Numismatica Genevensis SA, CH-Genf

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Ausgesuchte Raritäten bei Numismatica Genevensis

Wer sich für Numismatik der Spitzenklasse interessiert, kennt Numismatica Genevensis seit Jahren. Der freut sich auf jede einzelne der seltenen Auktionen, in denen zahlreiche Münzen in bester Erhaltung zur Auswahl stehen. Am 14. und 15. November 2022 ist es wieder so weit. In drei Auktionskatalogen werden Münzen und Medaillen angeboten, von denen jeder Münzsammler träumt. Auktion 16 bietet numismatische Highlights aus der ganzen Welt mit vielen Stücken, bei denen es sich um die besten bekannten Exemplare handelt. Auktion 17 enthält die Sammlung eines „distinguished Gentleman“ mit großen Partien Belgien und Italien. Auktion 18 ist dem zweiten Teil der Sammlung Genf gewidmet, deren erster Teil mit großem Erfolg im November 2021 aufgelöst wurde.

Auktion 16: Perfekte Raritäten aus aller Welt – Antike

Man kommt in Verlegenheit, welche Stücke man in einem Vorbericht präsentieren soll, denn die Auswahl, die Numismatica Genevensis offeriert, ist derart außergewöhnlich, dass das, was in anderen Auktionen als großes Highlight gilt, hier nicht einmal erwähnt werden kann.

Beginnen wir mit einer uniken Drachme aus Aitna, einer Stadt, bei der Kenner bereits ins Schwärmen geraten. Sie wurde vom syrakusanischen Tyrann Hieron gegründet, der die besten Stempelschneider ihrer Generation beauftragte, die Münzen dieser Stadt zu gestalten. So entstand für Aitna zum Beispiel die „Münze aller Münzen“, eine unike Tetradrachme aus der Hand des Aitna-Meisters, die heute in Brüssel aufbewahrt wird. Und ein Meister war es auch, der den sitzenden Zeus der bei Numismatica Genevensis angebotenen Drachme schuf, die 1961 erstmals veröffentlicht wurde. Seinen Namen kennen wir nicht, anders als die Namen der syrakusanischen Stempelschneider aus der Epoche der signierenden Künstler.

Damals lebte und arbeitete dort der berühmteste Stempelschneider aller Zeiten, der große Kimon. Er schuf zwei ikonische Münzbilder, die unser ästhetisches Empfinden geprägt haben, und zwar das frontale Arethusa-Porträt und eine Darstellung der Arethusa nach links, das lockige Haar von einem Haarnetz gebändigt, das über der Stirn mit einem breiten Band befestigt ist. Diese berühmteste Interpretation der Quellnymphe vereint die porträthaften Züge einer realen Frau mit der distanzierten Abstraktion des Göttlichen. Numismatica Genevensis ist stolz darauf, gleich zwei Dekadrachmen dieser wegweisenden Serie aus zwei verschiedenen Stempeln anbieten zu können. Bei beiden handelt es sich um das besterhaltene Exemplar; beide besitzen eine Provenienz, die in einem Fall bis 1940, im anderen bis 1941 zurückreicht.

Schließen wir unseren Blick auf die antiken Münzen mit zwei Stücken ab, die auch in den bedeutendsten Sammlungen der Welt einen Höhepunkt darstellen würden. Es handelt sich um eine archaische Tetradrachme der Stadt Athen von ungewöhnlichem, äußerst ansprechendem Stil sowie ein Aureus mit beeindruckenden Porträts von Julia Domna und Caracalla, dessen Provenienz bis vor das Jahr 1910 zurückgeführt werden kann. Damals publizierte der Pariser Fotograph und Numismatiker D. A. Longuet die Sammlung seines Besitzers, des Vicomte de Sartiges.

Auktion 16: Perfekte Raritäten aus aller Welt – Islamische Münzen

Numismatica Genevensis ist dafür bekannt, immer wieder große Raritäten der islamischen Münzprägung anbieten zu können, so auch in Auktion 16. Darunter befinden sich eine islamische Imitation eines Solidus des Phokas aus den Jahren zwischen 679 und 692, eine komplette Sammlung aller 56 Dinare der Umayyaden zwischen 696 und 750, sowie einige äußerst seltene Mohurs des Jahangir, Herrscher des Mogulreiches.

Auktion 16: Perfekte Raritäten aus aller Welt – Münzen und Medaillen aus aller Welt

Und damit sind wir bei den Münzen und Medaillen aus aller Welt angekommen, unter denen viele kleine Spezialsammlungen sowie zahlreiche bedeutende Einzelstücke und Serien katalogisiert sind.

Nach einer umfangreichen Partie von über 70 Losen mit Proben zu albanischen Münzen des frühen 20. Jahrhunderts folgt einer der Höhepunkte der Auktion: Sieben Goldabschläge der so bekannten bayerischen Geschichtstaler, die für den bedeutenden Sammler Philipp von Ferrary (1850-1917) angefertigt wurden. Ferrary galt unter seinen Zeitgenossen als einer der reichsten Männer der Welt, der ohne zu handeln jeden Preis zahlte, wenn er eine Münze, eine Briefmarke wirklich haben wollte. Auf seinen Wunsch fertigten die staatlichen Münzstätten gerne Umlaufmünzen an, deren Jahrgang es andernfalls nicht gegeben hätte. Ferrary ließ auch Abschläge in Gold von den schönsten Münzen des 19. Jahrhunderts herstellen, deren offizielle Stempel schließlich immer noch in den Münzstätten gelagert wurden. Dazu gehören die bei Numismatica Genevensis angebotenen Goldabschläge der Geschichtstaler, die numismatisch von ganz besonderem Interesse sind, weil es sich bei ihnen um die ersten Gedenkmünzen im modernen Sinne handelt. Auch ein weiterer Besitzer dieses Ensembles gehört zu den ganz großen Sammlern: König Faruk von Ägypten.

Und schon wieder wird es schwer, eine Auswahl zu treffen, welche der vielen möglichen Lose man aus der Fülle von beeindruckendem Material vorstellen soll. Vielleicht den 20fachen Dukat des Sigismund Franz, Erzherzog der österreichischen Vorlande und Tirols? Oder doch lieber den mittelalterlichen Cadière d’or der Anne de Bretagne. Wie wäre es mit einer „Una and the Lion“ in der Erhaltung NGC PF63 CAMEO (Top pop)? Oder mit einer der großen Raritäten des italienischen Königreichs, jenem 50 Lire-Stück, von dem 1864 in Turin nur 103 Exemplare geprägt wurden, und von dem lediglich ein Dutzend überlebt haben – Numismatica Genevensis kann gleich zwei Exemplare dieser seltenen Emission offerieren! Oder interessiert Sie eine mittelalterliche Rarität von höchster historischer Bedeutung wie der Tremissis von Karl dem Großen aus Lucca, der eine zugegeben etwas krude Büste von Karl dem Großen zeigt. Das wäre immerhin das früheste „Münzporträt“ Karls des Großen. Oder sammeln Sie Portugal? Da gäbe es einen uniken, undatierter Escudo von Alfons V. aus der Huntington Collection.

Enden wir mit einer der schönsten Schweizer Münzen: einem 20fachen Dukat von Basel mit detaillierter Stadtansicht, geprägt mit den Stempeln zum Taler von 1741.

Und wenn all das nicht Ihre Preisklasse ist, dann sollten Sie trotzdem nicht versäumen, den Katalog durchzublättern. Er bietet perfekte Münzen auch mit niedrigeren Schätzungen, darunter eine umfangreiche Sammlung von US-Gold, und zwar 30 Lose von 5 $ Münzen und mehr als 40 Lose von 20 $ Münzen.

Auktion 17: Die Sammlung eines „distinguished Gentleman“

Und damit sind wir bei der Sammlung eines „distinguished Gentleman“ angelangt. Sie umfasst 630 Lose und zeichnet sich – wie nicht anders bei Numismatica Genevensis zu erwarten – durch die perfekte Erhaltung all der angebotenen Stücke aus. Auch wenn es natürlich in dieser Sammlung viele Lose hat, deren Schätzungen im fünfstelligen Bereich liegen, gibt es vieles im drei- und vierstelligen Bereich, das jede Sammlung zieren könnte, darunter große Raritäten. Es lohnt sich also, den Katalog aufmerksam zu studieren!

Bei der „Collection of a distinguished Gentleman“ handelt es sich um eine klassische Sammlung von Münzen und Medaillen aus aller Welt und allen Epochen von der Antike bis in die Neuzeit. Aber natürlich hatte der Sammler seine Schwerpunkte. Einer davon ist das belgische Königreich. Mehr als 50 Lose der Auktion enthalten belgische Münzen, darunter viele Proben und einige der seltensten belgischen Prägungen, die wir überhaupt kennen. Dem Sammler gelang es, alle der 1-Francs-Stücke von 1917 und 1918 mit französischer resp. flämischer Legende zu erwerben. Obwohl die gesamte Emission eingeschmolzen wurde, überlebten diese vier Stücke im hauseigenen Museum der für die Prägung verantwortlichen Birmingham Mint.

Mit mehr als 370 Losen bildet Italien den Schwerpunkt der Sammlung. Und innerhalb Italiens interessierte sich der Sammler vor allem für das italienische Königreich und den Kirchenstaat.

Beginnen wir unsere Vorstellung der königlichen Raritäten ausnahmsweise nicht mit einer Goldmünze, sondern mit einem kleinen 10 Centesimi-Stück von 1867, geprägt in Brüssel. Es dürfte sich um eine der, wenn nicht die seltenste Kleinmünze des Königreichs Italien handeln. Bis heute sind lediglich drei Exemplare sicher bekannt, auch wenn Sergio Cudazzo, Autor von MIR, von sechs überlebenden Exemplaren spricht.

Natürlich gibt es außerdem jede Menge seltener Münzen des italienischen Königreichs in Gold und Silber. Wir nennen als Beispiele ein 20 Lire-Stück von 1902 mit einem kleinen Anker als Beizeichen aus der Sammlung des Comte Giovanni Carotti di Falconara sowie eine der größten Raritäten des 20. Jahrhunderts, ein 5 Lire-Stück von 1901, von dem lediglich 114 Stück geprägt wurden.

113 Lose stammen aus dem Kirchenstaat. Nennen wir an dieser Stelle eine der großen Raritäten der päpstlichen Numismatik, einen Dukatone von 1527. Er wurde geprägt, um das Lösegeld für Papst Julius II. zu zahlen, der von den deutschen Landsknechten auf der Engelsburg gefangen gehalten wurde. Der Medici-Papst soll sogar gezwungen gewesen sein, seine Tiara einschmelzen zu lassen, um das Edelmetall für die 400.000 Dukaten in die Münzstätte zu schicken.

Vor allem Bewunderer der Medaillenkunst des 19. Jahrhunderts sollten sich diese Serie Kirchenstaat ganz genau ansehen, da sich hier – als Einzelstücke und in Lots – wunderbare Kleinkunstwerke befinden. Vor allem die Architekturdarstellungen suchen ihresgleichen!

Auktion 18: Sammlung Genf: 2. Teil

Die letzte der drei Auktionen ist der beeindruckenden Sammlung von Genfer Münzen gewidmet, deren ersten Teil Numismatica Genevensis im vergangenen November versteigerte. In Auktion 18, die am 15. November 2022 durchgeführt wird, folgen nun die Münzen der Republik Genf, also die Prägungen der Jahre zwischen 1535 und 1792.

Es handelt sich dabei um eine echte Sammlung, bei der der Sammler auf Vollständigkeit Wert legte. Enthalten sind deshalb sowohl die häufigen Stücke, bei denen die Schätzungen bereits im unteren zweistelligen Bereich beginnen, als auch die großen Raritäten, die wir Ihnen in dieser Vorschau vorstellen.

Beginnen wir mit dem einzigen bekannten Exemplar eines 3fachen Sols von 1594, einem Goldabschlag im Gewicht von 2 Ecus-Pistolets mit großartiger Provenienz. Noch beeindruckender ist der vierfache Taler von 1598, das wohl eindrucksvollste Stück der gesamten Genfer Münzgeschichte und der einzige Genfer Vielfachtaler in privater Hand. Kein Wunder, dass er in einigen der bekanntesten Sammlungen lag, so in der Sammlung Bachofen und Virgil Brand. Angeboten wird auch die erste Goldmünze der Münzstätte Genf nach ihrer Wiedereröffnung und das seltenste Nominal der Genfer Münzprägung des 17. Jahrhunderts, ein Ecu-Pistolet von 1638. Der Doppeldukat von 1665 ist ebenfalls das einzige Exemplar in privater Hand. Beenden wir diesen Vorbericht mit einem 10 1/2 Sols-Stück von 1714 und einer dreifachen Pistole von 1771.

 

Alle Lose des Katalogs finden Sie auch im Internet.

Weitere Informationen über das Auktionshaus erhalten Sie auf der Website von Numismatica Genevensis SA.