Leu Numismatik

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Leu Numismatik: Sammlung Kleinkunst

Leu Numismatik veranstaltet am 23. und 24. Oktober 2020 zwei Auktionen. Auktion 6 präsentiert die Sammlung „Kleinkunst“ mit 300 ausgesuchten Münzen aus der Welt des antiken Griechenlands. Auktion 7 besteht aus zwei Teilen und bietet keltische, griechische, provinzialrömische, republikanische und kaiserzeitliche Münzen ebenso wie byzantinische, mittelalterliche und islamische Prägungen.

Los 36: Lukanien, Herakleia. Didrachme, ca. 390-340 v. Chr. Sehr selten und eines der besten bekanntesten Stücke. Aus der Sammlung A. D. Moretti. Schätzung: 10.000 CHF.

Auktion 6: Sammlung „Kleinkunst“

Die Sammlung „Kleinkunst“ wurde seit den frühen 1980er Jahren aufgebaut, wobei die Mehrheit der Stücke aus den berühmten Auktionen von Sotheby’s in New York und London, Leu und Numismatica Ars Classica in Zürich sowie der Münzen & Medaillen AG in Basel stammen. Zwei Dinge haben die Münzen gemeinsam: Sie zeichnen sich durch Ihre ausserordentlichen Qualitäten aus und sie verfügen zumeist über hervorragende Provenienzen. Vergegenwärtigt man sich, wie viele der hier angebotenen Stücke aus den bekanntesten Sammlungen des späten 19. und 20. Jahrhunderts entstammen, so wird die Bedeutung der „Kleinkunst“-Sammlung klar. Zu den vorgängigen Besitzern vieler der Münzen gehören namhafte Persönlichkeiten und Institutionen wie de Guermantes, Viscount Wimborne („Outstanding Collection“), A. D. Moretti, Nelson Bunker Hunt, J. P. Rosen, A. Trampitsch, Martine-Marie-Pol de Béhague (Countess of Béarn), C. Gillet („Kunstfreund“), H. von Aulock, W. Niggeler, Comte Chandon de Briailles, R. C. Lockett, Barone Agostino Pennisi di Floristella, M. P. Vlasto, Vicomte L. E. P. de Sartiges, Captain S. Mavrojani of Clyro Court, Herefordshire, R. Burrage, W. Lamb, L. Vierordt, M. Simon, O. Bloch, Osman Nouri Bey, Sir Hermann Weber, J. Wertheim, H. de Nanteuil de la Norville, C. S. Bement, das British Museum, Grand-Duc Alexandre Michailovitch, E. J. Seltman, P. Mathey, T. Prowe, J. P. Lambros, G. Philipsen, Prof. Carlo Stiavelli, Consul E. F. Weber, E. P. Warren, A. Rhousopoulos, R. Allatini, Baron Rothschild, H. Montagu, L. Naville, G. Locker Lampson, W. H. Woodward, R. Jameson, Sir Arthur Evans sowie die Dukes of Gotha, Duke Frederick II. (1676-1732), und Count Anton Günther II. von Schwarzburg-Sonderhausen-Arnstad (1653-1716).

Manche Provenienzen waren bereits bekannt, als der Sammler die Stücke von verschiedenen Auktionshäusern erwarb. In nicht wenigen Fällen kamen bei unserer akribischen Recherche jedoch noch weiterführende Pedigrees zutage. Eine Vielzahl der Münzen aus der Sammlung „Kleinkunst“ fand aufgrund Ihrer Schönheit, Seltenheit und Provenienz zudem Eingang in wichtige Monografien, wissenschaftliche Artikel und Ausstellungskataloge. So entstammen beispielsweise nicht weniger als 46 der hier zum Verkauf stehenden Münzen aus der berühmten Sammlung von A. D. Moretti, welche teilweise als Leihgabe dem „Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig“ zur Verfügung gestellt und aufgrund ihres „künstlerischen Rangs“ im 1988 von Herbert A. Cahn, Leo Mildenberg, Roberto Russo und Hans Voegtli herausgegebenen Dauerausstellungskatalog „Griechische Münzen aus Grossgriechenland und Sizilien“ publiziert wurde.

Los 78: Sizilien, Syrakus. Dionysios I. (405-367 v. Chr.). 100 Litrai oder Doppel-Dekadrachme, ca. 405-400 v. Chr. Im Stil des Euainetos. Aus der Sammlung C. Gillet (Kunstfreund). Schätzung: 35.000 CHF.

Der heutige Besitzer der Sammlung war stets bestrebt, Münzen von gutem Stil und mit ästhetisch ansprechenden Motiven zu erwerben. So finden sich zahlreiche Stücke mit kunstvoll gestalteten Köpfen, oftmals in Frontalansicht, sowie zahlreiche detaillierte Tierdarstellungen, die den Charme und den Charakter dieser prachtvollen Sammlungausmachen. Die Auswahl und Akquise der „Kleinkunstwerke“ entsprang über viele Jahre dem fruchtbaren Austausch zwischen dem Sammler und seinem numismatischen Berater George Muller, der in den 1950er Jahren die Nachfolge als Geschäftsführer des traditionellen Londoner Münzauktionshauses Spink von Leonard Forrer Sr. übernahm.

Los 1135: Sizilien, Syrakus. Pyrrhos (278-276 BC). Hemistater oder Dekadrachme, 278-276 v. Chr. Zuvor im Berliner Münzkabinett ausgestellt. Extrem selten, eines von nur wenigen bekannten Exemplaren. Schätzung: 15.000 CHF.

Auktion 7

Aufgrund der zahlreichen Einlieferungen hat Leu Numismatik sich entschlossen, das Angebot von 1.100 Losen in zwei Katalogen zu präsentieren und die Versteigerung an zwei aufeinanderfolgenden Tagen abzuhalten.

Im ersten Teil finden Sie somit ausschliesslich keltische, griechische und provinzialrömische Gold-, Silber- und Bronzemünzen, die sich durch ihre besonders hohe Qualität, ihre Seltenheit, ihren guten Stil oder ihre bemerkenswerte Provenienz auszeichnen. Allen Münzen ist dabei gemein, dass Sie auf die eine oder andere Art und Weise aus dem heutzutage doch recht grossen Angebot an antiken Münzen herausragen. Die Prägungen der römischen Republik und der Kaiserzeit, die byzantinischen, islamischen, frühmittelalterlichen und modernen Münzensowie eines der bislang wohl bedeutendsten Angebote von griechischen, römischen und byzantinischen Münz- und Marktgewichten finden Sie hingegen im zweiten Teil der Leu Auktion 7.

Den Einstieg in Teil I der Leu Auktion 7 machen die keltischen Münzen, darunter eine bedeutende Reihe von Gold- und Elektronmünzen der Vindeliker aus einer Schweizer Sammlung, welche über zwei Generationen aufgebaut wurde, sowie die Ostkelten aus der Sammlung unseres Freundes Harald J. aus Niederösterreich.

Die Auswahl der griechischen Münzen stellte das Auktionshaus angesichts der hervorragenden „Kleinkunst“-Sammlung vor eine besondere Herausforderung. Die Auswahl in Auktion 7 allerdings steht den Stücken aus der „Kleinkunst“-Sammlung in Sachen Qualität, Seltenheit und Provenienz in nichts nach. Exemplarisch vereinigt diese drei Aspekte die goldene Dekadrachme des Pyrrhos (Los 1135), welche von einem geschätzten Kollegen aus unserer schönen Landeshauptstadt eingeliefert wurde. Das Stück entstammt einer alten Schweizer Sammlung und kam mit einem Sammlerkärtchen zu uns, welches auf die Herkunft der Münze aus der Sammlung des berühmten und kontroversen Schriftstellers Roger Peyrefitte (1907-2000) hindeutete. Bei der akribischen Provenienzrecherche stellte sich nun heraus, dass das Stück nicht nur aus der Sammlung von Theodor Prowe stammt – verkauft bei den Gebrüdern Egger im Jahre 1912 – sondern vormals auch Teil der Sammlung des Königlichen Münzkabinetts zu Berlin war, welches es von Dr. Friedrich Imhoof-Blumer (Winterthur) erworben hatte, und sich ursprünglich im Besitz von Gustav Adolf von Rauch (1805-1877) befand, dem Kammerherr und Hofmarschall der Prinzessin Luise von Preussen (1838-1923).

Los 1457: Phrygien, Apameia. Philip I. (244-249). Pentassarion, 244-249. Aus der Sammlung Hans von Aulock. Schätzung: 35.000 CHF.

Weitere spannende Geschichten erwarten Sie insbesondere auch zu den herausragenden provinzialrömischen Münzenin dieser Auktion. Hier sei insbesondere auf das Titelstück hingewiesen, die prachtvolle Grossbronze von Philippus I. aus Apameia aus der Sammlung von Aulock mit der Darstellung der Arche Noah auf dem Revers (Los 1457), sowie auf die beiden herausragenden gnostischen Amulette (Lose 1515 und 1516), die allesamt von grösstem religionsgeschichtlichen Interesse sind.

Die Münzen der römischen Republik und der Kaiserzeit machen den Löwenanteil des zweiten Teiles der Leu Auktion 7 aus. Drei Sammlungen sind hier besonders hervorzuheben: Die eines armenischen Geschäftsmanns, eines bayrischen Enthusiasten und eines mit uns befreundeten Meisterkochs. Die Münzen aus diesen Sammlungen gehören zweifellos zu den Höhepunkten dieser Auktionsreihe und sollten für Sammler mit unterschiedlichsten finanziellen Ressourcen Gelegenheit bieten, ein erstrebenswertes Stück zu ersteigern. Außerdem kommt der zweite und hochbedeutende Teil der Sammlung eines in Rente gegangenen Luftwaffenoffiziers zum Verkauf. In rund fünfzehn Jahren hat der Sammler mehr als 100 Solidi von Konstantin dem Grossen bis Anthemius aus unterschiedlichsten Münzstätten und in hervorragender Qualität zusammengetragen – das Ergebnis ist spektakulär! So finden sich nebst häufigen Typen in kaum zu übertreffender Erhaltung auch grosse und selten angebotenen Raritäten nicht minderer Güte.

Goldmünzen stehen auch im zweiten Teil der „Aurum Barbarorum Collection“ im Zentrum (Lose 1857-1933). Die 77 (sic!) hier zum Verkauf stehenden Exemplare überbieten in Qualität und Typenvielfalt tatsächlich sogar den ersten Teil der Sammlung (Leu Auktion 4 vom 25. Mai 2019, Lose 783-833). Aufgrund der nun deutlich erweiterten Materialbasis ist es gelungen, diese höchst interessante frühgermanische Münzenprägung wissenschaftlich aufzuarbeiten und zu gruppieren. Eine Einleitung dazu finden Sie im gedruckten Katalog auf der Seite 188.

Nicht weniger Aufmerksamkeit als den römischen Prägungen gebührt den byzantinischen Münzen und Siegeln. Höhepunkt stellt dabei eine kleine aber feine Sammlung von Basilika der Palaiologen, der letzten Kaiserdynastie des byzantinischen Reiches, dar, darunter das äusserst seltene und nur in wenigen Exemplaren überlieferte 1/8 Stavraton des letzten byzantinischen Kaisers Konstantin XI. (Los 1980). Grosse historische Bedeutung kommt auch den beiden byzantinischen Siegeln der Ekdikoi der Hagia Sophia und des Johannes Gabras zu (Lose 1989 und 1990).

Zuletzt sei noch auf die Zusammenstellung griechischer, römischer und byzantinischer Münz- und Marktgewichte hingewiesen, welche in dieser Fülle und Qualität einzigartig sein dürfte. Prunkstück dieser Gruppe stellt das hervorragend erhaltene und der Wissenschaft bisher völlig unbekannte kaiserliche Marktgewicht von Phocas (602-610 n. Chr.) aus seinem 8. und demnach letzten Regierungsjahr dar (Los 2059).

 

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