Tagung „500 Jahre Reformationsmedaillen 1521-2021“

Stadt Worms, Reichstaler 1617 auf das Reformationsjubiläum. Aus Auktion Künker eLive 57 (2019), 1336.
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„Das Licht des Evangeliums schenke uns Gott für immer – Eine feste Burg ist unser Gott“ – mit seinen Aufschriften und Bildern kann diese Gedenkmünze der evangelischen Reichsstadt Worms zur Hundertjahrfeier der Reformation die vielfältigen theologischen und ikonographischen Traditionen, mit Anspielungen auf Kirchenlieder, mit der antipäpstlichen Polemik, der Lichtsymbolik und Verwendung biblischer Texte die großen Erkenntnismöglichkeiten aufzeigen, die die Reformationsmünzen und -medaillen für viele Disziplinen bieten.

Diesen soll auf einer Tagung in Wittenberg vom 30. September bis zum 2. Oktober 2021 nachgegangen werden. Viele interessierte Fachwissenschaftler haben sich dankenswert für Vorträge gemeldet – die Veranstalter rechnen damit, dass bei Einhaltung der corona-bedingten Vorschriften eine Präsenztagung möglich ist.

Programm Tagung „500 Jahre Reformationsmedaillen 1521-2021“

Donnerstag, 30. September 2021

14:00 Uhr – Begrüßung und Einführung (Dr. Stefan Rhein / Dr. Gerd Dethlefs)

14:30-18:00 Uhr – Medaillen im 16. Jahrhundert / in der Reformationszeit

  • Christoph Galle (Gießen): „Concedo nulli. Möglichkeiten und Grenzen der Selbststilisierung am Beispiel der Medaillen des Erasmus von Rotterdam“
  • Kathrin Meukow (Lutherstadt Eisleben): „Hans Reinhart d. Ä. – Ein Medaillenkünstler zwischen den Konfessionen“
  • Hartmut Kühne (Berlin) / Dr. Jörg Ansorge (Greifswald): „ ,Judaspfennige‘ und ,Görlitzer Schekel‘ – zu vor- und nachreformatorischen Kopien der biblischen 30 Silberlinge“
  • Monika Lücke (Halle): „Cranach auf Münzen und Medaillen“

19:30 Uhr – Abendvortrag

  • Gerd Dethlefs (Münster): „Geprägte Texte. Literatur und Theologie auf Reformationsmedaillen“

Freitag, 1. Oktober

9:00-12:30 Uhr – Münzen und Medaillen als Medien in politisch-theologischen Konflikten

  • Hans-Peter Hasse (Dresden) / Prof. Dr. Paul Arnold (Dresden): „Luther und Hus. Schwan und Gans. Eine ikonographische Typologie im Spiegel der Medaillenkunst“
  • Stefan Kötz M.A. (Münster): „Metallene Kampfmittel der Reformationszeit: Reformatorenmedaillen, Wiedertäufermünzen, Spottmedaillen“
  • Matthias Meinhardt (Lutherstadt Wittenberg): „Pfaffenfeinde, Gotteskrieger und der rächende Arm des Herrn. Konfessionspropaganda auf Münzen und Medaillen im Dreißigjährigen Krieg“
  • Dr. Thomas Fuchs (Leipzig): „Triumph und Tod. Medaillen auf Gustav Adolf“

14:00-17:30 Uhr – Festigung konfessioneller Identität: Territoriales Reformationsgedenken

  • Wolfgang Flügel (Dresden): „Dynastie und Konfession. Sächsische Herrschaftsrepräsentation auf Medaillen 1617, 1630 und 1655 – das Beispiel Johann Georg I. (1585-1656)“
  • PD Dr. Torsten Fried (Schwerin): „Jubelstimmung in stürmischen Zeiten – das Reformationsjubiläum 1717 in Mecklenburg“
  • Matthias Ohm (Stuttgart): “CONSERVET DOMINUS LUMEN IN URBE SUA. Zur Ikonographie des Lichts auf Reformationsmedaillen südwestdeutscher Reichsstädte“

Zum Austausch mit Nachbardisziplinen

  • Johannes Eberhardt (Berlin): „Musikkultur auf Reformationsmedaillen“

19:30 Uhr – Abendvortrag

  • Dr. Johannes Schilling (Kiel): „Zur Ikonographie zeitgenössischer Kunstmedaillen“

Samstag, 2. Oktober

9:00-12:00 Uhr – Ikonographische Beobachtungen

  • Kurzreferat Dr. Matthias Ohm (Stuttgart): „Martin Luther, Johannes Brenz und die zerbrochenen Schlüssel des Papstes. Die Reformation im Werk von Victor Huster“
  • Martin Christ (Erfurt): „Ikonographie und Kontext der Medaille auf die Konversion des Gottfried Rabe (1601)“
  • Michael Beyer (Leipzig): „Luther im Emblem – Eine Münze zum Reformationsgedenken 1617 und ihre Neuauflage 1717“
  • Daniel N. Harmelink (Saint Louis): „Numismatic Expressions from the 400-year History of Lutheranism in North America: An overview and Select Case Studies“
  • Ulf Dräger (Halle): „Miscellanea. Spezifisch evangelische Programmatik auf Münzen und Medaillen. Ein Plädoyer für einen erweiterten Blick auf die Reformationsnumismatik“

12:00 Uhr – Schlussdiskussion

13:00 Uhr – Ende der Tagung

 

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Es wird um eine Anmeldung per E-Mail gebeten.

Reformationsmünzen und -medaillen sind ein beliebtes Sammelgebiet. Eine der umfangreichsten Sammlungen war die Sammlung Rainer Opitz: Reformatio in Nummis.

Als Vorgeschmack auf die Tagung können Sie hier einen Artikel über die Reformations-Jubiläen auf Medaillen lesen.

Klaus-Peter Brozatus war einer der führenden Numismatiker im Bereich Reformation. 2011 gab er der Internationalen Gesellschaft für Münzen und Medaillen der Reformation ein Interview.