern. Karl Theodor, 1777 – 1799. Dukat 1780 ST, München. Isargold-Dukat. 3,49 g. Gold! Sehr selten! Kabinettstück. Fast Stempelglanz. Ex Stack’s “The Kroisos collection” (2008), 2609. Ex Louis E. Eliasberg Collection, American Numismatics Rarities (2005), 236. Ex John H. Clapp Collection, Stack‘s 1942. Taxe: 15.000,- Euro.
© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 293 oder 294, 2023, 1416. (Fotografie: Gorny & Mosch, München).
  • Nr.1416: Deutsche Münzen und Medaillen bis 1871. Jülich – Berg. Karl Theodor, 1742 – 1799. Goldmedaille zu 15 Dukaten o.J. (1771), von Anton Schäffer. Wohl auf die Reise seiner Gemahlin nach den Niederlanden und Düsseldorf. Gold! Äußerst selten! Prachtexemplar. Stempelglanz. Taxe: 20.000,- Euro.

e-auction 295

Am 22. März 2023 werden ab 10 Uhr Münzen, Medaillen und Lots von Antike bis Neuzeit online versteigert. Darunter befinden sich u.a.

  • Griechische Münzen aus südwestdeutschem Privatbesitz
  • Münzen aus Palästina der Slg. Prof. Dr. Claus-Hunno Hunzinger (1929-2021)
  • Weitere Münzen und Konvolute der Slg. Gert Cleff
  • Römische Münzen der Slg. Dr. R.K.
  • Deutschland bis 1871, insbesondere Bayern aus der Slg. Dr. R.K.
  • Deutschland ab 1871 und Europa
  • Islamische Münzen, insbesondere aus der Slg. Hinrichs, Bremen

Vorbesichtigung

Die Vorbesichtigung findet ab sofort bei Gorny & Mosch am Maximiliansplatz zu folgenden Zeiten statt: Montag – Freitag, 10.00 – 13.00 Uhr und 14.30 – 18.00 Uhr; Sonntag, 5. März 2023, von 10.00 – 18.00 Uhr und nach vorheriger Vereinbarung

Alle Lose der Auktion finden Sie im Online-Autionskatalog.

Für weitere Informationen besuchen Sie die Website von Gorny & Mosch.